Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

92 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
haben, Und alsdenn die aus denen Hoͤhen dieser Wasser-Saͤulen heraus gezogenen Qua- 
drat-Wurtzeln, die Geschwindigkeit des Gewaͤssers angeben; so koͤnnen wir also an die 
Stelle dieser Geschwindigkeiten, die Quadrat-Wurtzeln dererjenigen Lasten setzen, mit 
denen der Kolben beschwehret ist, und duͤrffen uns weiter um die Natur oder Beschaf⸗ 
fenheit dieser Lasten gantz nicht bekuͤmmern. V 
Diese beyden vorher gegangenen Reguln koͤnnen bey Einrichtung derer Kolben 
sehr wohl gebraucht werden, um solche in Ansehung des Diameters der Muͤndung des 
Stiefels, der Schwehre des Kolbens, des Kolben⸗Zugs oder Hubs, und seiner Ge⸗ 
schwindigkeit, nach gehoͤriger Weite auszubohren. Ich habe mich erfreuet, daß sie bey 
Gelegenheit sind entdeckt worden, um dabey zu zeigen, wie nicht die geringste Kleinig— 
keit obenhin anzusehen sey, wenn es drauf ankommt, die Theile einer Wasser⸗Plompe 
nach denen wahren Proportionen anzugeben. Ubrigens kan man aus dem vorher gegan— 
genen genugsam abnehmen, daß die hoͤltzernen Kolben im Gebrauch bey weitem niht so 
vortheilhafftig sind, als man sich wohl mag eingebildet haben, massen man ihre Oeff⸗ 
nung niemalen in der rechten gehoͤrigen Weite ausbohren kan, sondern vielmehr allezeit 
darbey befuͤrchten muß, daß man sie nur allzusehr schwaͤche, uͤnd solche hernach einer be⸗— 
staͤndigen Ausbesserung unterworffen seyn moͤchten: Weshalben dann nunmehro eine an⸗ 
dere Art von einem Bolben beschreiben will, die weit besser und dauerhaffter ist. 
Beschreibung ei 6F. 955. Der gedachte Bolben ist in der 14, 17, 18, 19, 20, 21, und 22. Figur 
nes hohlen Kol vorgezeichnet. Die 14. Figur stellet eine von Kupfer verfertigte Huͤlse fuͤr, welche fast 
—xV denenjenigen gleich ist, die man in die Naben derer Wagen Raͤder einzusetzen pfleget. 
bhuteamener it, Sie formiret eigentlich den Kolben⸗Stock, und hat die Figur eines abgeschnittenen 
als man solche ge, und umgekehrten Kegels, dabey zugleich aber auch einen schmahlen Rand CC. Die 
meiniglich zů ver⸗ 18. Figur ist der 14. Figur ihr Durchschnitt oder Protil: Die 19. Figur aber ist ein 
sertigen psleget. Grund-Riß von der obern Flaͤche oder Kante dieser Huͤlse woselbst zugleich derjenige 
Tab. 4. Steg oder Quer⸗Stab DDwahrzunehmen, der mit der Huͤlse aus dem Gantzen ver— 
Fig. 14. 17. 18. fertiget, und im Mittel ein laͤnglicht viereckigtes Zapfen⸗-Loch K besitzet. Die Seiten⸗ 
19. 20. 21. Flaͤche der kupfernen Huͤlse ist mit einem breiten Stuͤck Leder A, A (Fig. 18. &20.) 
& 22. amwunden, und dieses wiederum zu unterst mit einem eisernen Ring BBumfasset, wei⸗ 
cher in die Dicke des Leders, die ohngefehr z. Linien oder . Zoll betraͤget, eingetrieben 
wird, welches sich aus der ꝛ2oten Figur am deutlichsten wahrnehmen laͤsset. 
5. 956. Dieser Bolben-Stock ist mit einer ledernen Klappe F, F bedeckt, 
die besonders wiederum mit Platten GG befestiget ist, so von Blech oder Kupfer der 
Form nach wie Circul⸗Abschnitte gemacht werden, wie es die 2eꝛte Figur anzeiget. 
Unterhalb dem Leder befinden sich eben dergleichen Platten, so aber im Diameter kleiner 
sind, als die vorigen, damit solche voͤllig mit in den Kolben-Stock hinein gehen, wel— 
ches man eben durch die punctirte Circumferenz Ix, IX (Fig. 22.) hat anzeigen wollen, 
nassen sonst nichts als die lederne Scheibe FF, und die oben an derselben befindlichen 
Platten GG auf dem Bande oder auf der ohern Kante der Huͤlse ruhen, mithin sich 
also das Leder vermittelst derer mit ihren Muüttern versehenen 4. Schrauben, A, H, 
H. H, zwischen die Platten eingeschraubet befindet, wie die 17. Figur solches deutlicher 
anzeiget. 
Diese lederne Klappe wird solcher gestallt auf die kupferne Huͤlse angebracht, 
daß ihr Mittel FF (Fig. 22.) gerad auf den Zwischen⸗Stab oder Steg DPD. (Fig. 19.5 
zu liegen koòmmt. Damit aber alles wohl zusammen verbunden werde , bedienet man 
sich hierzu eines eisernen Creutzes LMNOP, sPO hier in der 21. Figur vorgestellet zu 
sehen, welche eigentlich ein nach der Laͤnge des Quer⸗Stabes DDkig. 19.) abgetra⸗ 
zener Durchschnitt ist. Der eine Theil des gedachten Creutzes, M N ruhet auf dem 
Mittel der ledernen Klappe, F, E, und alsdann steckt der Zapfen ObP oben in dem 
Loch E, und unten gehet er ebenfalls wieder durch einen eisernen Steg oder Ouer— 
Stab QK hindurch. An denen beyden aͤussersten Enden XX, wird dieser Steg QR 
nnerhalb der Huͤlse so eingefuͤget, daß er dafelbst so wohl als die Huͤlse samt dem eiser⸗ 
nen Ring BB, um die Helffte der Dicke oder Staͤrcke des Steges GKuausgefaitzet 
seyn, und alles wohl aufeinander einpassen muß, da dann auf soliche Art hernach der 
eiserne Ring zugleich mit auf diesem Stege QKruhet, weilen dieser vermittelst eines 
Schließ⸗Eisens V, (Figs. 17.) welches in das Loch T(bFig. 21.) zu stecken kommt, fest 
an die Huͤlse angetrieben wird, wie solches aus der 20. und 17. Figur deutlicher abzu⸗ 
nehmen, massen die letztere abermalen ein Durchschnitt ist, der aus der 21. Figur ge⸗ 
rad uͤbers Creutz abgetragen worden. 
Was die Kolben Stange LO anbelangt, verknuͤpffet man solche annoch mit ei⸗ 
ner andern eisernen Stange, und zwar geschiehet solches vermittelst eines Zapfens oder 
ziner Wartze, die an dem vordern Theil oder Ende der Stange befinduͤch ist, und 
eines auf die Wartze zustimmenden Lochs, wie solches am Mittel( Fig. 21.) er 
zunehmen, 
4* 
yr 
4 
ict 
J 
*5 
7 
sV 
AIs 
Nt 
.7 
vu 
41 
4 
re 
bi
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.