Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

70 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
Geschwindigkeit des in der Saug Roͤhre aufwarts steigenden Gewaͤssers an: Suchen 
wir endlich auch das auf diese gemaͤssigte Geschwindigkeit sich beziehende Gefaͤll; so zei 
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Gewaͤsser an gerechnet, in so fern es nemlich dem Steigen und Fallen unterworffen ist, 
in die Hoͤhe gehoben, oder wie hoch der Stiefel eigentlich gestellet werden muß. 
Gesetzt: Wir haͤtten vor die geringste oder schwaͤchste Geschwindigkeit des in 
der Saug-Roͤhre aufwarts steigenden Gewaͤssers 10. Schuh und 3. Zoll gefunden; so 
muͤssen wir solche also von der oben schon beruͤhrten Geschwindigkeit von 43. Schuhen 
abziehen, da dann der erhaltene Unterschied, z2. Schuh und 9. Zoll, die gemaͤssigte 
Geschwindigkeit anzeiget. Suchen wir nun dasjenige Gefaͤll, welches dieser Geschwin⸗ 
digkeit vermoͤgend ist (8. 177.); so finden wir 18. Schuͤh vor die hoͤchste Hoͤhe, auf 
welche der Kolben erhoben werden darff. 
Desgleichen, wenn der Diameter des Stiefels, der Diameter der Saug⸗ 
Koͤhre, die hoͤchste Kolben⸗Erhebung, und foiglich auch die schwaͤchste Ge⸗ 
schwindigkeit des steigenden Gewaͤssers gegeben ist, kan man alsobald auch die⸗ 
jenige Geschwindigkeit des RKolbens erfahren, die er besitzen muß, wofern der 
Stiefel jederzeit vollkommen sich anfuͤllen soll: Angesehen alsdann aus dem Propor- 
tions-Satz V: — DD: dd, die Gleichung v dd — v folget, welche an⸗ 
DD 
zeiget, daß, wenn man die Geschwindigkeit des Kolbens zu wissen verlanget, 
man nur alsobald die schwaͤchste Geschwindigkeit des steigenden Gewaͤssers, 
durch das Quadrat des Diameters der Saug-Rohre multipliciren, und das erhalte— 
ne Produst düurch das Quadrat des Diameters vom Rolben dividiren durffe. 
Endlich auch, wenn man die Geschwindigkeit des Rolbens, den Diameter 
der Saug-Boͤhre, die hoͤchste Rolben⸗Krhebung, oder die schwaͤchste Geschwin⸗ 
digkeit des steigenden Gewaͤssers weiß, kan manñ ebener massen auch den Diameter 
des Stiefels ausfindig machen, angesehen die aus dem Proportions-Satz: V: v 
— DD: dd folgende Gleichung y V dd —D anzeiget, daß man das 
v 
Quadrat des Diameters der Saug-Boͤhre, durch die schwaͤchste Geschwindigkeit 
des steigenden Gewaͤssers multipliciren, das erhaltene Product durch die Geschwin⸗ 
digkeit des RKolbens dividiren, uud hernach aus dem Quotienten die Quadrat- 
Wurtzel extrahiren muͤsse. 
Wenn die Wasser⸗Plompen, vereinbarte Saug⸗ und Druckwercke seynd, 
und stehen dabey an einem Fluß, so ist es eben nicht noͤthig, daß die saugenden Kolben 
so hoch uͤber den Wasser-Paß des niedrigsten Gewaͤssers erhoben werden, als sie es je 
seyn koͤnten: Es ist vielmehr genug, wenn der Stiefel nur in gebuͤhrlicher Hoͤhe uͤber 
den Wasser⸗Paß des hoͤchsten Gewaͤssers aufgerichtet wird, damit die gantze Machine 
nicht etwan unter Wasser zu stehen komme oder voͤllig uͤberschwemmet werde, massen 
die Stiefel und die Saug-Roͤhren nimmermehr so fest aneinander vereinbaret werden 
koͤnnen, daß sie nicht mit der Zeit an dem Ort, wo sie zusammen stossen, gantz unend⸗ 
lich kleine Oeffnungen bekommen sollten, durch welche die Lufft alsdann eindringen kan. 
Bey practischen Ausuͤbungen gebuͤhret es sich dann um so viel mehr, die Saug⸗Hoͤhe 
immer niedriger zu machen, als es die Berechnung angiebet. 
Die Hoͤhe, aaf58. 212. Wir haben hier vornemhsch noch zu mercken, daß alles dasjenige, 
welche sich das was wir bißhero von denen Saugwercken angefuͤhret haben, mit der Bedingung ange⸗ 
Gewaͤsser durchs nommen worden, als waͤr die Lufft schon wuͤrcklich aus denen Saugwercken heraus ge⸗ 
Zaugen oder trieben, oder als waͤr schon keine mehr in ihnen enthalten, ehe der Kolben noch selbst zu 
—A spielen anfienge. Dieses haben wir aber deshalben zum voraus gesetzet, damit wir bloß 
aleich 9 un allein nur aguf die Abnahme der Geschwindigkeit des steigenden Gewaͤssers um so mehr 
sanden, die al⸗acht haben koͤnten, massen solchen falls die Ursach dieser Abnahme eintzig und allein da— 
lerdings auch her kaͤm, weilen das Gewaͤsser im steigen von selbst immer schwehrer und schwehrer wird. 
wvohl er wogen Da nun aber das voraus gesetzte gantz und gar nicht statt haben kan, anerwogen das 
werden muͤsen. Fewaͤsser in eben dem Maaß, wie der Kolben die Lufft nach und nach aus dem Saug— 
Haum heraus treibet, eben so nach und nach oder ruckweiß in denselben hinauf steiget, 
uͤberdem auch noch die Lufft, diejenige Geschwindigkeit des steigenden Gewaͤssers schwaͤ⸗ 
chet „welche es doch wuͤrcklich haben wuͤrde, wenn es an der Lufft nicht solche Hinderniß 
antraͤff (8. 868.). So haben wir also noch uͤbrig, diejenige Maͤssigung oder Minde⸗ 
rung der Wuͤrckung der Atmosphæræ zu untersuchen, welche diese letztere von der 
Schwehre des steigenden Gewaͤssers, zusamt der Wuͤrckung der stemmenden Krafft der— 
jenigen Lufft leiden muß, die sich ihr in dem innern Raum des Saugwercks widersetzet, 
damit wir aus dieser Untersuchung diejenige Hoͤhe herleiten koͤnnen, welche mg der 
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