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Drittes Kapitul.
Worinnen nicht allein eine allgemeine Beschreibung allerhand
Arten von Wasser-Plompen anzutreffen, sondern auch alles dasjenige
genau untersuchet wird, was solche vollkommen zu machen,
etwas beytragen kan.
ze Wasser⸗Plompen sind wegen derer mit denenselben verbundenen vielen
Bequemlichkeiten nunmehro so unentbehrlich worden, und diese Materie
ist an und vor sich auch von solcher Wichtigkeit, daß man gar fuͤglich die—
ses Capitul vor eines mit von allen denen uͤbrigen dieses gantzen Wercks
halten darff, welche mit vieler Aufmercksamkeit verdienen gelesen zu wer⸗
den. Man wird in demselben eine genaue Untersuchung aller dererjenigen
Wasser⸗Plompen antreffen, die biß anhero sind erfunden worden. Ich habe hierinnen
um so viel lieber Muͤhe und Fleiß angewandt, weilen fast nicht glaube, daß noch jemand
solches mit einer genugsam verstaͤndlichen Unterweissungs-Art zu thun besorgt gewesen,
um nemlich diejenigen voͤllig zu vergnuͤgen, die allezeit gern sehen, wenn die Sachen
nit hoͤchster Schaͤrfe abgehandelt sind, uͤnd sich nicht schlechterdings an diejenigen Ge⸗
wonheiten binden, welche diejenigen Leute, so nichts als blosse bractic haben, nach und
nach angenommen haben, ohne im geringsten weiter nachzuforschen, ob diese oder jene
den cmer Wasser Plompe nicht etwan einer noch groͤssern Vollkommenheit faͤhig seyn
moͤchten.
Auf was vor Weise man auch immer diese Arten von Machinen einrichten mag,
lassen sie sich dennoch alle in drey Haupt⸗Gattungen eintheilen, nemlich die Wasser⸗
Plompen sind entweder Saug⸗ oder Suckwercke, oder es sind Druckwercke, oder es
iind Saug⸗ und Druckwercke zugleich.
J. 865. Diejenige Plompe, so ein einfaches Saugwerck genennet wird, Beschreibung ei⸗
bestehet aus zweyen Roͤhren Aß und ED, von denen die obere CDeim Durchmesser aer Waffer—
oder uͤbers Ereutz etwas weiter ist, als die untere. Eine jede von diesen Roͤhren hat Plompe, so ein
einen gleichsam umgebogenen Rand EF, welchen sie im Guß gleich mit bekommen, und Saug ⸗ oder Suck⸗
bon denen Franzosen Brides, im Teutschen aber mehrentheils Lappen genennet werden. 7* genennet
In diese Lappen werden vier Loͤcher eingeschraubet, damit man mit denen auf diese v . Fis.
Schrauben Rutter wohl zustimmenden Schrauben E, C die beyden Roͤhren vereinbaren ad. 1. bis. r.
konne. Um diesen Lappen noch einen desto groͤssern Schluß zu verschaffen, leget man
lederne Ringe zwischen sie hinein, und schraubet sie alsdann zusammen. Die Roͤhre
IB, 'als welche in das Gewaͤsser VZ zu stehen kommt, welches man in die Hoͤhe plom⸗
pen will, wird die Saug⸗Boͤhre genennet. An dem untersten Theil ist dieselbe in etwas
erweitert, damit das Gewaͤsser um so eher eindringen koͤnne. Bey A. A ist ein Seiher,
oder ein mit Loͤchern durchstochenes Blech, um dadurch zu verhindern, daß das Gewaͤs—
ser keinen Unflath mit sich hinauf nehmen koͤnne. Die obere Roͤhre CD. als welche ge⸗
meiniglich aus Kupffer oder aus einem von Kupffer, Bley, Zinn und Gallmey ge⸗
machten Metall, 8 die Franzosen Potain nennen) bestehet, wird bey denen Teutschen
Kunsi⸗Meistern der Stiefel genennet, welchen man inwendig sehr glatt machet, weilen
in demfelben eben eigentlich der Rolben auf und nieder spielet, und hier viel daran ge⸗
legen, daß man daßselbst die Friction oder das Reiben und Stocken so viel als nur
immer moͤglich seyn will, verringere.
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