Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

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Drittes Capitel. Von der Theorie derer Wasser⸗Plompen. 57 
sondern schlechterdings nur alsodald den Grund-⸗Satz annehmen, daß die Schwehre der 
Lufft dem Gewicht oder Schwehre einer z1. Schuh hohen Wasser⸗Saͤule gleich sey. 
ung dieses ist dann hier unser Haupt-Punct, den wir bestaͤndig vor Augen haben 
muͤssen. 
J. 887. Alle Vollkommenheit, die man denen Wasser⸗Plompen verschaffen DieVollkommen⸗ 
kan, beruhet I heit derer Wasser⸗ 
1. Auf dem Diameter des Kolbens, nemlich in Ansehung der Staͤrcke der Be⸗ Plompen uͤberr 
wegung⸗ wuͤrckenden Krafft, die ihn in Bewegung setzen foll— eeen 
2. Auf den Diameter der Saug-Voͤhre, welcher schlechterdings nach dem Dia- sehr Haunt Von 
meter der Kolben-⸗Boͤhre oder des le Stiefels, nach der Geschwindigkeit 
des Kolbens, und nach derjenigen Hoͤhe angegeben werden muß, auf welche das Gewaͤs— 
ser durchs Saugen zum steigen gebracht werden sol. 
5. Auf derjenigen hoͤchsten Hoͤhe, auf welche man das Gewaͤsser durchs Sau⸗ 
gen, nemlich in Ansehung der Schwehre der Atmosphæeræ, in Ansehung des Rolben⸗ 
Hubs oder Zugs, und in Ansehung der innerlichen Einrichtung des Stiefels am vor⸗ 
theilhafftigsten heben kan, damit das Gewaͤsser biß an den Kolben gelange, und unter 
weges keine Hindernisse antrefe. J 
4.., Auf der Dicke oder Staͤrcke, die nothwendig der Stiefel so wohl als die 
Saug⸗-Roͤhre bekommen muß, damit sie denjenigen Nachdruck aushalten koͤnnen, der sie 
auseinander zu treiben oder zu zerbersten suchet. — J 
77. Auf der allervortheilhafftigsten Einrichtung und Anordnung derer Kolben, 
daß sich ihre aͤussere Seiten⸗-Flaͤchen aufs allerschaͤrffste an die innern Flaͤchen derer Stie⸗ 
fel anlegen, und niemalen weder Lufft noch Wasser durchlassen. 
6. Auf einer guten Wahl derer Klappen oder Ventile, nemlich nach Beschaf⸗ 
fenheit derer Oerter, wo sie eigentlich angebracht werden muͤssen, damit das Gewaͤsser 
uͤberall frey hindurch dringe, und nicht gezwungen werde, an einem Ort geschwinder 
zu lauffen, als an dem andern. —38 
4. 888. Hier haben wir also 6. Haupt-⸗Stuͤcke, die alle mit vieler Sorgfalt Wie vielen Nach— 
antersuchet werden muͤssen, welches wir auch nunmehro in der kaum angezeigten Ord⸗ druck eigentlich ei⸗ 
nung zu thun, uns aͤusserst bemuͤhen wollen, anerwogen alles, was biß anhero von de⸗ —88 —5 
nen Wasser⸗Plompen angefuͤhret worden, nichts als blosse Beschreibungen sind, durch e ef 
welche lediglich nur ihre verschiedentlichen Arten anzuzeigen gesuchet habe. Wir wuͤr⸗ das Gewaͤser biß 
den aber nur das vornehmste verabsaͤumen, so wir uns laͤnger bey Beschreibungen aufe in den Sammel⸗ 
halten wollten. Jedoch, ehe wir die Abhandlungen selbst anfangen, wird es nicht un⸗ Kasten in die Hoͤ⸗ 
dienlich seyn, wenn man sich folgende Anmerckung wohl bekannt macht. he treibet. 
Von was fuͤr einer Groͤsse die Muͤndung einer Aufsatz⸗-Roͤhre auch immer seyn 
mag; so ist dennoch diejenige Last, mit welcher die druckende oder das Gewaͤsser in die 
Hoͤhe treibende Krafft im Gleich⸗Gewichts-Standt belaͤstiget ist, jederzeit nur der 
Schwehre einer solchen Wasser⸗Saͤule gleich, die die flache Ruͤndung des Kolbens zur 
Grund⸗Flaͤche, und. diejenige Hoͤhe zur Hoͤhe hat, als so hoch das Gewaͤsser zu oherst 
vom Kolben an biß in den Sammel⸗Kasten steigen muß, es mag uͤbrigens das Gewaͤssert 
voͤllig lothrecht oder auch nur laͤngst einer abhangenden Flaͤche in die Hoͤhe getrieben wer— 
den, weilen diejenige Wasser-Saͤule, welcher die flache Ruͤndung des Kolbens zur 
Gruͤnd⸗Flaͤche dienet, schlechterdings nur nach ihrer Lothrechten Hoͤhe, und keines weges 
nach ihrem Wasser-Gehalt wichet oder druckt (K. 300... U 
9. 889. Weilen wir biß anhero noch nicht gewiesen haben, auf was Art der Auf was Art man 
Nachdruck einer Krafft zu berechnen, welche einen Kolben zur Zeit des Saugens bewe⸗ den Nachdruck ei⸗ 
get; so will ich jetzo zeigen, wie hoch derselbe sich belauffet, damit wir einige Oerter, der Da 83 
die in diesem Capitel annoch vorkommen, desto deutlicher verstehen koͤnnen. — 
Man betrachte die beyden Roͤhren NABO und Ps, von denen die erstere eine inen Stiefel her⸗ 
groͤssere Muͤndung hat, als die andere. Der Boden NO, woselbst sie miteinander ver⸗ auf sauget. 
inbaret sind, ist offen, oder hat eine runde Oeffnung P. Meine vorhabende Anwei⸗ Tab. 3. Fig. 8. 
sung aber noch deutlicher vorzutragen, wollen wir annehmen, als waͤr die Roͤhre PS, 
vermittelst der kleinen Zwerch⸗Roͤhre 8 T mit noch einer andern HTverknuͤpfft, so, 
daß also durch die Zusammensetzung dieser Roͤhren gleichsam eine Art von einem Siphon 
oder Heber BSTH entstuͤnde: Desgleichen, als waͤr an dem Boden der Roͤhre NaBO. 
ein Kolben Mbefindlich, der von einer gewissen Krafft X gehalten wuͤrde. Ich setze 
noch ferner zum voraus, als waͤr die Hoͤhe DK der Hoͤhe der Arm⸗Roͤhre HTgleich. 
Ziehen wir alsdann auf beyden Seiten die gleichen Theile GK, HL ab; so bleiben auch 
—V— gleichh. 
Giessen wir nunmehro Wasser in die Roͤhre NaBO, und zwar biß auf die 
Hoͤhe von CD, und nehmen anbey an, als waͤr die Schwehre des Kolbens M der 
Schwehre desjenigen Wasser⸗Gehalts gleichm dessen Raum der Kolben dnicuui
	        
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