Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

Vierundzwanzigstes Kapitel. 
wegen dem Ohm’schen Abfall und ® wegen der Ankerrückwirkung 
abnimmt und sich ee daher wenig ändert, 
Wir können die Eigenschaften des Nebenschlußmotors wie 
folgt zusammenfassen: 
1. Bei konstanter Erregung ist die Tourenzahl des Neben- 
schlußmotors von Leerlauf bis Vollast annähernd konstant, also 
vom ausgeübten Drehmoment annähernd unabhängig. 
2, Das Drehmoment bzw. die Anzugskraft des Nebenschluß- 
motors ist bei konstanter Erregung der Ankerstromstärke direkt 
proportional. 
3. Eine Änderung oder ein genaues Konstanthalten der Touren 
zahl ist durch Regulierwiderstände im Erregerkreis auf sehr ein 
flache und ökonomische Weise zu erreichen. 
4, Der Motor läuft, wenn er durch eine äußere Kraft angetrieben 
wird, in gleicher Drehrichtung ohne Schaltungsänderung als Gene- 
rator weiter und liefert Strom ins Netz zurück. Dabei wirkt er 
zleichzeitig als selbsttätige Bremse, behält jedoch seine Tourenzahl 
annähernd bei. 
5. Eine wirksamere elektrische Bremsung, mit welcher der 
Motor nahezu zum Stillstand gebracht werden kann, wird erzielt, 
indem man den Anker über einen Widerstand kurzschließt, während 
las Feld vom Netz aus voll erregt bleibt. 
Durch die angegebenen Eigenschaften ist das Verwendungs- 
yebiet der Nebenschlußmotoren bestimmt. Man wird sie vor 
allem überall da anwenden, wo es darauf ankommt, bei variablem 
Drehmoment eine konstante Tourenzahl beizubehalten oder eine 
vom Drehmoment unabhängige Tourenregulierung zu erzielen. 
Nebenschlußmotoren werden daher gebraucht zum Antrieb von 
Werkstätten und einzelnen Werkzeugmaschinen (Gruppenantrieb 
and Einzelantrieb), für Papier- und Druckereimaschinen, für Pumpen 
und Ventilatoren usw. Ferner wird der Nebenschlußmotor oft auch bei 
Hebezeugen angewandt, bei denen eine plötzliche Entlastung und Um- 
zehrung der Kraftrichtung vorkommen kann (z. B. für Aufzüge). 
Bei Elektromotoren, welche auf die Transmission von Werk- 
stätten arbeiten, wird man im allgemeinen nur einen Anlaßwider- 
stand brauchen und in den meisten Fällen auf einen besonderen 
Regulierwiderstand vollständig verzichten können. Beim Kinzel- 
antrieb von Werkzeugmaschinen kann man die für diese meist :er- 
forderliche Geschwindigkeitsänderung durch Zwischenschaltung einer 
Übersetzung, z. B. durch Stufenscheiben, erzielen; zweckmäßiger 
wird man jedoch die vorteilhaften Eigenschaften der Elektro- 
motoren ausnutzen, indem man direkten Antrieb wählt und die 
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