Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

72 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
vielmehr gerad verkehrt anschlagen, wie aus der zten Figur bey AB zu ersehen, woselbst 
dann also der Kolben, weilen er niemalen biß auf den Boden des Stiefels herab kommt, 
berursachet, daß mehr leerer Raum uͤbrig bleibet, als vortheilhafftig ist. 
untersuchung des ory5.Man mag auch eine Klappe oder ein Ventil anlegen, wo man will; 
audern Fals.so ist es dennoch nirgends so schaͤdlich, als wenn es zu unterst an der Saug⸗Roͤhre an⸗ 
rig.5. FVcb. 3. gebracht ist, wie wir allbereit im andern Fall erinnert haben. Denn, wenn auch wuͤrck⸗ 
lich die untere Flaͤche des Kolbens F, jedesmal den Boden des Stiefels AB vollkommen 
beruͤhret; so findet man dennoch bestaͤndig viele Schwuͤrigkeit, die Lufft gus der Saug⸗ 
Roͤhre heraus zu jagen, und wird man auch niemalen nicht das Gewaͤsser so hoch zum 
fieigen bringen, als wenn die Klappe im Boden des Stiefels befindlich ist, wie ·aus dem 
solgenden sattsam zu beurtheilen. 
Wenn man aus einem dergleichen Saugwerck, wie in der sechsten Figur vorge⸗ 
stellet ist die Lufft heraus saugen will; so breitet sich die in der Saug-⸗Boͤhre VX ent⸗ 
haltene Lufft bey jedem Rolben⸗Hub oder Zug in den Stiefel aus, und so offtmal als 
her Kolben wieder herunter gedruckt wird, treibet er so viel Lufft hinaus, als der Cu⸗ 
bische Gehalt des Raums, den er vermoͤge des Zuges zuruck legen kan, eigentlich aus⸗ 
traͤget. Je mehr nun dieser Cubische Raum-⸗Gehalt den Cubischen Raum⸗Gehalt der 
Saͤug⸗Roͤhre uͤbertrifft, je leichter und geschwinder die Lufft heraus getrieben wird. 
Im Gegentheil aber, wenn die Klappe zu unterst an der Saug⸗Roͤhre befindlich ist, kan 
der Kolben, wehrend seinem Herniedersteigen, schlechterdings nur so viel Lufft heraus 
treiben, als der Cubische Gehalt desjenigen Gewaͤssers betraͤget, welches in die Saug⸗ 
Roͤhre hinauf gestiegen ist. Da nun aber immer weniger und weniger Gewaͤsser in diese 
Saug⸗Roͤhre eindringet, je hoͤher es in derselben allbereit hinauf gestiegen ist; so gehet 
auch von Zeit zu Zeit immer weniger Lufft zum Saugwerck hinaus, biß endlich gar 
keine mehr hinaus weichet. Es mag alsdann die Saug-Roͤhre leicht etwas zu hoch seyn, 
so steiget das Gewaͤsser nicht in den Stiefel hinauf, sondern bleibet in einer gewissen 
Hoͤhe G Ystehen, und ist nicht moͤglich, dasselbe noch hoͤher zum steigen zu bringen, 
wenn man auch gleich den Kolben weiter fort spielen laͤsset, weilen nach dem 815. 60 
in einem gewissen Augenblick die Schwehre der Wasser-Saͤule ZzSV, zusamt derjeni⸗ 
gen Stemmungs-Krafft, welche die Lufft, so nicht folgends hat koͤnnen heraus getrie⸗ 
den werden, uͤbrig behalten hat, mit der Atmosphæra das Gleich-Gewicht halten. 
Damit man aber auch den Unterschied sehe, der bloß allein von dem Ort, wo die un⸗ 
tern Klappen oder Ventile angebracht, ohngeachtet sonst alle die uͤbrigen Neben⸗Stuͤcke 
einerley sind, entstehet, wollen wir nunmehro durch eine Berechnung zu erfahren su⸗ 
chen, wie hoch wohl eigentlich das Gewaͤsser in einem dergleichen Saugwerck, wie die 
zte Figur anzeiget, zum steigen moͤchte gebracht werden koͤnnen. Gesetzt dannenhero, 
ais haͤtten wir hier die Muͤndung des Stiefels auf die Muͤndung der Saug-Roͤhre 
reduciret, nemlich so, daß der Stiefel zwar hoͤher wuͤrde, jedoch aber eben den innern 
Cubischen Raum in sich enthielte als zuvor, damit wir, weilen diese beyden Roͤhren 
alsdann einerley Diameter haͤtten, an statt einer jeden ihren innern Cubischen Gehalt, 
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der Atmosphæræ gleichguͤltige Wasser⸗Saͤule waͤr — a, die Hoͤhe der Saug-Roͤhre, 
IL, nemlich so weit sie uͤber der Ober-Flaͤche des Gewaͤssers Qhchervor raget, waͤr 
— b, die reducirte Hoͤhe des Rolben⸗ʒugs oder Hubs C, nd endlich die hoͤchste 
Hoͤhe des steigenden Gewaͤssers im Saugwerck —x. 
Auf was Art 4. 916. Wenn das Gewaͤsser biß auf die Hoͤhe GY hinauf gestiegen, und 
durchBerechnung alsdann nicht hoͤher kommen kan, der Kolben aber, dessen Oeffnung wir hier ausgefuͤllt 
J ee zu seyn annehmen, hernach biß auf den Boden des Stiefels herunter gedruckt worden; 
za Aah so muß sich die Lufft in dem Raum GHIV zusammen ziehen, und laͤßt sich solche also 
Saugwercken des durch den Unterschied b — x ausdrucken. Da sich nun solchen falls die Lufft in ihrer 
weyhtenFalls stei- natuͤrlichen Beschaffenheit befindet; so haͤlt sie dannenhero auch mit der Schwehre der 
gen kan. Atmosphæræ das Gleich⸗-Gewicht. So bald als aber der Kolben so hoch, als es der 
Tab. 3. Fig.5 hoͤchste Zug erlaubet, erhoben worden, alsobald breitet sich auch die Lufft, in einen Raum 
aus, der groͤsser ist, als der vorige, und zwar um so viel, als der voͤllige innere von 
uns mit cbenamte Cubische Raum oder Gehalt des Stiefels unterhalb dem Kolben 
austraͤgt. Thun wir nunmehresc zu dem oben gefundenen Unterschied b — x hinzu; 
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zu verstehen, welche bloß allein nur mit demjenigen im Gleich⸗Gewicht stehet, was der 
Hoͤhe YVL annoch mangelt, um nemlich einer 31. Schuh hohen Wasser⸗Saͤule, das ist, 
um dem a — x gleich zu werden. Wir wissen aber noch aus dem 814. so daß das 
Product aus demjenigen Raum, den ein gewisser Gehalt Lufft einnimmt, in diejenige 
Last, welche sie traͤget, jederzeit dem Product aus dem andern Raum, welhen 
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