Full text: Dritte Ausgabe der Ubersetzung, Nebst 10. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Erstes Capitel)

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Erstes Capitel. Von denen Wasser⸗Muͤhlen. 17 
und unten mit eisernen Baͤndern an die Welle angeklammert seyn, wie solches aus dem 
Brund⸗Riß Deiner von denen Trieb⸗Scheiben zu ersehen. Man koͤnnte aber, an 
statt den Trilling aus zweyen Stuͤcken zu machen, gar wohl damit zufrieden seyn, wenn 
man nur ein baar Trieb⸗Stecken aus demjenigen Trilling heraus naͤhme, der auf den 
oberhalb befindlichen Laufer zutrifft, den man eben will still stehen lassen. 
8. 659. Wofern eine Muͤhle vollstaͤndig seyn soll, so muß sie auch zugleich das Zu einer vollstaͤn⸗ 
Grob⸗Mehl beuteln. Die gantze Sache ist auf folgende Art beschaffen Man hat digen Muͤhle ge⸗ 
verschiedene Sorten von Mehl⸗Beuteln klare und groͤbere von Canevas gemacht boͤrt noch dieses 
wie an denen Sieben. Einen dergleichen Beutel steckt man durch ein Faß, das in — waner 
nen beyden Boͤden mit Loͤchern versehen, und durch verschiedene kleine Reife wird die⸗ Zetrnhde mahlet, 
ser Beutel nicht allein bestaͤndig in der Runde erhalten, sondern diese Reife dienen auch auch das Grob⸗ 
dazu, daß man ihn in dem Faß aufhencken koͤnne. Das Faß selbst aber muß ein wenig Mehl beutele. 
abhaͤngig hangen; Der oberste Boden dieses Fasses empfaͤngt das Grob⸗Mehi, und so Tab. IXx. 
bald es in dem Beutel ankommen, alsobald wird es auch bey jedem Umlauff des Tril⸗ Fig.4. und 5. 
lings zwey⸗ oder dreymal erschuͤttert, und zwar geschiehet solches vermittelst eines 
Steckens H, der von denen hervorragenden Enden einiger Trieb⸗ Stecken, die üͤber 
die obere oder untere Scheibe des Getriebes in etwas hervor springen, seine allstete 
Bewegung bekommt. Oder, man leget auch zwey Stuͤck Hoͤltzer Creutz⸗weiß uͤberein⸗ 
ander, die gleichsam eine Art von einem Weg⸗ Haspel formiren, und befestiget sie sol⸗ 
chergestalt zu oberst oder zu unterst am Trilling, wovon alsdann der gedachte Stecken 
seine Bewegung erhaͤlt. Auf diese Art dann das gebeutelte Mehl in das Faß fallen, 
und sich vom Kleien absondern, dieser seiner Seits selbst aber bestaͤndig dem Abhang 
des Beutels folgen, und sich endlich in einen Trog oder Sack ausstuͤrtzen muß. Da— 
mit jedoch aber der Stecken H, seine Wuͤrckung noch besser thun moͤge, muß er durch 
ein klein Spann⸗Holtz, welches zwischen zweyen gedreheten Stricken hindurch geste⸗ 
cket ist, in etwas mehr angestrenget werden. 
Die fuͤnffte Figur stellet einen andern Beutel⸗Rasten vor, woran das vorjetzo 
beygebrachte gantz deutlich zu ersehen, nur mit einer etwas andern Einrichtung. Wei⸗ 
len nun auch aus der Zeichnung die hier fuͤrfallende Arbeit in genugsame Erkaͤndtniß zu 
dringen, so will mich hierbey nicht aufhalten, zumahlen ich ungern von dergleichen Klei⸗ 
nigkeiten handele, weilen man auch selbst das Nuͤtzliche solchen Gegenstaͤndten mehr vor⸗ 
siehen muß, deren Beschreibung an und vor sich wichtiger, als andern, an deren Aus— 
schlag und Entzweck nicht so viel gelegen. 
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5. 660. In dieser Figur sehen wir die Vorstellung einer Muͤhle, die vormals Veschreibung ei⸗ 
zu Mont Royal wuͤrcklich im Gang gewesen. Es ist bekandt, daß dieser Ort am Ufer ner Muͤhlen so 
der Halb⸗ Insul 7720 anne auf einem jahen und sheils mit der Mosel umgehenen Feisen oͤrcktgn 
seine Laage hat. Es befinden sich hieselbst in diesem Fluß verschiedene Insuin auf de adt nte 
ren einer ein Posten gefasset worden. Wie es nun an diesem Ort etwas leichtes war, Sit —— — 
den Lauff des Strohms zu hemmen, und das Gewaͤsser zu stemmen, so hat man da⸗wordem 
selbst eine Muͤhle angeleget, und zwar in einem besonders hierzu erbaueten Thurn, um Tab. I. und III. 
sie solchergestalt vor den Feind in desto mehrerer Sicherheit zu setzen, weilen der Besa⸗ 
tzung ungemein viel daran gelegen gewesen. Ob nun gleich an dieser Muͤhle nichts son— 
derbares anzutreffen, so will dennoch nicht unterlassen, ihre Beschreibung solchergestalt 
einzurichten, daß sie ein Beyspiel abgeben kan, die Anwendung unserer von der Friction 
gegebenen Grund-Saͤtze, noch deutlicher zu verstehen. 
Dieser Thurn ist rechtwincklicht, wie solches aus der Figur AB CD zu beurthei⸗ 
len, welches der innere Grund⸗Riß davon ist, woran aber die Dicke der Mauren kei⸗ 
nesweges mit angezeiget worden. Gs laͤsset sich jedoch gantz deutlich bemercken, daß 
man an jeder schmahlen Seite dieses Thurns eine Oeffnung gelassen, wovon die erstere 
P darzu dienet, daß man das Gewaͤsser in einem Canal einlassen kan, der laͤngst durch 
den gantzen Thurn hindurch gehet, die andere Oeffnung GH aber den Ausgang dessel⸗ 
nen erleichtert. An dem Ort IRk befindet sich ein Schutz⸗Brett, vermittelst dessen 
man das Gewaͤsser auf eine gewisse Hoͤhe unterhalten kan, und also von dem eintringen⸗ 
dem Gewaͤsser zwey hintereinander angelegte Wasser⸗Raͤder L und Mihre Bewegung 
erhalten. Um aber von der Laage dieser beyden Wasser-Raͤder deutlicher zu urtheilen, 
muß man die hier beygefuͤgten Durchschnitte des Thurns in genaue Betrachtung ziehen, 
von denen der erstere nach der Breite des Grund-Risses, und der andere nach dessen 
Laͤnge genommen worden. In dem letztern siehet man abermahlen das angefuͤhrte 
Schutz-⸗Brett IK, welches auf den Wasser Einlaß zutrifft, und dann auch e 
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