Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

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Achtundzwanzigstes Kapitel. 
124. Tourenregulierung durch Änderung der Windungszahl. 
Diese Art der Tourenänderung wird erreicht durch Anwendung 
von Ankern mit zwei Wicklungen und zwei Kommutatoren. Wählt 
nan z. B. für die eine Wicklung eine Windungszahl N, = 300 
and für die andere Wicklung N,==100, so lassen sich hiermit 
vier verschiedene Windungszahlen und also auch vier verschiedene 
Geschwindigkeiten des Motors einstellen. Werden beide Wick- 
lungen hintereinander geschaltet, so resultiert eine Windungszahl 
N, +N,=400; N, allein gibt 300, N, allein 100; ferner kann 
man noch die beiden Wicklungen gegeneinander schalten, man er- 
hält dann N, — N, = 200 wirksame Windungen. Nun ist die Touren- 
zahl, wie Gleichung 183 zeigt, für sonst gleiche Verhältnisse, der 
Windungszahl umgekehrt proportional; entspricht z. B. der Hinter- 
ainanderschaltung beider Wicklungen N = 400 eine Tourenzahl 
von 300, so sind außerdem noch die Tourenzahlen 600, 900 und 
1200 mit der Maschine zu erreichen. Da der maximale Strom, der 
dem Motor zugeführt werden kann, in allen Fällen gleich ist, so 
verhalten sich die maximalen Drehmomente direkt wie die Win- 
dungszahlen (Gl. 182), während die Leistung des Motors für alle 
vier Schaltungen annähernd gleich bleibt, da ja E,J, annähernd 
konstant ist. 
Man erhält bei dieser Methode einen sehr weiten Regulier- 
vereich, kann jedoch nur ganz bestimmte Tourenzahlen mit sehr 
großen Abstufungen einstellen. Um auch mit dazwischen liegenden 
Geschwindigkeiten arbeiten zu können, wird meist außerdem Feld- 
‚egulierung angewandt. Beim Übergang von einer Windungszahl 
zur andern ist durch Vorschalten von Widerständen ein allzu starkes 
Anwachsen des Stromes zu verhindern. 
125. Tourenregulierung durch Änderung der Polzahl. 
Obwohl einige Ausführungen‘) nach diesem System vorliegen, 
ı3at diese Methode keine praktischen Erfolge aufzuweisen. Da 
Jiese Regulierungsmethode außerdem unökonomisch ist, wollen wir 
nicht weiter auf sie eingehen. 
126. Tandem-Anlaß- und Regulierverfahren.“) 
Für Betriebe, bei welchen eine große Tourenregulierung er- 
forderlich ist, wie z. B. bei Papiermaschinenantrieben, verwendet die 
Bergmann Elektrizitätswerke A.-G. eine besondere Kombination 
) Z. V.D. I. 1896, S. 178. 
) Elektr. Bahnen u. Betriebe 1906. S. 359.
	        
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