Full text: Siebende Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 8. Kupfer-Tabellen (Erster Theil, Drittes Buch. Erstes, zweytes und drittes Capitel)

84 Wasser⸗-Bau⸗Kunst. Drittes Buch. 
man die untere Klappe ausbessern, oder das zwischen dem Stiefel und der Saug⸗Roͤhre 
befindliche Lederwerck verneuern will, man allemal alle Aufsatz⸗Roͤhren insgesamt ab⸗ 
tragen muß. Die dritte Ungemaͤchlichkeit ist endlich diese, daß, weilen die Aufsatz⸗ 
Roͤhre LZ enger gemacht werden soll, als der Stiefel, die Krafft dem ohngeachtet eben 
so wohl noch mit der Schwehre einer solchen Wasser-Saͤule belaͤstiget ist, welche die 
flache Ruͤndung des Kolbens zur Grund⸗Flaͤche und die Hoͤhe von dem Quell⸗Gewaͤsser 
his auf den Sammel⸗Kasten, zur Hoͤhe hat, wie solches allbereit im 903. 90 angefuͤh⸗ 
ret worden, nicht anders als wenn diese Aufsatz-Roͤhre eben die Muͤndung wie der Stie⸗ 
fei befaͤß, und wohl gar noch etwas weiter waͤre, anerwogen das Gewaͤsser gezwungen 
ist, in dieser engen Aufsatz-Roͤhre geschwinder in die Hoͤhe zu steigen, als geschehen 
wuͤrde, wenn es sich nicht so in die Enge zusammen ziehen muͤßte. Man kan indessen 
diese Ungemaͤchlichkeit doch noch vermeyden, wenn man die Aufsatz⸗Roͤhre weiter macht. 
Ubrigens lasse ich mich durch des Herrn Parent Ausdruckung, deren er sich bey Gelegen⸗ 
heit des schaͤdlichen Raums bedienet, von welchem er seine Plompe befreyet zu haben 
glaubet, da er nemlich saget, daß dieser Raum an derselben vollig weg falle, so 
schlechterdings nicht verfuͤhren, ob er es gleich nicht aufs schaͤrffste genommen, weilen er 
dennoch denjenigen schaͤdlichen Raum nicht weg bringen kan, der wegen der Klappe am 
Kolben gelassen werden muß. 
——— Figur stellet noch eine andere Wasser⸗Plompe vor, die 
A esen on mit der vorigen fast uͤberein kommt, Jedennoch aber diese Ungemaͤchlichkeit nicht mit 
PDelehe eiuen sich fuͤhret. Die Saug⸗Roͤhre VXist auf, gemeine Art mit einem Stiefel ABCDver⸗ 
andern schaͤdli- einbaret, an dessen Boden sich eine Klappe befindet. Dieser Stiefel ist bey seiner Muͤn⸗ 
hen Raum in sich dung Ab mit Lappen versehen, und dabey mit einer gegossenen metallenen Platte MN 
— 8 verschlossen. In der Mitte dieser Platte ist ein Hals mit angegossen, durch welchen 
gerper gem heh die dem Kolben 8 zugehoͤrige Stange QWehindurch gehet. Diese Stange reibet sich 
rermoͤge feiner wehrendem zug an verschiedenen ledernen Ringen OP, welche wiederum mit einem me⸗ 
hehyden Klappen tallenen Ring deleget, und insgesamt an den Hals angeschraubet sind. Auf solche Art 
aͤbrig bleibet. spielet der Kolben auf und nieder, ohne daß bey dem Eingang oder bey dem Hals des 
Tab. 3. Fig.7. Stiefels einiges Gewaͤsser ausgehen koͤnte, und wenn ja allenfalls etwas hindurch dringen 
—— 
Der Kropff oder die Gurgei FAEGEH, mit welcher die Aufsatz-Roͤhre IK zu⸗ 
stimmet, befindet sich an dieser Plompe an dem obern Theil des Stiefels, da sie sonst 
mehrentheils an dem untern Theil befindlich ist, wodurch eben eigentlich der schaͤdliche 
Raͤum vermieden wird. Was den Kolben anbelangt, kommt derselbe mit denen bis⸗ 
her an denen vorher gegangenen Plompen angezeigten Kolben gantz nicht uͤberein. Um 
bon demselben aber einen deutlichen Begriff zu bekommen, muß man die in dem 955. 
und 956. 40 gegebenen Beschreibungen durchlesen. Ich schreite also hier so gleich wei⸗ 
ter, weilen ich voraus setze, daß man solche vorhero lesen werde, und will nunmehro an⸗ 
zeigen, wie diese Wasser-⸗Plompe ihr Spiel verrichtet. 
So bald als das Gewaͤsser in den Stiefel herauf gesauget worden, und alsdann 
der Kolben wieder anfaͤngt hernieder zu steigen, alsobald oͤffnen sich auch die beyden 
Klappen, mit denen der Kolben bedeckt ist, und das Gewaͤsser dringet so lang durch 
sie hindurch, bis endlich der Kolben fast an die Klappe T anstoͤsset. Wenn hernach der 
Kolben wieder in die Hoͤhe gezogen wird, schliessen sich auch die Klappen wiederum zu, 
und das Gewaͤsser wird dann auf solche Art, weilen es keinen andern Ausgang als die 
Oeffnung AL antrifft, wie sonst gemeiniglich, in die Aufsatz⸗Roͤhre hinauf getrieben: 
Worbey noch besonders anzumercken, daß der Kolben bestaͤndig zwischen zweyen Gewaͤs⸗ 
sern befindlich ist, weilen alles das Gewaͤsser, das in der Gurgel GA, und in dem 
Theil des Stiefels, EB, befindlich, so offtmal als der Kolben herunter steiget, demsel⸗ 
ben nachlaufft / mithin also niemalen durch den Kolben einige Lufft in den Stiefel ein⸗ 
dringen kan, welches einer von denen Haupt⸗Vortheilen ist. 
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Von der Staͤrcke oder Dicke, welche die Stiefel und uͤbrigen 
Roͤhren an denen Wasser⸗Plompen, entweder von Kupfer oder Bley 
der Dauer wegen haben muͤssen. 
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Je Dicke des Metalls, wie starck nemlich die Stiefel und uͤbrigen Roͤhren ge— 
macht werden muͤssen, ist auch eine von denen vornehmsten Untersuchungen. 
Wofern man wenigstens nicht einige sichere Reguln hat, kan es leicht geschehen, 
daß man solche gar zu starck, und folglich mit unnoͤthigen Metall uͤberhaͤuffet, oder sol⸗ 
che entweder gar zu schwach macht, wodurch man die Machine in Gefahr setzt, Risse zu 
bekommen, wie solches wohl schon oͤffters geschehen. Der Herꝛ barent ist der ase 
gewesen,
	        
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