32 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Zweytes Buch.
auch die Schwehre des Laufers zu erfahren, duͤrffen wir nur folgenden Schluß ma⸗
hen und sagen: Wenn 1728 Cubic- Zoll, 110. Pfundt vor die Schwehre eines
nic Schuͤhes derjenigen Art Steine angeben, von denen die Laufer gemacht
werden, wie viel geben also 8146. Cubic. ßoll? So werden wir 518. Pfuͤndt vor
die gesuchte Schwehre des Laufers bekommen, worzu wir jedoch aber auch noch die
Schwehre des Trillings samt dessen Welle, und auch die Schwehre von denen diese
Welle begleitenden Schwung⸗Fluͤgeln hinzuthun muͤssen, welches hier insgesamt auf
782. Pfundt schaͤtzen will, mithin also, in allen und allem 700. Pfundt vor diejenige Last
hekommen, womit hier der Steeg belaͤstiget ist.
Berechnung einer —— Widerstandt, wo⸗
Hand. Ruͤhle mit sich das Getrayde der Bewegung des Laufers widersetzet, den fuͤnff und dreyssig⸗
snt der Drth sen Thell der kauni gedachten dast womit der Stees —
faͤrfallenden dannenhero 700. durch z5, so bekommen wir an zwantzig Pfundten einen gleich⸗ guͤlti⸗
shlion. gen Werth des beruͤhrten Widerstandts. Multipliciren wir denselben durch seinen
Hebels⸗Arm, nehmlich durch den mittlern Proportional- halben Durchmesser des Lau⸗
fers, so hier 14. Zoll ausmacht, und dividiren das herauskommende broduct, durch
den halben Durchmesser des Trillings, nehmlich durch sechs Zoll, so giebt der erhal⸗
tene Quotient 467. Pfundt vor diejenige Potenz an, die an die Kurbel angebracht
warden muß, und schlechterdings nur zu der Mahlung des Getraydes gebraucht
wird.
VWVuorjetzo aber muͤssen wir auch untersuchen, um wie viel wir diese Potenz ver⸗
staͤrcken muͤssen, damit sie zugleich auch die Friction zu uͤberwaͤltigen vermoͤgend werde;
Wollen also mit der Berechnung derjenigen Friction den Anfang machen, die das
Angel⸗Eisen an der Welle des Trillings auf der Pfanne verursachet. Gesetzt, als
waͤr der Diameter dieses Angel-Eisens zu aͤusserst an der Rundung vier Linien, mithin
dessen mittlere Proportional-halbe Durchmesser, oder der auf diese Friction sich be⸗
iehende Hebels-Arms, ein und ein Drittheil einer Linie. Multipliciren wir solchen
dannenhero durch den dritten Theil derjenigen Last, womit der Steeg beschwehret ist,
(P. ä. 240.) und das herauskommende bhroduct abermahlen wiederum durch den Bruch
J
3 , nehmlich wegen der Friction des Kamm-Rades und Trillings (p. F. 290.), und
dividiren alsdann dieses zweyte erhaltene Product durch den halben Durchmesser des
Trillings, so bekommen wir 44. Pfundt vor diejenige Potenz, die gleichsam zu aͤusserst
in dem gedachten halben Durchmesser des Trillings, zu der Uberwaͤltigung der Friction.
angebracht werden koͤnnte.
RKaum im Vorhergegangenen haben wir gefunden, daß eine Last von 20. Pfundt
hier ein gleich-guͤltiger Werth von demjenigen Widerstandt sey, den das Getrayde der
Bewegung des Laufers entgegensetzet; Betraͤgt dannenhero also diejenige Friction, die von
dieser nehmlichen Last an demienigen Orte verursachet wird, wo das Kamm-Rad und
der Trilling in einander greiffen, den achtzehenden Theil derselben, nehmlich ,das
ist so viel, als * Multipliciren wir nunmehro diesen Bruch durch den mittlern
broportionah-halben Durchmesser des Laufers, und dividiren das herauskommende
broduct durch den halben Durchmesser des Trillings, so bekommen wir 253. Pfundt.
addiren wir diese 28. Pfundt zu denen obigen erhaltenen 45. Pfundten, so haben wir
an der Summe 7. Pfundt, einen gleich⸗guͤltigen Werth derer vorjetzo beruͤhrten bey⸗
den Frictionen: Ersehen zugleich auch, daß diejenige Potenz, die wir etwan gern an
die Kurbel anbringen moͤchten, 533. oder auch 54. Pfundt Krafft besitzen muͤsse, wofern
sie anders den dreyfachen Widerstandt, wovon wir jetzo Meldung gethan, zu uͤberwaͤl⸗
tigen vermoͤgend seyn soll.
Was nun die an der Kurbel fuͤrfallende Friction anbelangt, muͤssen wir uns
wiederum zuruͤck entsinnen, wie sie in solchem Fall muͤsse ausgedruckt oder angegeben
werden, wann sie des staͤrcksten Nachdrucks vermoͤgend, das ist, wenn der botenz
and der Last ihre Directiones einander parallel lauffen (p. §. 248.); Solches geschie⸗
het nun aber wuͤrcklich allemahl, so offt sich die Kurbel in einer solchen Laage befindet,
wie sie in der Figur vorgestellet ist, mithin sich auch solchen Falls der Ort der Ruhe
(Hypomochlium) zu aͤusserst am horizontalen Diametro der Kurbel besindet, und
von der Last so wohl als von der botenz nach einerley Direction gedruckt wird, nehm⸗
lich durch 108. oder zweymahl 54. Pfundt, massen eben die Last, so hier in derjenigen
Schwuͤrigkeit voͤllig zusammen kommt, die die Kaͤmme des Kamm'-Rades antrefsen,
wenn sie den Trilling herumdrehen wollen, mit der Potenz einerley Geschwind auit
esitzet.