Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

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Zweytes Capitel. Von der Ermessung des Wind⸗Stosses. 29 
Theorie uüberein, wie es der Herr barent in dem andern Band seiner mathematischen nach ihrer Laͤnge 
und physicalischen Untersuchungen, (Recherches de e de sre ———— 
que) im Jahr 1713. gedruckt, pag. 5730. bewiesen hat. Ob nun gleich bey dieser Ge⸗ des Windes ein⸗ 
legenheit die bractic oder Erfahrung der Theorie ʒzuvor kommen so wollen wir dagegen treffen. 
aber alsobald zeigen, daß die Wind⸗Fluͤgel an diesen nemlichen Miuhlen, von der groͤsse⸗ 
sten Vollkommenheit, in welche sie jedoch gar leicht versebet verben koͤnnen, annoch 
weit entsernet sindeg tder? 
ebae““ 6.. Wenn es mit der Laage einer Wind⸗Muͤhlen⸗Welle solche Beschaffen 
heit hat, wie wir kaum gemeldet haben; so ist augenscheinlich klar, nn De 85 den 76 
die Flaͤchen dieser vier Fluͤgel, zum Exempel CDEE &c. an diese Welle recht⸗wincklicht oder egen des um⸗ 75 
gerad vorwarts angebracht waͤren, sie auch von dem Wind in solchem Fall micht anders iche detenan, 
als recht⸗ wincklicht gestossen werden koͤnten, welcher Nachdruck aber die Muͤhle viel⸗ druck des Windes 
mehr umzuwerffen, als in Gang zu bringen suchen wuͤrde. Es offenbahret sich dahero schraͤg auffaugen. 
alsobald von selbst die Nothwendigkeit warum die Wind⸗Fiͤgel schraͤg an die Welle 
befestiget werden muͤssen. Es laͤßt sich indessen aus der Betrachtung eines einigen 
Wind⸗Fluͤgels genugsam abnehmen, daß vermoͤge der Thedeic de zusammen gesetzten 
Bewegung, derjenige Nachdruck, den der Fluͤgel von dem Wind empfaͤngt, dennoch 
shlechterdings auf einer recht⸗ wincklichten Duecunon beruhet, welche aber, weilen der 
Fluͤgel ihr gaͤntzlich nicht folgen kan, gleichsam aus zweyen andern zusammen gesetzet ist, 
von denen die eine, die Welle herum zu drehen, die andere aber dieselbe hinter sich zuruck 
zu werffen suchet. Der Wind⸗Fluͤgel kan inzwischen bloß allein nur der ersten Direction 
folgen, durch welche nemlich die Welle in die Ruͤnde herum beweget wird, und mithin 
hat der auf diesen Fluͤgel zustimmende gesamte Rachdruck des Windes keine andere Wuͤr⸗ 
ckung, als daß er denselben entweder auf diese oder jene Seite treibet oder drehet, nach⸗ 
deme nemlich derjenige spitzige Winckel, den der Fluͤgel mit der Welle formiret rechts 
oder lincks befindlich ist. Die Frage, so hierben angustellen, heruhet dannenhero bloß 
alein darauf, wie nemlich zu erfaͤhren, in was fuͤr einer Schrage die Wind⸗Fluͤgel in 
Ansehung der Axe oder Welle stehen muͤssen? Oder, so wir uns also gusdrucken wollen, 
wie groß die Oeffnung desienigen Winckels seyn muͤsse, den die Fluͤgel und die Wele 
antereinander kormiren sollen, damit diese Fluͤgel den groͤsten Nãchdruck des Windes 
gewinnen, der je moͤglich seon mag. 
aia ge, Ich, will nur auf einen Augenblick die Figur von denen Wind⸗Muͤhlen selbst beh⸗ 
seit sethen, und mich desto mehr an die zweyte Figur dieser Kupffer⸗Tabelle halten, als 
welche uns dassenige zu erlangen, was wir hier suchen, genugsame Anweisung giebet. 
Ich nehme dannenhero hier an, als stellete die Lime Ko eine Welle fuͤr, die sich in einer 
horizontalen Laage um die Puncte Pund S herum drehen konte , und man haͤtte alsdann 
an diese Welle in dem Ort G, als in der Helffte der Linie AB. eine an sich selbst recht⸗ 
wincklichte Flaͤhe àDB; jedoch aber schraͤg, und darbey in einer soichen Stellung be— 
festiget, daß ihr Mittel ⸗Punct der Schwehre Fnicht allein in dem Mittel Punct der 
Linie EG, sondern auch auf diese Welle recht⸗wincklich zutraͤfe, da dann dieser Beschaf⸗ 
fenheit gemaͤß die Flaͤche ACDB, nothwendig mit der Welie einen spitzigen Winckel AcP 
kormiren muͤßte. Gesetzt nunmehro, es kaͤm eine dergleichen fluͤßige Materie, wie zum 
Exempel der Wind ist, und zwar in einer solchen Direction, wie die Parallei⸗Limen 
OA, PG, QB anzʒeigen, und stoͤsse wider diese Flaͤche, jedoch so, daß er freh von derselben 
wieder zuruck zu prellen vermoͤge. 
Nehmen wir dannenhero unter der Linie KG, die gesamte Krafft des Wind⸗ 
Stosses an; so muͤssen wir aus Ursach, weilen diese Linie KRG, auf die Grund⸗Linie der 
Flaͤche AB, schraͤg äuffaͤllet, aus Kdie Perpendicular⸗Linie M auf ABfaͤllen, so druckt 
sie alsdann die eigentliche Wuͤrckung des Windes, oder einer andern fiuͤssigen Materie, 
gegen diese Flaͤche nach der Direction KH aus. Theilen wir aber diesen Trieb des Win⸗ 
des H, von neuen in zwey besondere Triebe KaA und MEH, von denen der ersie KRM, mit 
der Axe oder Welle P8 parallel, der andere aber MH auf dieselbe winckel⸗recht faͤllt; so 
druckt also die Linie HAeintzig und allein diejenige Wuͤrckung des Windes aus, die er 
anwendet, die Flaͤche ACDB um ihre Axe Ps herum zu drehen. 
g. 847. „Um nunmehro die Groͤsse desjenigen Winckels AGP zu finden, den die Wie derjemge 
offt gedachte Flaͤche und die Welle untereinander tormiren muͤssen, damit die seitwarts Winckelzu finden, 
gehende Krafft des Windes IM, welche nur bloß den Umtrieb dieser Flaͤche wuͤrcket, den eder Wind⸗ 
die groͤsseste sey, Qhe moͤglich seyn mag; so wollen wir dcht allein diese Fiache seibst, —— 
sondern auch die Laͤnge des Hebels-Arms, Gk fahren lassen, und vielmehr nur auf di⸗ 88 muß 
uns vornemlich noͤthigen Linien sehen, damit wir die Berechnung desto mehr erleichtern. 
Benennen wir nunmehro AG, mit dem Buchstaben a, Kéo mit b, und RGmit - so 
finden wir vermoͤge der Eigenschafft des recht- wincklichten Trianguls Ack, daß
	        
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