8 14. Bewegliche Stabverbindungen. 165
Nehmen wir an, es seien die Knotenpunkte C, allein belastet,
dann ergiebt sich ein Druck in dem Horizontalring C,0,. Wären
dagegen nur die über dem Horizontalring C,C, gelegenen Knoten-
punkte belastet, so würde der Horizontalring C,C, einen Zug
erleiden infolge des nach aussen gerichteten Horizontalschubs der
Streben C,C,. Endlich bemerken wir, dass die Belastungen der
unterhalb des Horizontalringes C,C, befindlichen Knotenpunkte
auf den letzteren ohne Einfluss bleiben. Daraus lässt sich nun
weiter schliessen, dass ein Horizontalring den grössten Druck
erfährt, wenn nur der untere bis zu diesem Ring sich er-
streckende Kuppeltheil belastet ist, dagegen den grössten Zug,
wenn nur der über dem Ring gelegene Kuppeltheil die Be-
lastung trägt.
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123. Von den Hängwerken. Hat man die Gleichgewichts-
(Oorm eines Sprengwerkes bestimmt, welche einem gegebenen Last-
system entspricht, so bleibt die betreffende Stabverbindung auch
m Gleichgewicht, wenn man den Knotenpunktsbelastungen die
antgegengesetzte Richtung giebt, nur sind dann die Stäbe nicht
mehr zusammengedrückt, sondern gezogen. HEine derartig bean-
spruchte Stabverbindung nennt man, wenn. man die Knoten-
punktsbelastungen wie-
der vertikal abwärts
gerichtet annimmt, ein
Hängwerk. Die Theo-
rie der Hängwerke ent-
spricht genau derjeni-
yen der Sprengwerke.
Demgemäss ergiebt sich
auch, dass in dem Fall,
N welchem ‚eine Kette
wie in Fig. 155. zum
Tragen einer in hori-
zontalem Sinne gleich-
förmig vertheilten Be-
lastung dient, bei Vernachlässigung des Eigengewichtes der Kette
and der Hängstangen, die Knotenpunkte der Kette wie beim ent-
sprechenden Sprengwerk (Fig. 154) auf einer Parabel von
vertikaler, durch die Mitte der Spannweite gehender Achse liegen
Nüssen, wenn die Kette sich im Gleichgewicht befinden soll. Eine
Anordnung wie in Fig. 155 zeigt aber eine Kettenbrücke in
ihrer einfachsten Gestalt.