18 Architectura Hydraulica. Erstes Buch. 
und der sechste C B. aber, vor die mit der Last Q. correspondirende Hebel, anzunehmen ste⸗ 
hen; Damit wir nun aber gleich auf einmahl einen Proportions⸗Satz vor uns haben, ver⸗ 
mittelst welchen wir die Verhaͤltniß der Potenz zur Last vorstellig machen koͤnnen, so duͤrf⸗ 
fen wir nur die mit der Last correspondirende Hebels⸗Arme in einander multipliciren, 
desgleichen auch die andern mit der Potens correspondirende, und anbey in Erwe⸗ 
gung ziehen, daß die Potens zur Last mit diesen beyden Producden in Relatione reci- 
proca stehet, nemlich: 
CBREAGD: GHRED CAP: Q. 
— d⸗ 7— 
B! Last. 
tk Krafft 
1920 Zoll : 1728 zol — 5* —. 
19201 2 
Es wird auch das Productum derer mit der Last correspondirenden Arme, vom Pro- 
ducto derer mit der Potenz correspondirenden Arme, leicht zu unterscheiden seyn, wann 
vir nur erwegen, daß das erste von ihnen, die Arme in sich begreiffet, an denen wuͤrck⸗ 
ip die Last appliciret, und das andere, diejenigen, an welchen die Potenz angebracht 
ist. 
Die analogie der S. 75. Aus dem vorhergegangenen Paragrapho folgt, daß, wann man vermittelst 
bezahnten vder der sogenannten Stern⸗-Raͤder, deren auf ihren Rand eingesetzte Zaͤhne, in Getriebe oder 
egenannten Trillinge, oder auch in so benahmte Kumpfe eingreiffen, eine Last in die Hoͤhe heben will, 
Stern, Raͤder. nd wir nehmen die Kadun derer Stern ⸗Raͤder, vor die mit der Potenz correspondiren⸗ 
de Hebels⸗Arme, wie nicht weniger die Radii derer Trillinge oder Getriebe, vor die mit der 
bast correspondirende Hebels⸗Arme an, im Statu æquilibrii, zwischen der Potens und der 
Last, und zwischen dem Producto der Rädiorum von denen Getrieben, und dem Pro- 
lucto derer Radiorum von denen Stern-⸗Raͤdern, zwey gleiche Relationes angetroffen 
verden muͤsseenn. 
fFig. 32. 6.76. A B. stellet einen horizontal-liegenden Rund⸗Baum vor, der mit denen He⸗ 
Untersuchung bels-⸗Armen CD, EF. versehen ist, und IK, einen andern vertical-stehenden, dessen He⸗ 
weyer zusammen bels⸗Arme GH. und LM. solchergestalt eingerichtet sind, das F. als das aͤusserste des Arms 
zferten Hebel, EF, hinter dem aͤussersten Theil des Arms A G. und zwar immediate eins an dem andern 
—5 einander ppüciret ist; An der Lxtremitaͤt des Arms CB. befindet sich die Potenz P, die von P. in 
unde . nach einer horirontalen PDirection agiret, den Rund-Baum A8 inen Lager— 
—X—— onta irection agiret, den Rund⸗Baum A B. auf seinen Lager⸗ 
men, den Mecha. Zapffen herum zu drehen, so aber doch nicht geschehen kan, ohne daß F, als der aͤusserste 
ꝛismum derer ge⸗Theil des Arms E B, nicht auch den aͤussersten Theil des Arms AG, von F nach R- fort⸗ 
—5 —— und also den Rund-Baum JK mit umdrehen sollte, welches hier auch wuͤrcklich 
uühlen,geschehen wuͤrde, wann er nicht von einer Potenz Q verhindert wuͤrde, die des Hebels LM. 
538 Theil M, nach einer perpendiculairen Direction von Qin M wieder zuruck 
oͤßt. 
Um nun im Statu æquilibrii, die Verhaͤltniß der Potenz P. zur Resistenz Q. die wir 
als eine Last ansehen wollen, zu finden, muͤssen wir die Laͤnge des ersten Hebels-⸗ Akm CD, 
nit der Laͤnge des dritten GH, und die Laͤnge des andern Hebels-Arm EF, mit der Laͤnge 
des vierdten LM. (per S. 74.) multipliciren, so bekommen wir die Proportion P: * 
EFRLM: CD ÆMRG, die dann so viel sagen will, daß sich alsdann die Potens ʒur 
Last reciproce verhaͤlt, wie sich das Productum derer mit der Last correspondirenden 
Hebels⸗Arme, zum Producto derer mit der Potens zutreffenden Hebels⸗Arme, ver⸗ 
halten thut. 
Alsdann kan man die Potenz P, fuͤr die wuͤrckende Krafft oder Action eines fliessen⸗ 
den Wassers ansehen, das an die Schaufeln des Wasser⸗Rades anschlaͤgt, und K F, 
suͤr den Radium eines Stern-⸗Rades FO, das gegen die Stecken eines Getriebes GT. 
agiret, dessen Radius HG. waͤr. So wuͤrde alsdann die Last Q, so es anders gefaͤllig, 
diejenige Resistenz exprimiren, mit welcher sich das Getraide gegen den einen Muͤhlstein 
SM. setzet, dabey aber supponirt wird, als waͤr diese Resistenz, an der Extremitat des Ra- 
dii vom Muͤhlstein, beysammen vereinbahret. 
Die Eigenschafften, so am Rade und seiner Welle, an denen Rol⸗ 
len, an dem Plano inclinato, oder schraͤg⸗ abhangenden Flaͤche, am Keil 
und an der Schraube wahrgenommen werden. 
sig. E20 6. 77. Wann eine an der Circumferenz eines Bades applicirte Potenz, eine an der 
53 7Werlle desselhigen Rades aufgehenckte Last, im Æquilibrio erhaͤlt, befindet 
Wnoen leiner sie sich in eben denen Umstaͤnden, als wann sie sich eines Hebels AB. von der ersten Art 
becdienete, dessen Hebels⸗Arm, der der Potenz zukommt, dem Radio des Rades, 8 
a