3 19. Die Fundamentaleinheiten der Mechanik. 199
Handelt es sich um einen unfreien, von treibenden Kräf-
‚en Pı, P,, Pz.... angegriffenen materiellen Punkt, d. 3. um
ainen materiellen Punkt, welcher genöthigt ist, entweder auf einer
vorgeschriebenen Bahnlinie sich zu bewegen (Körper zwischen
starren. parallelen Führungen beweglich, durchbohrter Körper auf
einem starren Draht) oder auf einer festen Fläche, so hat man
den materiellen Punkt erst frei zu machen, indem man anstatt
der festen Unterlage den Auflager- oder Bahnwiderstand W,
welcher sich zusammensetzt aus dem Normalwiderstand Wr
and dem Tangential- oder Reibungswiderstand W;, als
weitere, thatsächlich am materiellen Punkte wirkende Kraft an-
bringt; die Resultante R aus den treibenden Kräften P und dem
Bahnwiderstand W ist dann vorliegenden Falles die Beschleu-
nigungskraft des materiellen Punktes, d. h. diejenige Kraft,
welche dem frei angenommenen materiellen Punkt eine Bewegung
artheilt, die übereinstimmt mit der von dem unfreien materiellen
Punkt thatsächlich ausgeführten Bewegung.
Die Fundamentaleinheiten der Mechanik.
3 19.
151. Fundamentale und abgeleitete Einheiten der technischen
Mechanik. In der Regel ist das Meter als Längeneinheit fest-
yesetzt, woraus sich das Quadratmeter als Flächeneinheit
ınd das Kubikmeter als Raumeinheit ergeben. Diese zwei
letztgenannten Einheiten sind aus der Längeneinheit „abgeleitet“,
sie werden daher abgeleitete Einheiten genannt im Gegensatz
zu der Längeneinheit, welche als fundamentale Einheit be-
zeichnet wird. Ebenso tritt in der technischen Mechanik ausser
der Sekunde, noch die Krafteinheit als Fundamentalein-
heit auf, während die Masseneinheit als abgeleitete Einheit
erscheint. Als Krafteinheit pflegt nämlich der Techniker das
Kilogramm anzunehmen, oder schärfer ausgedrückt, die Inten-
sität desjenigen an einem Dynamometer ausgeübten Zuges,
welcher an dem Dynamometer die gleiche Deformation hervor-
ruft, wie ein an das Dynamometer gehängtes, 1 Kilogramm
schweres Gewiechtstück, also wie ein Körper, dessen Gewicht
mit demienigen des gesetzlichen Normalkilogrammstückes')
ı) Bezüglich des Normalkilogrammstückes ist anzuführen, dass das
Prototyp des Kilogramms bei dem Internationalen Maass- und Gewichts-
\uıreau in Paris niederveleot ist und dass für das deutsche Reich nach dem