168 Die Lehre vom Stoss..
mithin eine sehr bedeutende Wirkung äussern. Dieser Stoss ist
aäin centrischer oder centraler, wenn die im Berührungs-
punkt B der Körper auf der gemeinschaäftlichen Berührungsebene
errichtete Normale durch die Schwerpunkte der beiden aufeinander
stossenden Körper hindurchgeht, andernfalls ein excentrischer.
Stehen die Bewegungsrichtungen der beiden in B in Berührung
tretenden Punkte B, und B, der Körper I und IF” unmittelbar
vor dem Stoss senkrecht auf der gemeinschaftlichen Berührungs-
ebene, so heisst der Stoss ein gerader, andernfalls ein schiefer.
343. Gerader centraler Stoss zweier freien Körper. Ein
solcher erfolgt, wenn zwei Kugeln Zund II sich mit ihren Mittel-
punkten auf einer und derselben Geraden in den gleichen Rich-
sungen, aber mit verschiedenen Geschwindigkeiten c, und c, be-
wegen, wobei die Geschwindigkeit c, der vorderen Kugel ZZ kleiner
ist als die Geschwindigkeit cı der Kugel I.
In dem Augenblick, in welchem die Berührung der beiden
Kugeln eintritt, beginnt der Stoss, indem nunmehr die Kugel I
in den von der Kugel II eingenommenen Raum einzudringen
sucht. Es findet an der Stossstelle B eine Zusammendrückung,
ä»ine Formänderung der beiden Kugeln statt, und es erwachen in
B wechselseitige Druckkräfte, die sogenannten Stossdrücke.
Dabei erfährt die Kugel II von Seiten der Kugel / einen in der
yemeinschaftlichen Normalen wirkenden, die Geschwindigkeit der
Kugel IT vergrössernden Druck N, die Kugel / dagegen von der
Kugel II einen ebenso grossen, die Geschwindigkeit der Kugel I
verringernden Gegendruck N. Der Unterschied der Geschwindig-
keiten beider Kugeln wird damit kleiner und kleiner. So lange
aber die Geschwindigkeit der stossenden Kugel I noch grösser
ist als diejenige der gestossenen Kugel IZ, nimmt die Zusammcen-
drückung beider Kugeln an der Stossstelle zu. Erst wenn diese
Gjeschwindigkeiten gleich geworden sind, hat die Zusammen-
irückung ihr Maximum erreicht, indem dann zu einer weiteren
Zusammendrückung kein Anlass mehr vorliegt. Diesen Augen-
blick wollen wir als das Ende einer ersten Periode des Stosses
ansehen. Unter Umständen ist mit dieser ersten Periode des
Stosses der Stoss überhaupt beendigt. Sind nämlich die Kugeln
vollkommen unelastisch, so zeigen sie nach der erlangten
grössten Formänderung an der Stossstelle keinerlei Bestreben,
ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen, sie bleiben defor-
mirt und gehen in diesem Zustande zusammen weiter mit ihren
nunmehr übereinstimmenden Geschwindigkeiten. Sind dagegen
die Kugeln elastisch. so hahen sie das Bestrehen. die während