Full text: Technische Mechanik

366 Die Grundlehren der Kinetik materieller Systeme. 
und dementsprechend bei der im Cylinder eingeschlossenen Luft 
aur den Ueberdruck in Betracht zieht, das Eigengewicht Q des 
yanzen materiellen Systems und der Gegendruck N der Unterlage 
des Cylinders. Verharrt nun der Schwerpunkt C des Systems 
stets in der gleichen Lage, so müssen auch die äusseren, nach € 
parallel verschobenen Kräfte sich im Gleichgewicht halten, d. h. 
es muss sein: 
N — 
/) 
der mit anderen Worten: Bei ruhendem Schwerpunkt des mate- 
’iellen Systems ist der Druck des letzteren auf die Unterlage 
yleich seinem Eigengewicht. 
Wird jetzt die in dem Cylinder eingeschlossene Luft erwärmt, 
so treibt sie den Kolben und damit den Schwerpunkt des ganzen 
Systems in die Höhe. Hierbei bleiben aber die äusseren am 
System wirkenden Kräfte nach wie vor vertreten durch das Eigen- 
yewicht Q des Systems und den Gegendruck N der Unterlage. 
Berücksichtigt man nun wieder den Satz von der Bewegung des 
Schwerpunktes, so muss, so lange eine beschleunigte Aufwärts- 
bewegung des Schwerpunktes stattfindet, auch eine aufwärts ge- 
richtete Beschleunigungskraft R an der im Schwerpunkt an- 
genommenen Gesammtmasse des Systems wirken, d. h. es muss 
in diesem Fall, da R=N—Q ist, N>Q und damit der Druck 
des Cylinders auf die Unterlage grösser als das Eigengewicht 
des materiellen Systems sein. 
Bewegte sich dagegen der Schwerpunkt des Systems beschleu- 
nigt abwärts, so ergiebt der Satz von der Bewegung des Schwer- 
punktes N<Q. 
Dementsprechend lässt sich behaupten: Sitzt ein Mensch ruhig 
auf einem Stuhl, so ist der Gesammtdruck auf den Boden gleich dem 
Gewicht des Menschen + dem Gewicht des Stuhles. Erhebt sich 
aber der Mensch vom Stuhle, frei oder auch sich stützend auf 
len Stuhl, so wird der Gesammtdruck auf den Boden vorüber- 
zehend grösser. Der umgekehrte Fall dagegen tritt ein, wenn ein 
Mensch, der vorher stand, sich auf einen Stuhl niedersetzt. 
Ein weiteres Beispiel: Auf einem Gerüste ruht: eine Last Q. 
n Arbeiter vom Gesammtgewicht G legen Hand an die Last und 
heben sie in die Höhe. Dem Satz von der Bewegung des Schwer- 
punktes entsprechend ist wieder der Druck auf die Unterlage, 
d.h. das Gerüst, grösser als die Gesammtlast Q-+GG, so lange 
der Schwerpunkt des Systems (Last und Arbeiter zusammen) in 
beschleunigter Aufwärtsbewegung begriffen ist. 
Suchen wir uns jetzt auch Rechenschaft darüber abzulegen.
	        
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