und der ungefähr gleichzeitig lebende Liu hwuy benutzt
der übrigens weniger genau als
ist. Yon einer Förderung unseres Probleines durch die Chi-
nesen kann also nicht wohl die Rede sein**).
Die Araber und die christlichen Völker des Mittelalters.
Um so gröfsere Beachtung verdienen dagegen die mathe-
matischen Leistungen der Araber. Weniger mit Rücksicht
auf eigene Originalarbeiten, obwohl auch in dieser Beziehung
manches hervorragende Werk zu verzeichnen sein wird, als
vielmehr ganz besonders im Hinblick auf die universelle kul-
Yerdankt doch den
turgeschichtliche Bedeutung dieses Volkes
Arabern das christliche Abendland in gleicher Weise die erste
Kenntnis der mathematischen Kultur der Griechen wie der
jenigen der Inder!
Kaum war das grofse arabische Weltreich errichtet und
die arabische Sprache zur Litteratursprache geworden, so be
gann, insbesondere unter den Kalifen Harun Arraschid und
Almamim, jene fruchtbare Übersetzungsthätigkeit, durch welche
so manches kostbare Werk dem Untergänge entrissen wurde.
Die ersten mathematischen Schriften, welche aus dem Grie
chischen in das Arabische übersetzt wurden, waren die 6vv-
rcc%Lg des Ptolemäus, die Elemente des Euklid, die Kegelschnitte
des Apollonius und — was uns hier besonders interessiert —
die Abhandlungen des Archimedes über die Kreismessung und
über Kugel und Cylinder. Bei dieser Gelegenheit entstand auch
*) Hankel, pag. 410.
**) In bezug auf die Mathematik der Chinesen siehe namentlich die
Abhandlung von Biernatzki im 52. Bande von Grelle, sowie Cantor I,
pag. 565—589 und Hankel, pag. 405—410.
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ZU