Full text: Dritte Ausgabe der Ubersetzung, Nebst 10. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Erstes Capitel)

34 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Zweytes Buch. 
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ben am meifien erfreuet, ist dieses, daß ich gewahr werde, wie die gesamte Theorie, 
juf welche meine vorhergegangenen Berechnungen gegruͤndet, mit der practischen Er—⸗ 
fahrung sehr wohl uͤbereinstimmen. 
q. 682. Aus der ersten Figur der zehenden Kupfer-WTabelle, laͤsset sich gar 
leichtlich wiederum die Einrichtung ersehen, vermoͤge deren ein kleiner Laufer in die 
Wuͤrckungs⸗-Bewegung zu bringen, massen eben hier der Umlauff derer Kurbeln auf 
ane sehr leichte Art ohne sonderliche Bemuͤhung ins Werck zu setzen. Dieser Bewe⸗ 
gung wird noch folgends durch drey besondere Schwung⸗Fluͤgel D, F., F, geholffen, 
hon denen ein jeder ins besondere wiederum mit einem andern Fluͤgel Creutz⸗ weiß ver⸗ 
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ijch gar wohl aus dieser Figur abjunehmen, ohne daß also noͤthig habe, mich hierbey 
weiter aufzuhalten. 
Beschreibung ei— 6. 683. Die dritte und vierdte Figur der siebenden Fupfer⸗Tabelle, stellet 
ner noch andern den Grund⸗Riß und Durchschnitt einer andern Hand ⸗Muͤhle fuͤr, deren Einrichtung 
donehes so wenig Umftaͤndte bedarff, als je eine gefunden werden mag, gestalten keine andere 
die —2 Friction an derselben statt hat, als diejenige, so an denen beyden Angel⸗ Zapfen vor⸗ 
die orze faͤllt. Die gantze Muͤhle bestehet aus zweyen horizontal-angebrachten Raͤdern 4B 
Fig. 3. und 4. und CD, von denen ein jedes aussen am Umzirck mit einer Hohl-⸗Rinne versehen, 
j wie an denen Rollen wahrzunehmen; Das erste Rad hat vier Schuh im Durchmesser, 
und das andere nur zwey; Beyde aber sind mit einer Schnure ohne Ende umgeben, 
so daß sich also das erstere unmoͤglich herumdrehen kan, ohne daß sich das andere nicht 
auch mit herümdrehen sollte. 
Die beyden Raͤder CD und GEB haben die Welle F gemeinschafftlich unter sich, 
und das letztere von ihnen, nehmlich GH, hat 32. Schuh im Durchmesser, anbey fuͤnff 
hiß sechs Zoll Dicke, dienet hauptsaͤchlich zun Schwung, um die Bewegung des Lau⸗ 
fers dadurch vom ungleichen Lauf zu befreyen. Was nun aber das andere Rad AB 
anbelangt, so ersiehet man wohl aus der Figur, daß dessen Welle J ohngefehr um die 
Hoͤhe von vier Schuhen mit einem Bug K versehen, und solchergestalt einen Kur⸗ 
bel⸗Form erhaͤlt, aubey auch ebenermassen wiederum mit doppelten Schwung⸗-Ku⸗ 
geln FE begleitet is.. Zwey Persohnen koͤnnen die Kurbel K vermittelst etlichen 
Kruͤcken⸗foͤrmigen Stangen herumdrehen, wie allbereit schon im 677sten Paragrapho 
beygebracht, oder koͤnnen sich auch zweyer Dreh⸗Kruͤcken L, Mbedienen, deren —5— 
ckkung sich leicht einzubilden. 
Wecilen nun hier der Laufer zwey Umlauffe zuruck legen muß, ehe die Kurbel ei⸗ 
nen zu Ende bringt, in so fern wir nehmlich auch hier wiederum dem Laufer die nehm⸗ 
liche Ermessungs⸗Maase zueignen, wie wir solche bey der vorigen Muͤhle angenommen, 
so muß sie also auch eben so viel Getrayde wahlen wie die andere jetzt kaum angefuͤhrte, 
nehmlich, einen halben sSeptier Getrayde in einet Stundte, und zwar aufs hoͤchste mit 
einer Krafft von po. Pfundt. 
Auf was Art die 5. 634. Die andere Figur in der zehenden Kupfer⸗Tabelle zeiget den Abriß 
Ermessungs,, einer Pferde-Muͤhle. Sie bestehet aus einem grossen Ramm-Rade A, dessen Raͤm⸗ 
—RER me deren Anzahigich dier auf hundert setzen will, in das Getriebe ß eingreiffen. 
* de — Dieses Getrieb besitzet zwantzig Trieb⸗Stecken, und dessen Welle trifft auf ein noch 
lin Pferb in Beanderes Ramm⸗Bad Czu, so acht und viertzig Kaͤmme fuͤhret, und wiederum in 
weguͤng gesetzet den Trilling D eingreiffet; Der Trilling P aber hat nur sechs Trieb⸗Stecken. Ver⸗ 
wird. moͤge dieser Einrichtung muß nothwendig geschehen, daß, ehe das an das Waag⸗ 
Tab. X. Scheit H angespannete Pferd einen Umlauff endiget, der Laufer deren viertzig zuruck 
rFig. 2. leget. Um aber jedoch die hier unnoͤthigen Eingriffe derer Kaͤmme und Trieb⸗Stecken 
zu vermeiden, habe ich in der achten Figur der neundten Rupfer-V,dabelle eine an⸗ 
dere Art einer Pferde⸗Muͤhle verzeichnet, so viel simpler, und folglich auch der erstern 
um viel vorzuziehen. 
5. 685. Damit dann nun anbey auch zeige, wie man sich verhalten muͤsse, 
wenn man einen Entwurff von einer Machine machen will, so wollen wir im folgenden 
die Theile, woraus eine solche Machine bestehen muß, von welcher jetzo die Rede ist, 
angeben, und uns hierzu solcher Reguln bedienen, die aus der Erfahrung und richtigen 
Vernunfft⸗Schluͤssen ihren Ursprung haben, um aus deren gezeigten Gebrauch ein 
Beyspiel zu bekommen, einen gantz andern Fall, wie diesen, ebenermassen auch nach 
Wunsch hinaus zu fuͤhren. —9ð?P 
Wir muͤssen also unsere Gedancken vors erste dahin richten, mit der vorhaben⸗ 
den Machine eine solche Einrichtung zu treffen, daß sie aus so wenigen Theilen bestehe, 
als nur moͤglich seyn will. Inzwischen koͤnnen wir dennoch nicht wohl entuͤbriget seyn, 
ein 
Tæb. IX. 
kFig. 6.
	        
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