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Dreißigstes Kapitel.
stromwicklung I wird für die volle Maschinenstromstärke bemessen,
während der Querschnitt der Dreiphasenwicklung II nur für den
Strom in dem Mittelleiter bemessen wird.
133. Dreileitermaschine von Dettmar.*)
Legt man an einem Gleichstromgenerator in der Mitte zwischen
den positiven und negativen Bürsten noch eine weitere Bürste auf,
30 wird durch diese die Gesamtspannung ebenfalls in zwei Teile
geteilt. Um das Auflegen dieser Bürste .zu ermöglichen, muß man
jedoch für sie eine schwach induzierte Zone schaffen, also z. B. die
Pole teilen. Auf diesem Prinzip beruht die Dreileitermaschine, welche
G. Dettmar im Jahre 1894 angegeben hat, nachdem Kingdon
bereits eine ähnliche, jedoch praktisch nicht brauchbare Anordnung
erfunden hatte.
Die Maschine ist in Fig. 482 schematisch dargestellt. Das
Magnetgestell zeigt eine vierpolige Type, ist aber in Wirklichkeit,
da ja die Pole geteilt sind,
zweipolig, und auch der als
Trommelanker ausgeführte
Anker ist zweipolig gewickelt.
Bei mehrpoligen Maschinen
‚st die Schaltung analog aus-
zuführen; es sind immer
zwei Südpole und zwei Nord-
pole nebeneinander zu legen
und zwischen den gleich-
namigen Polen die Mittel-
ieiterbürsten aufzulegen. Die
Erregung ist so geschaltet,
daß NyırSr und Ny Sır zusam-
men je einen Erregerstrom-
kreis bilden. Denkt man sich
vorerst den Anker stromlos
und beide FKErregerzweige
gleichmäßig erregt, so wird sich ein Kraftfluß D,, ergeben, wie
ihn Fig. 482 zeigt. Joch und Ankerquerschnitt führen, wie man
sieht, den vollen Kraftfluß eines Polstückes; äußerlich wird sich die
Maschine daher an ihrem verhältnismäßig schweren Joch und Anker
erkennen lassen.
Eine Verstärkung der Erregung der Pole Nır und Sr hat auf
a
\ ETZ 1897. S. 55 und 230.