Full text: Neundte Ausgabe der Ubersetzung. Benebenst 6. Kupfer-Tabellen (Erster Theil. Drittes Buch. Fünftes Capitul)

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Kuͤnfftes Vapitul. 
In welchem die Beschreibung und Berech— 
nung derjenigen Wasser-⸗Machine enthalten, welche 
zu Paris an der Frauen⸗Bruͤcke erbauet stehet; Wie nicht we⸗ 
niger auch derjenige Entwurf, welcher, um diese Machine in 
einen bessern und vollkommenern Standt zu versetzen? vollzo⸗ 
gen worden, damit sie dadurch vermoͤgend wuͤrde, eine weit 
groͤssree Menge Wasser herbeh 
zu schaffen. 
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S§S. 1104. 
S ist noch keine Nation gewesen, die so vielen Fleiß und so grosse Vorlaͤuffiget 
iht auf Wasser⸗Leitungen verwendet, als die Feßen det Ese Discours usie 
und Pracht hat in denen Wercken, die sie zu dieser Absicht errichtet Policer, welche 
haben, eben so wohl herfuͤr geleuchtet, als in denen uͤbrigen Monu— bep 
enten, deren überresie man dicht ohne Verwunderung amehen kan. detheneßzhe 
Die Kunst, das Gewaͤsser von, weit entlegenen Quellen herbey zu achtelen. 
fuͤhren, um es in diejenigen Staͤdte zu leiten, die dessen benoͤthiget 
waren, und zwar vornehmlich nach Rom, ja! auch die Austheilung, die mit diesem 
herbeygeleiteten Gewaͤsser unteri denen Buͤrgern geschehen mußte, und zwar sowohl 
an oͤffentlichen als besonderen Orten, wurde von denen Printzen und hoͤhesten Magi⸗ 
strats⸗Personen, als eine Sache von so grosser Wichtigkeit angesehen, daß sie gar 
wohl aller ihrer Achtsamkeit und Sorgfalt werth waͤre. 
Man will behaupten, als sey es der Koͤnig Ancus Marcus gewesen, der zuerst 
daran habe arbeiten lassen, das Gewaͤsser der Quelle Piconia nach Rom zu leiten: 
Er soll deshalben gantze Berge durchgraben haben, und durch die gemachten Oeff⸗ 
nungen, Gewoͤlber von einer Bewunderungs⸗wuͤrdigen Construction hindurch fuͤhren 
jassen, nechst deme aber in denen Thaͤlern das Gewaͤsser auf steinernen Aquäducten von 
einer ausserordentlichen Hoͤhe zu bequemer Fort⸗Leitung, unterstuͤtzet haben. In denen 
folgenden Zeiten ist die Anzahl dieser Wercke gar sehr vermehret worden, und waren 
9. biß 10. dergleichen Haupt⸗Aquäducten vorhanden, welche mehr als 5. Millionen Ey⸗ 
mer (Muids) Wasser in Zeit von 24. Stunden nach Rom hinein leiteten, welches Ge⸗ 
waͤsser sich alsddann in grosse mit Mauerwerck umschlossene und mit Gebaͤuden bedeck⸗ 
te Bassins oder Wasser-Behaͤlter ergoß, und von daraus durch vergrabene Roͤhren, 
biß an die in denen verschiedenen Quartieren y Stadt befindlichen Brunnen * 
geleite
	        
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