Full text: Neundte Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 6. Kupfer-Tabellen (Erster Theil. Drittes Buch. Fünftes Capitul)

16 Wasser⸗Bau⸗Kunst. Drittes Buch. V. Capitul. 
Die erste Figur ist eine aͤusserliche Vorstellung, wie die Stiefeln mit ihren 
Huͤten und dem Kecspienten vereinbahret sind. Dieser letztere ist mit einem Spreitzen⸗ 
Falz M. begleitet, welcher dienet, um alles zusammen auf Spreitzen oder Dielen, 
mit denen der Recipient gefasset seyn muß, fest und aufrecht zu erhalten. Die zwey⸗ 
te Figur ist ein Durchschnitt, welcher nach der Laͤnge der senckrechten Linie 87 
(Fiß. ĩ.) aufgerissen worden, und so wohl den innern Theil des Recipientens an dem 
Ort 81. da aͤusserliche Form des mittlern Stiefels, als auch den Durchschnitt des 
am Recipienten befindlichen Spreitzen⸗Faltzes M vorstellig machet. 
Die vierdte Figur ist noch ein anderer Durchschnitt, welcher laͤngst der senck⸗ 
rechten Linie VX, (Fig. 3.) abgetragen worden, um durch solchen den innern Theil 
des Recipientens, des Huthes und mittlern Stiefels, wie nicht weniger auch 
diejenige Stellung anzuzeigen, in welcher sich die Balancier-Rlappe AB befindet, wann 
selbige offen stehet, und vorwarts ins Gesicht faͤllt. 
Die sechste Figur ist ein horizontaler Durchschnitt, laͤngst der Linie YZ (Fig. 
1.) abgetragen, welcher den obern Theil derer Druck⸗Stiefel, ihre Ausbauchung 
D und Lappen vorstellet. Die siebende Figur ist endlich noch ein anderer horizon⸗ 
taler Durchschnitt, der laͤngst der dem Recipienten zugehoͤrigen Linie NReentworfen 
worden, um dadurch so wohl dessen Boden, als auch die Art anzuzeigen, wie er mit 
dem obern Theil derer Huͤte, HI, zustimmet, woselbst deren Muͤndung der Muͤndung 
derer Stiefel vollkommen gleich sind. 
3. 17140. Was die fuͤnffte Figur anbelangt, stellet soche einen Durchschnitt 
bor, welcher anzeiget, wie so wohl die Saug⸗ und Druck-⸗Stiefel vermittelst ihres 
gemeinschafftlichen Wasser⸗Kastens, als auch deren Kolben auf einander zustimmen, 
welche letztern zu gleicher Zeit in beyden Stiefeln zugleich ihr Spiel verrichten muͤssen, 
um das Gewaͤsser herbey zu saugen, und es alsdann aufwarts zu drucken. Weilen 
dann nun diese Kolben mit denenjenigen, deren man sich bißhero bedienet hat, gantz 
nicht uͤbereinkommen; So folget vorjetzo deren weitere Erklaͤrung. 
Eigenschafften, 9. 1141. Einen Stiefel von allen Fehlern frey zu machen, muß er vier we⸗ 
die einen Kolben sentlichen Eigenschafften unterworfen werden. 
uenen ma⸗ Die erste ist, daß dessen innere Oeffnung oder Muͤndung groß genug seye, 
en tonnen. damit dasjenige Gewaͤsser, welches durch dieselbe hindurchdringen muß, den Stiefel, 
waͤhrender Zeit der Kolben arbeitet, gaͤntzlich anfuͤllen koͤnne. 
Die zweyte, daß dasjenige entil, welches kaumgedachten Durchgang ver⸗ 
schliesset, dem Gewaͤsser voͤllige Freyheit lasse, in die Hoͤhe zu steigen, und wenn es 
sich dann gesencket hat, selbiges vollkommen schliesse, und nicht das geringste vom 
Wasser mehr durchlasse. 
Die dritte, daß der Ax⸗Strich des Kolbens sich jederzeit senckrecht befinde, 
ohngeachtet derjenigen Schraͤge, in welche die Kolben⸗Stunge waͤhrender Bewe⸗ 
gung derer Waage⸗Balcken oder Kurbeln verfallen moͤchte, um allen Zwang zu ver⸗ 
meiden, damit das Leder, welches den Kolben umgiebet, an einer Seite nicht meh⸗ 
rere Noth leide, als an der andern. 
Die vierdte, daß das Leder, welches die Anstemmung des Kolbens gegen die 
mnere Flaͤche des Stiefels verursachet, auf solche Art angebracht sey, daß es lange 
Zeit dauren koͤnne, um dadurch derer bestaͤndigen Ausbesserungen uͤberhoben zu seyn, 
zu welchen dieser Theil Gelegenheit giebet, und dahero auch, Ursach ist, daß es zum 
oͤfftern geschiehet, daß ein oder mehrere Wercke still stehen muͤssen: Deme wir annoch 
hinzufuͤgen koͤnnen, daß, wofern der Kolben vollkommen seyn soll, derselbe so dauer⸗ 
hafft sey, als nur immer moͤglich seyn will, weilen er unter allen denen zu einer 
Plompe gehoͤrigen Stuͤcken, dasjenige ist, so am meisten Noth leidet. Dieses sind 
dann also diejenigen Bedingnisse, die wir uns in Einrichtung eines Kolbens von un⸗ 
elddreldunget serer esndrne 8— zu oee haben. 
eschreibung ei⸗ 1142. as Haupt⸗Stuͤck dieses Kolbens bestehet aus einer gegossenen 
—— 8 Bapsel 10D, welche einer Anzahl aufeinander ee lederner e H. 
u n zur Spindel dienet, massen diese Ringe auf einem vorspringenden Lappen 
ahenen Bea EF, aufruhen der in der Form eines Krantzes um die gantze Kapsel herumlaufft. 
dingungen inge· An dem obern Theil Ch, der aͤussern Flaͤche dieser Kapfel, sind Schrauben⸗ 
richtet. Gaͤnge eingeschnitten, um daselbst einen metallenen Ring AB zurecht zurichten, der 
Tab. 5. so wohl als eine Schrauben⸗Mutter, als auch darzu dienet, um die lederne Ringe 
Fig.10. 11. 12. so sehr zusammen zu pressen, als es nur moͤglich ist. Alsdannn hat man auf kaum 
und 20. gedachten metallenen Ringe eine Balancier-Klappe angebracht, die derjenigen von 
pere schon beschriebenen vollkommen gleich ist, und von 4. Schrauben fest 
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