502 Rollbewegung eines Körpers auf einer festen Unterlage.
also bei diesem va= 0 und demgemäss, da nicht blos für B,
sondern auch für sämmtliche Punkte des Cylinders, welche
auf der durch den Punkt B bestimmten Mantellinie liegen, die
Geschwindigkeit ==0 ist, die Elementarbewegung des Cylin-
ders beim vollkommenen Rollen eine Drehung um die Mantel-
linie B, was in Uebereinstimmung mit dem in No. 254 Gesag-
;en steht.
Bei fehlendem Faden und vollkommen glatter Unterlage
yleitet der Cylinder, ohne sich zu drehen, auf dieser Unterlage fort
in der Richtung der Kraft P, bei rauher Unterlage dagegen tritt
an der Berührungsstelle infolge der von der Kraft P angestrebten
Vorwärtsbewegung des Cylinders ein nach rückwärts gerichteter
Reibungswiderstand W; auf, welcher an Stelle der Fadenspannung
S die Umdrehung des Cylinders um seine Achse und damit das
Rollen des Cylinders bewirkt.
Hört bei umgelegtem Faden und vollkommen glatter Unter-
‚age in irgend einem Augenblick, sagen wir zur Zeit t,, die trei-
ende Kraft P zu wirken auf, so wird, da den oben aufgestellten
Gleichungen zufolge für P==0 sich =0 und O0 ergiebt,
von der Zeit t, an sowohl die Translationsgeschwindigkeit v, als
ıuch die Winkelgeschwindigkeit w konstant bleiben, d.h. es wird
stets v==v, und w==w, sein, wobei v, die Translationsgeschwin-
digkeit des Cylinders zur Zeit t, und w, die Winkelgeschwindig-
keit zur selben Zeit. Da aber wegen des bis zum Zeitpunkt {%,
lurch den Faden herbeigeführten vollkommenen Rollens des
Cylinders auch noch v,=7w,, so wird diese Beziehung auch
fernerhin stattfinden und demgemäss von der Zeit t, an ein gleich-
förmiges vollkommenes Rollen des Cylinders erfolgen.
Mit P==0 hat man $==0, es wird deshalb der Cylinder auch
aach Wegnahme des Fadens von dem Zeitpunkt t, an diese gleich-
förmige und vollkommene Rollbewegung ausführen. Ueberhaupt
kann man sagen, dass ein durch eine Horizontalebene unterstützter
Uylinder, auf welchen keine treibende Kraft einwirkt, dem aber
die Geschwindigkeiten v und w ertheilt wurden, wobei v==r@,
auf seiner horizontalen Unterlage ohne zu gleiten gleichförmig,
ınter Beibehaltung der Geschwindigkeiten v und w® weiter rollen
wird. Dabei übt auch eine rauhe Unterlage auf den Cylinder,
da ja S==0 wäre, nur einen Normalwiderstand, aber keinen
Tangentialwiderstand aus.
Berücksichtigt man, dass bei vollkommenem Rollen des von
ler treibenden Kraft P angegriffenen Cylinders em sein