Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

0 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
Boͤhre NO befindliche Lufft die Klappe d oͤffnen, und sich gleicher massen auch wie 
die vorige verduͤnnen oder ausbreiten muͤsse, binnen welcher Zeit dann aber die Rlappe K 
bestaͤndig verschlossen zu bleiben, gezwungen ist, weilen die Schwehre der Atmosphæræ 
gegen dieselbe wuͤrcket. So bald aber der Kolben wieder hernieder steiget, alsobald 
schliesset sich auch die Klappe P von selbst zu, und die Klappe Koͤffnet sich, da dann die 
Luͤfft vermoͤge des Rolben⸗Drucks in die Aufsatz⸗Roͤhre MS hinauf getrieben wird. 
Wenn nun nach einiger Zeit der Kolben etliche mal auf und nieder geschoben worden, 
fuͤllet das Gewaͤsser endlich den Stiefel auch mit an, und aus diesen wird es dann her— 
hach durch das Herniederdrucken des Kolbens in die Aufsatz-Roͤhre S hinauf getrieben. 
—A 4. 877. Die fuͤnffzehende Figur stellet ebener massen eine solche Wasser⸗Plompe 
Abasser Plom vor, die zu denen vereinbarten Saug- und Druckwercken gerechnet werden kan. Sie 
he, welche in En ist in Engelland an dem Ufer der Thems zu YVork- buildings an der beruͤhmten Machine, 
gelland ee welche das Gewaͤsser durchs Feuer in die Hoͤhe hebet, wuͤrcklich angebracht. Die Saug⸗ 
—— d Roͤhre ABist, wie allezeit gewoͤhnlich, mit einem Stiefel CDEB vereinbaret, und 
Wasset urchs beyde Theile fuͤhren beh AG, wo sie zusammen stossen, eine Klappe M. Die Steig⸗ 
Feuer in die Hoͤ oder Aufsatz⸗Koͤhre FGRL ist ebenfalls mit einer Klappe N versehen, damit die 
hen getrieben Muͤndung 1H der Gurgel oder des Kropffs FIHG zu gehoͤriger Zeit verschlossen seyn 
bird, ins Werck foͤnne. Was diese Theile anbelangt, kommt diese Plompe mit derjenigen zimlich uͤber⸗ 
gesetet worden. ein, welche wir in der sechsten Figur des ersten Kuͤpffer⸗Blats allbereit vorgezeichnet ha⸗ 
2 ben, das uͤbrige aber ist von derselben gar sehr unterschieden. Der Rolben Op Qist 
is 15. ꝛin hohler kupfferner Cylinder, der mit Bleh ausgegossen wird, um ihme dardurch eine 
Schwehre beyzubringen, daß er vermoͤgend sey, dasjenige Gewaͤsser fortzutreiben, wel⸗ 
Hes die Aufsatz Roͤhre hinauf steigen soll. Da nun dieses Gewaͤsser gar leicht eine solche 
Hoͤhe haben kan, daß alsdann die Schwehre des Kolbens demselben zu widerstehen nicht 
mehr zureichlich ist; so beschwehret man denselben mit bleyernen Platten T, die alle 
nach noͤthig befundener Anzaͤhl an den eisernen Stab V angestecket werden: Aus dieser 
Ursach dann auch der obere Theil des Kolbens, der nicht mit in den Stiefel hinkommet, 
eine viereckigte Figur, und dabey eine solche Staͤrcke erhaͤlt, daß die Last Tsicher auf 
demselben ruhen koͤnne. 
Genaue Beschrei⸗ . 878.. Um die Frictioq des Kolbens an der innern Flaͤche des Stiefels zu 
bung des zu die vermeiden, welche wuͤrcklich von Wichtigkeit seyn wuͤrde, wenn sie sich laͤngst der voͤlli⸗ 
ser Plompe gehoͤ gen Flaͤche des Kolbens erstrecken sollte, hat man den Diameter des Kolbens um 2. biß 
rigen Kolbens. Lmien kleiner gemacht als den Diameter des Stiefels, damit ein kleiner Raum zwi⸗ 
schen ihnen bleibe. Inzwischen aber auch die Vereinbarung der aͤussern Lufft mit der 
im Stiefel enthaltenen zu verhindern, wodurch das Saugen gaͤntzlich aufgehoben wer⸗ 
den wuͤrde, nicht weniger auch dem Ausgang des Gewaͤssers bey der Oeffnung oder 
Muͤndung des Stiefels CD, vornehmlich zu der Zeit, da der Kolben hernieder sincket, 
horzubeugen, hat man diese Oeffnung auf eine gantz simple darbey aber dennoch sinnrei⸗ 
che Art eingerichtet, welche jedoch schwerlich ohne Beyhuͤlffe der 10ten Figur deutlich 
genug zu verstehen seyn moͤchte, weshalben man dann diese bloß als eine Vergroͤsserung 
des Theils CD hat beyfuͤgen wollen. 
Die Muͤndung des Stiefels IL ist mit einem Rand KL versehen, der voͤllig 
herum laufft, und wie sonst die so genannten Lappen zugleich mit angegossen ist. Auf 
diesen Rand kommen zwey oder drey lederne Ringe EEGqu liegen, die rund um die 
jnnere Flaͤche des Stiefels herum eingebogen werden. Auf diese Leder leget man als⸗ 
dann einen kupffernen Ring A, A, an welchem der Diameter des innern Circuls, zwi⸗ 
schen der Ruͤndung des Kolbens und der Muͤndung des Stiefels das Mittel haͤlt. UÜber 
diesen kupffernen Ring kommen wieder andere lederne Ringe ABZzu liegen, die eben⸗ 
falls, wie die vorigen, aber aufwarts umgebogen, und wiederum mit einem ꝛten kupf— 
fernen Ring H, B, beleget werden, dessen innerster kleinester Diameter J, I. dem Dia- 
weter der Stiefel⸗Muͤndung gleich ist. Er wird durch die Schrauben CD, die auf 
jhre Muͤtter wohl zustimmen, mit dem Rand KL fest vereinbaret. Solchergestalt die⸗ 
set der mittlere Ring A, A, dem Kolben gleichsam zum Wegweiser, daß er sonst nichts 
als die Leder zCberuͤhren kan, anerwogen er sich auf das, schaͤrffste gegen dasselbe an—⸗ 
draͤngen muß. Denn, weilen bestaͤndig Wasser in dem Kasten XVenthalten ist, blei⸗ 
bet auch das Leder allezeit gequollen, und da es auch nicht wegfliessen kan, verhindert 
es zugleich, daß die aͤussere Lufft gantz nicht in den Stiefel oder in die Kolben-Roͤhre 
einzudringen vermag, und geschiehet solches auf die allercommodeste Art von der Welt, 
weilen man zu allen Zeiten „ wenn es auch nur noͤthig seyn mag, die Leder verneuern, 
und die Plompe in bestaͤndig guten Stand erhalten kan, ohne daß man verbunden waͤre, 
nur ein einiges von denen uͤbrigen Stuͤcken abzunehmen. 
Damit
	        
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