Full text: Grundriss der allgemeinen Chemie

Spezifische Affinitätskoeffizienten. 351 
1r=- 
A- 
ng 
‚le 
in 
A. 
A 
"Co. 
en 
Mm 
ne 
nt 
er 
n- 
4 YY} 
„es 
e- 
eh 
an 
> 
LLC 
N- 
m 
K, 
he 
U: 
Je 
22T 
(= 
aM 
er 
ar 
3r 
dd 
NH? des Acetamids zu denen des Wassers, Hydroxyl und Wasserstoff, 
gross genug, um die Umwandlung zu bewerkstelligen. Ist gleichzeitig 
ein Stoff zugegen, welcher zu einem der Zersetzungsprodukte eine 
grosse Verwandtschaft hat, welcher dieses also mit beträchtlicher Kraft 
anzieht, so wird ein geringerer Grad der Lockerung der Acetamid- 
molekel genügen, um den stärkeren trennenden Kräften zu einem Er- 
folg zu helfen, als wenn bloss Wasser einwirkt. Und zwar wird die 
Beschleunigung der Wirkung um so beträchtlicher sein, je grösser die 
Affinität zwischen Ammoniak und der Säure ist, je stärker also diese 
in dem früher erörterten Sinne sich erweist. 
Die Untersuchung der Verschiedenheiten in der Wirkung ver- 
schiedener Säuren führt hier nicht, wie in den bisher betrachteten 
Fällen, auf verschiedene Gleichgewichtszustände, sondern auf ver- 
schiedene Reaktionsgeschwindigkeiten. Die Beziehung zwischen 
beiden ist schon früher ausgesprochen worden: bei einer Reaktion 
zweiter Ordnung verhalten sich die Teilungs- oder Affini- 
tätskoeffizienten wie die Quadratwurzeln aus den Geschwin- 
digkeitskoeffizienten. Der Satz war allerdings zunächst für ein 
und denselben Vorgang abgeleitet worden, doch lässt er sich auf Grund- 
lage der empirisch gefundenen Beschaffenheit der Teilungskoeffizienten 
der Säuren den Basen gegenüber, dass sie Produkte je zweier Koef- 
fizienten sind, von denen einer nur von der Säure, der andere nur 
von der Basis abhängt (S. 345), in dem gedachten Sinne erweitern. 
Der Teilungskoeffizient bei der Einwirkung zweier Säuren A, und 
Az auf dieselbe Basis B hat die Form m ZA) Da 
(A) W(B) PA) 
derselbe gleich der Quadratwurzel aus den beiden Reaktionsgeschwin- 
ligkeiten ist, so folgt 
Ga __ PA) 
2 OMA 
Die Geschwindigkeitskoeffizienten bei der Einwirkung der Säuren 
auf irgend welche Basen verhalten sich wie die Quadrate der Teilungs- 
koeffizienten oder relativen Affinitäten. Wie schon erwähnt, lässt sich 
der Satz empirisch dahin erweitern, dass die Geschwindigkeitskoeffi- 
zienten aller durch Säuren als solche verursachten Reaktionen in dem- 
selben Verhältnisse stehen. Durch die Messung irgend eines derar- 
tigen Vorganges wird man also gleichfalls zu einer Bestimmung der 
„Stärke“ der Säuren gelangen. 
Die Umwandlung des Acetamids unter dem Einflusse der Säuren 
erfolgt in verdünnter Lösung zwar schon bei Zimmertemperatur, in- 
dessen so langsam, dass sehr grosse Zeiträume zu genauem Studium 
des Vorganges erforderlich wären. Mit bequem zu beherrschender 
Geschwindigkeit vollzieht sich derselbe bei 65% und bei dieser Tem- 
peratur wurden deshalb die meisten Versuche durchgeführt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.