386 Die Grundlehren der Kinetik materieller Systeme.
für den starren Körper der Satz von der lebendigen Kraft aus-
gedrückt ist durch:
Zi1mv? — Zimug— Zus
Was der Ausdruck [s dr betrifft, so stellt dieser, wenn die
Kraft S lediglich eine Funktion des Abstandes r der beiden
materiellen Punkte ist, ebenfalls eine Funktion von r vor, die
man als Kräftefunktion bezeichnet. Ist U diese Funktion, so
kann man schreiben:
sar= U —U..
Es bedeutet dann U den Werth der Kräftefunktion bei der
augenblicklichen Lage (zur Zeit £) der beiden materiellen Punkte
und U, den Werth der Kräftefunktion bei der Anfangslage (zur
Zeit 0) der Punkte.
Nehmen wir jetzt eine ganze Reihe von materiellen Punkten
an, die gegenseitig Kräfte S,, Sa, Sy... aufeinander ausüben,
welche lediglich Funktionen der Abstände r der betreffenden
materiellen Punkte sind, so ergiebt sich für jedes Paar von inneren
Kräften S bei der Bewegung des materiellen Systems aus der
Anfangslage in die augenblickliche Lage eine Arbeitssumme ent-
sprechend der letzten Gleichung B=— U — U,, infolge dessen man
als Gesammtarbeit der inneren, am System thätigen Kräfte erhält:
SB= ZU — ZU
Dabei bemerken wir, dass XU ausschliesslich eine Funktion
der gegenseitigen Abstände der einzelnen materiellen Punkte des
Systems ist und demgemäss der Werth von ZU lediglich bedingt
ist durch die jeweilige Konfiguration des materiellen Systems,
so dass, wenn die materiellen Punkte des Systems nach einiger
Zeit wieder in eine gegenseitige Stellung kommen, welche sie
schon einmal einnahmen, auch die Kräftefunktion XU wieder
lenselben Werth annimmt.
Aendern die materiellen Punkte bei der Bewegung des
3ystems ihre gegenseitigen Abstände nicht, so ist auch ZU, = ZU,
xoranus wieder ZXB=0.
281. Die lebendige Kraft eines bewegten Körpers. Die
Slementarbewegung des Körpers kann, wie in No. 267 bemerkt
wurde, aufgefasst werden als zusammengesetzt aus einer durch
lie Bewegung des Schwerpunktes des Körpers bestimmten Trans-