Full text: Fünffte Ausgabe der Ubersetzung. Nebst 2. Kupffer-Tabellen (Erster Theil. Zweytes Buch. Drittes Capitul)

2 
* 
Drittes Vapitul. 
Von denen zum Pulver⸗machen gehorigen Muͤhlen, nebst einer 
nandern Machine, Ciment zu pulverisiren. 
Eit deme man denenjenigen Machinen Abschied gegeben, deren sich die Al⸗ 
—5 ten im Kriege bedienet, und nur allein den Gebrauch des Schieß⸗-⸗Ge⸗ 
— wehrs angenommen, ist die Verzehrung und der Aufgang des Canonen⸗ 
8 F5Pulvers so hoch gestiegen, daß man hat Mittel herfuͤr suchen muͤssen, sol⸗ 
—“v hes mit weit groͤsserer Behendigkeit zu verfertigen, als man anfaͤnglich 
— 5 bey dessen Erfindung zu thun vermoͤgend gewesen. Man hat dannenhero 
C Muͤhlen erfunden, diejenigen Materien, aus denen es eigentlich zusammen⸗ 
, * gesetzet wird, zu einem klaren Pulver zu zermalmen, welche Muͤhlen durch 
die Wuͤrckung des Wassers in Bewegung gesetzet worden. Und eben von diesen Arten 
Muͤhlen habe mir nun vor jetzo zu schreiben vorgenommen, theils aus Ursach, weilen sie sich 
so sehr und vielfaͤltig mit auf die Artillerie beziehen, an deren groͤsserer Vollkoͤmmenheit all⸗ 
stets zu arbeiten, mich mein Ammt und Schuldigkeit verpflichtet, als auch, weilen sie mit 
allen denen andern Muͤhlen, welche Stampffen oder Staͤmpffer zu fuͤhren pflegen, sehr 
wohl uͤbereinstimmen, massen alles dasjenige, was ich von ihnen am wichtigsten hier beyhrin⸗ 
gen moͤchte, an allen denen uͤbrigen nicht weniger angebracht werden, und sonder Schwuͤrig⸗ 
keit statt finden kan. .... 
8. 713. Es befinden sich in —A— 36. Pulver⸗Muͤhlen, die ohngefehr monat⸗Wie viel die in 
lich poo. tausend Pfundt Pulver herbey schaffen koͤnnen. Sie sind an verschiedenen Orten e 
des Koͤnigreschs ausgestreuet , unter andern defindet sich aber auch deren eine gu in ere, so duduguge Pu 
die nemliche ist, die ich hier in Abriß beybringe, und welche an der Seite derjenigen Schleus⸗ulver ausge⸗ 
se aufgerichtet stehet, deren ich allbereit im 690. Paragrapho Meldung gethan. Die auf ben. 
der ersten und andern Kupffer⸗Tabelle befindlichen Figuren drucken alle Theile dieser Muͤh⸗ 
le so deutlich aus, daß man nur einiger massen auf solche Achtung geben darf, um die gantze 
Einrichtung dieser Machine gehoͤriger massen zu beurtheilen. 
Der Baͤum Ab dienet dem Stirn-Rade FG zur Welle, und das Stirn⸗Rad 
greiffet mit seinen Raoͤmmen in die beyden Getriebe Hund J ein, um die beyden Baͤume 
Q. QB, herum zu drehen. Diese beyden Baaume werden Daumen⸗Wellen genennet, 
weilen verschiedene kurtze Stuͤck Latten K welche eben Daumen genennet werden, mitten 
durch sie hindurch gehen, und eigentlich darzu dienen, die Stampffen oder Staͤmpffer ver⸗ 
mittelst ihnen in die Hoͤhe zu heben, von denen hernachmals diejenigen Materien zerstampffet 
werden, die vorhero in die Moͤrser oder Gruben des Stampf⸗ oder Gruben⸗Stocks b, 
sind hineingethan worden. 
Die Daumen⸗Wellen GCK oruhen auf zweyen Schwellen ST, die in einem gerad 
fortgehen, und darbey nur etwas weniges uͤber den Fuß⸗Boden der Wuͤhle hervor ra⸗ 
gen. Die gedachten Latt⸗Stuͤcken, welche mitten durch die Daumen⸗Wellen hindurch— 
gehen, haben eine Laͤnge von 40. Zollen, und sind deren anbey an jedem Stampf⸗Werck 
oder Gruben-⸗-Stock an der Zahl 12, mithin uͤberhaupt 24. Daumen vorhanden. Mit 
ihrer Eintheilung hat es die nemliche Bewandtnis, so wie etwan die Eck⸗Puncten in der 
Eintheilung eines regulairen Viel⸗Ecks von 24. Seiten, ausfallen moͤchten: Wannenhero 
unumgaͤnglich bey jedem Umlauf derer Getriebe H und J, ein jeder Staͤmpffer zweymal in 
die Hoͤhe gehoben werden muß. 
Tab. J. und 
II. 
Die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.