Full text: Technische Mechanik

8 52. Anwendungen des Princips der virtnellen Geschwindigkeiten etc. 403 
das Fachwerk 4’4” gekennzeichnet als ein statisch bestimm- 
tes, angegriffen ‚von den treibenden Kräften P, T und S', von 
welch letzteren aber nur 'die' Kraft P gegeben, T und S’' dagegen 
ihrer Grösse nach unbekannt sind. 
Wird ein statisch‘ bestimmtes, in einem seiner Knoten- 
punkte belastetes Fachwerk etwa auf graphischem Wege oder 
mittels des Ritter’schen Verfahrens berechnet, so zeigt sich, dass 
die Spannkraft eines jeden Stabes proportional ist der betreffen- 
len Knotenpunktsbelastung und dass bei gleichzeitiger Belastung 
mehrerer Knotenpunkte die Spannkraft eines jeden Stabes gleich 
Jer algebraischen Summe der Spannkräfte ist, welche sich für 
den betreffenden Stab je bei einer dieser Knotenpunktsbelastungen 
ergeben. Demgemäss können wir im vorliegenden Falle für die 
Spannkraft S, des nothwendigen Stabes 1 des nach Wegnahme 
des Stabes EC statisch bestimmten Fachwerkes A4’A4” setzen: 
8. =. PS", TS", 8, 
wobei S@',, S”,, S'”, für das gegebene Fachwerk konstante und 
bestimmbare Koefficienten bedeuten. Will man von diesen 
Koefficienten beispielsweise 6’, ermitteln, so nimmt man P==1, 
T=0 und S’==0 an, wodurch man erhält 
S, =6&.. 
S, ist also nichts anderes als die Spannkraft des Stabes 1 
im statisch bestimmten Fachwerk A’A” (welches, wie erwähnt, 
bei 4’ ein Gleitlager besitzt und den Stab EC nicht enthält), 
wenn dieses Fachwerk nur von der treibenden Kraft P==1 an- 
yegriffen wird. Diese Spannkraft lässt sich aber in bekannter 
Weise ausfindig machen. 
Zur Bestimmung von S”, wird man dagegen P=0, T=1 
und S’==0 setzen und wieder die Spannkraft S, des Stabes 1 
in dem erwähnten statisch bestimmten Fachwerk A’A” für die 
;reibende Kraft T==1 ermitteln, welche Spannkraft den gesuch- 
;jen Koefficienten S”, liefert. 
Um schliesslich auch S'”’, zu erhalten, nimmt man das statisch 
bestimmte Fachwerk lediglich in den Knotenpunkten X und C 
von den beiden gleichen, in EC entgegengesetzt wirkenden trei- 
benden Kräften S’==1 angegriffen an und sucht in dem 50 be- 
anspruchten Fachwerk die Spannkraft des Stabes 1 anf. Diese 
yiebt dann S"”, an. 
In derselben Weise ergeben sich auch für die Spannkräfte 
ler übrigen nothwendigen Stäbe des Fachwerkes die ent- 
sprechenden Gleichungen, so dass man hat: 
IA
	        
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