Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

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Achtundzwanzigstes Kapitel. 
ringert wird. Da bei der Umkehrung der Erregung der Genera- 
joren sich Spannung und Strom zu gleicher Zeit umkehren, werden 
die gegenkompoundierenden Windungen für jede Richtung des 
Stromes richtig geschaltet sein. Bei den Walzenzugmotoren behält 
beim Reversieren die Fremderregung ihren Sinn bei, während 
der Strom des Motors sich umkehrt. Es ist somit bei den Motoren 
nur möglich, eine richtige Wirkung der Hauptschlußwindungen für 
jede Drehrichtung zu erzielen, indem man den Strom in der Haupt- 
schlußwicklung bei Änderung der Drehrichtung umkehrt. Würde 
man diese Umkehrung im Hauptkreis vornehmen, so würde einer 
der Hauptvorzüge der Anlaßschaltung, Vermeidung des Schaltens 
im Hauptstromkreis, verloren werden. In der vorliegenden Anlage 
wurde deshalb eine besondere Erregermaschine zur Speisung der 
AHauptschlußwicklungen angeordnet. Diese Maschine wird vom Haupt- 
strom der Walzenzugmotoren erregt und ist schwach gesättigt, So 
daß ihre Klemmenspannung annähernd dem Hauptstrom proportional 
ist. Der Strom in der Hauptschlußwicklung ist jetzt gering und 
kann ohne Schwierigkeit umgeschaltet gehen. Der Umschalter der 
Aauptschlußwicklung für den Erregerstrom der Walzenzugmotoren 
ist derart mit dem Anlaßregulator gekuppelt, daß bei Umkehrung 
des Erregerstromes des Anlaßgenerators gleichzeitig die Strom- 
ozichtung in der genannten Hauptschlußwicklung umgekehrt wird. 
Diese besondere Erregermaschine wird mit der gewöhnlichen Erreger- 
maschine von einem Drehstrom-Asynchronmotor angetrieben. (Aggre- 
yat g, h, £ Fig. 461.) 
Versuche zeigten, daß es ohne die zulässige Stromstärke der 
Reversiermotoren zu übersteigen möglich war, die Motoren in 2 bis 
21/„ Sek. auf die volle Tourenzahl von 110 Umdrehungen pro Minute 
zu bringen. Beim Auswalzen von Knüppeln ergab sich, daß bei 
Schwankungen an den Walzmotoren von 0—4000 PS die dem 
UJrehstrommotor zugeführte Leistung nur um 50 KW oberhalb und 
anterhalb der normalen Leistung schwankte. 
Fig. 461 zeigt das Schaltungsschema und Fig. 462 eine Photo- 
zraphie dieser Anlage. In Fig. 462 ist im Hintergrund der Ilgner-Um- 
'ormer sichtbar. Im Vordergrunde steht der Umformer für die Er- 
cegung, rechts stehen die drei direkt gekuppelteu Reversiermotoren. 
Die Schaltanlage befindet sich links, sie ist in der Figur weggelassen. 
2. Anlassen mittelst Vorschaltung einer Anlaßmaschine. Diese 
Methode ist in Fig. 463 dargestellt. Vor den Anker des Lastmotors LM 
ist der Anker einer Anlaßmaschine AM geschaltet, welche von einer 
Nebenschlußmaschine M auf konstanter Tourenzahl gehalten wird. 
Befindet sich das Aggregat im Betrieb und will man den Lastmotor 
anlassen, so erregt man die Anlaßmaschine AM bei offenem Schalter S
	        
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