3 13. Starre Stabverbindungen.
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S 13.
Starre Stabverbindungen.
108. Allgemeine Bemerkungen, Man unterscheidet starre.
Stabverbindungen und_bewegliche Stabverbindungen, Bei den
starren Stabverbindungen sind die Stäbe so angeordnet, dass die
Verbindungs- oder Knotenpunkte ihre gegenseitige Lage nicht
indern können. Ist jedoch eine solche Aenderung möglich, wie
beispielsweise bei einer Kette, so hat man es mit einer beweg-
lichen Stabverbindung zu thun.
Was die Knotenpunkte der Stabverbindungen betrifft, So
werden wir dieselben hier stets als reibungslose Gelenke voraus-
setzen.
Die Stabverbindungen spielen in der Praxis eine grosse Rolle,
Jaher ist auch das Bestreben, dieselben berechnen, d. h. die noth-
wendigen Stärken der einzelnen Stäbe bestimmen zu können, sehr er-
klärlich. Eine Berechnung des Querschnittes eines Stabes ist aber
selbstverständlich nur dann denkbar, wenn man die sämmtlichen
Kräfte anzugeben vermag,.welche auf den betreffenden Stab von
aussen einwirken. Mit der Ermittelung dieser an den einzelnen
Stäben wirkenden Kräfte werden wir uns im Nachstehenden be-
Fassen.
109. Starre Stabverbindungen aus drei Stäben gebildet. Als
arstes Beispiel wollen wir die in Fig. 110 angedeutete Stahver-
bindung in Betracht ziehen,
Zunächst bestimmen wir zweckmässigerweise die in 4’ und A"
wirkenden Auflagerwiderstände W’
and WW” aus den Gleichgewichts-
vedingungen für die ganze Stabver-
bindung. Diese Widerstände können
wir, da vorliegenden Falles kein
Bestreben einer Horizontalverschie-
bung der starren Stabverbindung
auf ihrer horizontalen Unterlage, und
damit kein Anlass zum Auftreten
eines Reibungswiderstandes vorhan-
den ist, ohne weiteres vertikal auf-
wärts gerichtet annehmen. Für WW’ liefert dann die Momenten-
gleichung in Bezug auf den Drehpunkt 4”
W'’.8==1200.5; W' == 750,
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