Full text: Neundte Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 6. Kupfer-Tabellen (Erster Theil. Drittes Buch. Fünftes Capitul)

10 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. V. Capitul. 
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Rad geschwinder laͤufft, sondern vielmehr, weilen die Stiefel solche Maͤngel und 
— sich haben, die dieser Geschwindigkeit gantz zu wider sind, da man doch im 
Begentheil, wenn das Gewaͤsser frey und ungezwungen, mit eben der Geschwindig—⸗ 
deit, wie die Kolben, aufwarts zu steigen vermoͤchte, in aller Sicherheit einen weit 
groͤsseren Theil derer Schaufeln dem Strohme zum Anstoß uͤberlassen koͤnte, um 
nehmlich dadurch dem Wasser Rade eine groͤssere Geschwindigkeit zu verschaffen. 
Die Wasser⸗Raͤ.6. 1121, Nachdeme wir uns im Jahr 1737. am 17den Sept. in diese Was⸗ 
der diefer Machi. ser Machine versuͤget; Haben wir wahrgenommen, daß ein jedes von denen Wasser⸗ 
ne, lausen in Zeit Kaͤdern in Zeit von einer Minute zwey Umlaufe zurucklegte. Damahlen war der 
einer Minute ge Strohm starck und hefftig. Die Schutz-⸗-Bretter befanden sich ohngefehr 15. Zoll 
ng zweh tief unterhalb dem Wasser⸗Paß desjenigen Gewaͤssers gesencket, da, wo es in die 
mahl hexum. SchiibBogen seinen Einfihe hat, und die 4. Bunst oder Stiefei⸗Wercker ju⸗ 
sammen, gaben ohngefehr 100. Wasser-Zolle aus. Mons Rannequin, der sich auch 
mit in die Machine begeben hatte, sagte uns, daß die Plompen so gut giengen, als 
man es nur begehren moͤchte: Inzwischen, wenn er wollte, koͤnte er denen Wasser⸗ 
Raͤdern mehrere Geschwindigkeit geben, so sich aber doch nicht thun liesse, ohne nicht 
die Machine auch mit zugleich starck anzugreifen. 
Von dem 17. Sept. angerechnet, haben wir abermahlen angemerckt, daß die 
WasserRaͤder bestaͤndig in Zeit einer Minute bey nahe einen doppelten Umlauf vollen⸗ 
deten, und also die Plompen ohngefehr 100. Wasser Zolle herbey schafften. Wenn 
solche in gewissen Gelegenheiten mehr auszugeben schienen, kam es daher, daß man die 
Schutz⸗Bretter in etwas mehr erhoͤhete, um dadurch denen Wasser-Raͤdern eine 
groͤssere Geschwindigkeit beyzubringen. Weilen man aber die Raͤder niemahlen lang 
in solchem Stande stehen laͤsset, aus Furcht uͤbler Folgen, so von Herr Rannequin, 
der uͤber die jaͤhrliche Unterhaltung dieser Machine besonders gesetzt ist, weislich vor⸗ 
ausgesehen worden; So darf man wohl, in der vortheilhafftigsten Jahrs⸗Zeit, nicht 
mehr, als auf 100. Wasser Zoll, seine Rechnung machen. A—⸗ 
So bald diese 5. 1122. Solche Machine dann also zu verbessern, beruhet lediglich darauf, 
NMachine verbeß daß man sich neuer Stiefeln bediene, die keinen von denenjenigen Fehlern an sich 
sert seyn wird, fuͤhren, von denen wir biß anhero geredet haben; Daß man ihnen eine Muͤndung 
—* von 8. Zollen im Lichten gebe, und keine andere Aufsatz⸗Roͤhren als von gleicher 
dse diel Ge Muͤndung gebrauche. Da nun alsdann solchenfalls die Kolhen keinesweges mehr 
waͤsser herbey- helaͤstiget seyn werden, als vorhin; So haben wir also alle diejenige Gewalt noch 
schaffen, als sie uͤbrig, die der Strohm gantz unvortheilhafftig hat anwenden muͤssen, und welche ei⸗ 
bikhedn Femeinig nes theils dienen wird, denen Wasser-Raͤdern eine groͤssere Geschwindigkeit beyzu⸗ 
lich erhehet. bringen, die dann gantz wohl oder mit Vortheil angeordnet oder gemaͤssiget seyn wird, 
venn diese Raͤder alsdañ anstatt eines doppelten Umlaufs, einen dreyfachen Umlauf iñ 
Zeit einer Minute zurucklegen, worzu sie gar leicht zu bringen sind, massen man schlech⸗ 
terdings nur, nach Beschaffenheit der Gewalt des Strohms, das Schutz⸗Brett mehr 
oder weniger erhoͤhen oder sencken darf: Und alsdann wird auch die Machine einen 
freyen und ungezwungenen Gang erhalten, ohne daß man von der Hesstigkeit derer 
krictionen darbey etwas zu befuͤrchten habe: Ja! man wird auch uͤberdem, an der 
Menge des Gewaͤssers, wenigstens 100. Wasser⸗Zolle Gewinn haben. 
Anm 1116. 80 haben wir albereit angefuͤhret, daß bey jedem Umlauf , den 
eins von denen Wasser⸗-Raͤdern vollendet, ihr grosses horizontai⸗ liegendes Kamm⸗ 
Rad in eben dieser Zeit, deren 3. zuruckleget. Es wird also viel bequemer seyn, 
das Vermoͤgen dieser Machine aus der Geschwindigkeit ihrer Kamm Raͤder, als 
aus der Geschwindigkeit des Wasser-Rades, anzugeben, massen solche letztere an dem 
Untertheil der Machine nicht so genau wahrgenoͤmmen werden kan, ohne sich micht 
dabey in einige Gefahr zu begeben, wogegen man aber auf demjenigen Fuß Boden — 
auf welchen zugleich auch die obigen Kamm-⸗Raͤder ruhen, in aller Gicherheit ist. 
Und weilen dieser Fuß-Boden ebenfalls auch diesenigen Winden mit traͤget, deren 
man sich zur Erhoͤhung und Senckung derer Schutz⸗Bretter bedienet; So hat man 
die erwuͤnschte Bequemlichkeit, selbige in denjenigen vortheilhafften Standt zu ver— 
setzen, daß die Wasser⸗Raͤder in Zeit einer Minute drey mahl herum lauffen muͤssen, 
welches dann auch allezeit geschehen muß, in sofern nehmlich ein jedes von denen 
grossen Kamm⸗Raͤdern in eben dieser Zeit 9. Umlaͤufe zuruckleget. Ich finde hier— 
bey zu erinnern, daß, weilen man mit einer Uhr nicht allzu wohl die Zeit einer Mi⸗ 
nute aufs genaueste abmessen kan, es besser sey, wenn man deren, um mehrerer Un⸗ 
fruͤglichkeit willen, fuͤnfe verstreichen laͤset. Alisdann muß ein jedes von denen grossen 
Famm⸗ Raͤdern, in kaumgedachter Zeit, 45. Umlaufe zurucklegen, wofern anders die 
Beschwindigkeit der Machine, wohl eingerichtet oder gemaͤssiget seyn soll. 
A
	        
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