60 Wuasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch.
Was man aunoch 6. 892. Gesetzt, es sollte die Bewegung⸗ wuͤrckende Krafft zwey Saugwercke
hesonders zu mer⸗ zugleich treiben, und die Kolben an denenselben erhebeten das Gewaͤsser wechsels weiß,
cen, wenn eine damit die Krafft keines weges von Zeit zu Zeit, sondern bestaͤndig fort zu arbeiten habe.
ene So duͤrffen wir schlechterdings nur die Schwehre derjenigen Wasser⸗Saͤule berechnen,
shiebene Eaug welche einer von denen Kolben wuͤrcklich tragen muß: Woraus genugsam zu ersehen,
rae glcich daß diese Berechnung mit dem kaum vorher gegangenen Fall vollkommen uͤberein kommt.
VBewegung setzen Wenn aber die Krafft an statt zweyer Saugwercke deren wuͤrcklich 4. oder 6. zugleich
soll. bewegen soll, doch so daß nur die halbe Anzahl derer Kolben das Gewaͤsser in die Hoͤhe
treiben, wehrender Zeit die andere Helffte aber, mit gantz keiner Last belaͤstiget sind;
Muͤssen wir diejenige Last, welche von der Krafft erhoben werden kan, durch die halbe
Anzaͤhl derer Kolben dixidiren; so zeiget alsdann der erhaltene Quotient die Schwehre
derjenigen Wasser⸗Saͤule an, weiche jeder Kolben tragen muß, Aus der Schwehre
dieser Wasser⸗Saͤule koͤnnen wir nunmehro auf allbereit angewiesene Art gar leicht den
Hiameter ihrer Grund⸗Flaͤche, nemlich in Ansehung ihrer Hoͤhe, mithin also auch den
Hiameter derer Muͤndungen aller vorhabenden Stiefei uͤberhaupt, in so fern wir sie
nemlich insgesamt von gleicher Groͤsse annehmen, ausfindig machen.
Haͤtten wir ein dergleichen oder auch verschiedene dergleichen Druckwercke, wie
in der fuͤnfften Figur des ersten Kupfer-⸗Blats angezeiget worden; so koͤnnen wir eben so
wohl in Ansehung derjenigen Last, welche von der Bewegung⸗ wuͤrckenden Krafft wuͤrck⸗
lich getragen werden kan, als auch in Ansehung der Hoͤhe der Wasser⸗Saͤule oder in
Ausehung derjenigen Hoͤhe, welche zwischen der Ober⸗Flaͤche des zum Heben gewiedme⸗
ten Gewaͤssers und dem Sammel⸗-Kasten enthalten, den bewußten Diameter nach der
kaum angewiesenen Art angeben (4. 890.).
Was von der 5893. Haͤtten wir etwan eine Wasser-⸗Plompe, und zwar ein vereinbartes
Sroͤsse des Dia · Saug⸗ und Druckwerck, wie diejenigen in der 6.7, und gten Figur, dessen Sammel⸗
—* zu benen Kasten uͤber den Kolben, wenn dieser nemlich im Stiefel am tieffssten stehet, hoͤher erho⸗
—S——— waͤr, als der Kolben selbst uͤber dem Quell-Gewaͤsser, wenn er sauget; so muͤssen
in Feben wuuß, wir, weilen die Bewegung⸗ wuͤrckende Krafft bey solchem Umstandt einen abgetheilten
delche wechfels Nachdruck, nemlich einen zum Saugen (4. 880.) und den andern zum Drucken aus⸗
weiß saugen ünd zuuͤben gezwungen ist, den Diameter oder die Muͤndung des Stiefels nach derjenigen
drucken. Schwehre einrichten 65. 891.) die die hoͤchste von diesen beyden Wasser-Saͤulen besitzet,
Fig. 6.7.8. oder deutlicher, die Muͤndung des Stiefels muß nach der Schwehre desjenigen Gewaͤs⸗
Tab. 1. sers proportioniret werden, welches in die Aufsatz-Roͤhre hinauf steigen soal.
Worauf vornem · 824. Endlich, wenn eine Wasser⸗ Plompe auf solche Art eingerichtet
nqh zu sehen, weñ waͤre, daß die Bewegung⸗ wuͤrckende Krafft zu gleicher Zeit auf der einen Seite sau⸗
die Bewegung⸗ gen, und auf der andern drucken muͤßte, wie solches gar vielfaͤltig zu geschehen pfleget;
ieenge dine so muͤssen wir solchen falls den Diameter des Stiefels oder des druckenden Kolbens näch
—5** deh Zat der Schwehre einer solchen Wasser-Saule angeben, die so hoch ist, als das Gewaͤsser
cken muß. von der Quelle oder von dem ersten Sammel⸗Behaͤlter an biß in den obersten Sam⸗
Fabi 1. mel⸗-Kasten steigen soll, weilen in diesem Fall die Krafft zugleich die Schwehre der
Wasser-Saͤule, welche aufwarts gedruckt wird, als auch die Schwehre der Wasser⸗
Saͤule, welche der Kolben herauf sauget, zu heben gezwungen ist (8. 890.), worauf
jederzeit aufs sorgfaͤltigste acht gegeben werden muß, gleichwie auch auf die Anzahl derer
Kolben, welche auf kaum gemeldete Art ihre Wuͤrckung thun, damit man diejenige
Last, welche die Bewegung⸗ wuͤrckende Krafft zu erheben vermag, unter der Anzahl
derer Wasser-Saͤulen, welche wuͤrcklich zugleich in die Hoͤhe gehoben werden sollen,
pertheilen, mithin dardurch den gesuchten Diameter aufs genaueste angeben koͤnne, und
ja nicht in einen so grossen Fehler verfalle, die Muͤndungen derer Stiefel gar zu groß
oder gar zu klein anzuordnen, wie ich wohl hiervon Exempel anfuͤhren koͤnte.
Worauf haupt⸗ 835. Ist die Anzahl derer Plompen oder Stiefel ungerade; so wuͤrckt auch
saͤß uch u sehen, die Krafft keines weges mit gleich starcken Nachdruck. Es moͤchte dannenhero hier
wenn die bewe- wohl zu statten kommen, dasjenige mit anzufuͤhren, was sich solchen falls zutraͤgt, damit
gende Krafft sol man wisse, worauf hauptsaͤchlich zu sehen, wenn man die Muͤndungen derer Stiefel an⸗
eeer eh geben will. Wir wollen also den Fall annehmen, als haͤtten wir 3. Kolben, die an ei⸗
d, Amahl un⸗ ner dreyfachen Rurbel aufgehencket waͤren (. 112.) um das Gewaͤsser bestaͤndig fort
gerade. zum Steigen zu bringen. Gesetzt, der erste Kolben, wehrender Zeit die Machine im
Gang ist, stuͤnd im Stiefel so hoch, als er nemlich gehoben werden kan; so waͤr also
der zweyte im Herniedersteigen und der dritte im Heraufsteigen begriffen. Der erste
wuͤrde alsdann zugleich mit dem zweyten wieder hernieder, herentgegen der dritte gantz
allein herauf steigen. Alsobald drauf, wuͤrde der andere und dritte zuͤgleich herauf, der
erste hergegen allein hernieder steigen. So bald als der dritte in seinem Stiefel am
hoͤchsten erhoben, alsobald muͤßte er auch wieder mit dem erstern hernieder steigen, und
der zweyte sich ebener massen wieder allein in die Hoͤhe begeben. Dieser wuͤrde audenn
wieder
Tab. 1. Fig.5