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Drittes Capitel. Von der Theorie deret Wasser⸗Plompen. 7
ihres Raum-Gehalts schwaͤchet. Wenn dannenhero das Gewaͤsser uͤber die Hoͤhe OP
nicht hoͤher steigen kan; so laͤßt sich gantz zuverlaͤssig behaupten, daß die auf gemeldete
Art verduͤnnete Lufft, bloß allein nur mit demjenigen Uberrest im Gleich⸗Gewicht stehet,
welcher der Wasser⸗Saͤule VP annoch mangelt, um einer z2. Schuh hohen Wasser⸗
Saͤule gleich zu werden, weilen diese Lufft alsdann von eben der Beschaffenheit ist, wie
diejenige, die in den Raum OK uͤbrig geblieben. Aus dem vorher gegangenen laͤsset
sich dann also folgender Proportions-Satz folgern, nemlich: Wie sich der schaͤdliche
Raum CFGD. zu dem Raum-⸗Gehalt des Kolben⸗Zuges FABG und des kaum gedach⸗
ten schaͤdlichen Raums zusammen genommen verhaͤlt: Eben so verhaͤlt sich auch diejenige
Hoͤhe, welche der Wasser-Saͤule VOPX annoch mangelt, um 31. Schuh hoch zu
werden, zu einer Hoͤhe von z1. Schuhen. Nehmen wir an, 31. Schuh sey — a,
36 — b. DGc, und 0V23; so jst also BD — be— NC, und wir koͤn⸗
nen anbey unter cdSC diejenige Verhaͤltnis annehmen, die zwischen dem Cubischen
Gehalt von der in dem schaͤdlichen Raum enthaltenen natuͤrlichen Lufft, und ihrem Cubi⸗
schen Gehalt, nachdem sie sich nemlich bis in den Stiefel ausgebreitet oder verduͤnnet
hat, gefunden werden moͤchte: Mithin verhaͤlt sich also : b c——a — x: a,
und nach verwendeten Verhaͤltnis⸗Gliedern, (i. e. inverse) b c: .— a: a — x,
und, weilen nun d ca — x— c Ma, das ist, weilen ab — bx —
e—cx — ac, folglich a — bx — cx — o, oder ab — bx - cx,
—D
b—
1 x. Woraus nunmehro folget, daß die Summe derer Hoͤhen des Bolben⸗zugs
und des schaͤdlichen Raums, zu der Hoͤhe des Bolben⸗Zugs selbst sich eben so
berhaͤlt, wie sich die Schwehre der Atmosphere zu der Hoͤhe der Saug⸗Boͤhre
berhaͤlt, welche Hoͤhe aber von der Ober⸗Flaͤche des zum Heben gewiedmeten
Zewaͤssers an gerechnet werden muß. Wir haben also an der Gleichung ab
b
— x, aus welcher sich der kaum zugleich auch in Worten angezeigte Proportions⸗Satz
: b — 4 x herleiten laͤsset, eine solche Formul, die mit dem ersten Fall der
ersten Aufgabe uͤbereinstimmet, allwo eben gemeldet worden, daß, so man die Hoͤhe der
Saug⸗ Roͤhre zu wissen verlange, man die Hoͤhe des schaͤdlichen Raums durch die
Schwehte der Amospheræ, welche der Herr barent einer 32. Schuh hohen Wasser⸗
Saͤule gleich schaͤtzet, multipliciren, und das erhaltene Product durch die Summe de⸗
ce Hoͤhen des schaͤdlichen Raums und des Kolben⸗Zugs, diyidiren muͤsse.
Wenn man der Saug—⸗Roͤhre wuͤrcklich diejenige Hoͤhe giebt, die der Quotient
der kaum gedachten Division haben will; so steiget das Gewaͤsser zwar unfehlbar in die
Hoͤhe, aber keines weges biß an die Klappe E. und gelanget also nimmermehr biß in
ben Stiefel, wenn man gleich den Kolben bestaͤndig fort spielen laͤsset. Es muß dannen⸗
hero diefe Hoͤhe der Saug⸗Roͤhre nothwendig gemindert werden, damit man dadurch
diejenige Wasser Saͤule vergroͤssere, welche eigentlich nichts anders, als ein gleichguͤlti⸗
ger Werth der Stemmungs-Krafft derjenigen Lufft ist, die sich in den ———
hreitet hat. Hebet man alsdann den Kolben so gleich drauf wieder in die Hoͤhe, so
dlabt der aͤusfcen dufft noch genugsamer Nachdruck uͤbrig, um das Gewaͤsser zu zwin⸗
gen, daß es die Klappe F oͤffnen, in den Stiefel eindringen, und daselbst biß auf einen
gewissen Grad den Widerstandt derjenigen Lufft, welche es im Stiefel antrifft, uͤber⸗
Zaͤltigen, und endlich in dem Augenblick, da es das Gleich Gewicht erreichet, zum Ex.
in der Hoͤhe des Wasser-Passes Md stehen bleiben muß. Treibet man hernachmals
den Kolben wiederum hernieder; so schliesset sich auch die Klappe C wiederum zu, und
das in den Stiefel eingetretene Gewaͤsser bleibet in demselben verschlossen, der Kolben
druͤckt alsdann auch die Lufft noch schaͤrfer zusammen, als zuvor nicht geschehen, nem⸗
lich noch schaͤrfer oder dichter zusammen, als die aͤussere Lufft ist, weilen sie an statt des
hormaligen Raums CFGD, nur annoch den Raum MEFGNantrifft, in welchen sie
ich zusammen ziehen, so gleich drauf aber die Klappe L oͤffnen muß, um zu der Oeffnung
ehinaus zu dringen, und sich mit der aͤussern Lufft ins Gleich⸗-Gewicht zu versetzen
4.312.). So bald nachhero der Kolben nochmais in die Hoͤhe gezogen wird, also⸗
hald faͤngt sich auch die unterhalb dem Kolben verbliebene Lufft von neuen an wiederum
auszubreiten, und weilen alsdann der Nachdruck ihrer Stemmungs⸗Krafft geringer ist,
als die Druckung desjenigen Theils der Schwehre der Atmosphæræ, welcher in demselben
Augenbuck seine Wuͤrckung ausuͤbet; so muß sich nothwendig der Wasser⸗Paß des Gewaͤs⸗
sers MNannoch einige Zoll hoͤher erheben, und, wenn man nachdem den Kolben ferner fort
ppielen laͤsset, muß das Gewaͤsser endlich dem Kolben im Steigen unmittelbar Achsenn —
jese
Tab. 3. Fig. 4.