Äquivalente und Verbindungsgewichte „129
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farben erkennbar sind. Gleichzeitig bleibt der andere Umstand be-
stehen, daß zwar die Existenz des quantitativen Gesetzes erschlossen
werden kann, nicht aber der numerische Wert der nachgewiesenen Kon-
stanten. Ebenso konnte aus der Unmöglichkeit eines Perpetuum mobile
zwar das Bestehen eines quantitativen Umwandlungsgesetzes erschlossen
werden; die Bestimmung der Umwandlungskoeffizienten er-
forderte aber eine besondere Arbeit, und der Nachweis des Gesetzes
war unabhängig von der mehr oder weniger genauen Kenntnis dieser
Koeffizienten.
Das Gesetz der Verbindungsgewichte. Das Gesetz der Äqui-
valentgewichte ist auf neutrale Salze beschränkt, weil die experimentelle
Unterlage desselben, die Tatsache der Erhaltung der Neutralität, ihrer
Natur nach nur bei solchen anwendbar ist. Es entsteht die Frage, ob
es nicht eine allgemeinere experimentelle Erscheinung gibt, aus welcher
ein entsprechender allgemeinerer Schluß gezogen werden kann.
Eine solche Erscheinung ist nun tatsächlich vorhanden. Sie besteht
in der Tatsache, daß zusammengesetzte reine Stoffe ebenso wie
einfache restlos in chemische Verbindungen übergehen. Hierzu
kommt die bereits bei den Salzen benutzte allgemeine Tatsache, daß
man den gleichen Stoff auf verschiedenen Wegen erzeugen kann,
falls nur die für ihn erforderlichen Elemente an den benutzten Reaktionen
sachgemäß beteiligt werden. Ob man das Salz A,B, unmittelbar aus
der Säure A, und der Base B, herstellte, oder durch gegenseitige Ein-
wirkung der Salze A,‚B, und A,B,, hat auf die Beschaffenheit und da-
her auch auf die Zusammensetzung dieses Salzes gar keinen Einfluß.
Wenn aber dasselbe Ergebnis auf verschiedenen Wegen erlangt wird,
so ist dies ein Beweis, daß diese verschiedenen Wege nicht vonein-
ander unabhängig sind, sondern durch bestimmte Gesetzmäßigkeiten
eingeschränkt oder aufeinander bezogen sein müssen, da sonst eben
die verschiedenen Wege auch zu verschiedenen Ergebnissen führen
müßten. Dies ist ein Prinzip von größter Allgemeinheit und Anwend-
barkeit in allen experimentellen Wissenschaften, das z. B. allen Anwen-
dungen des ersten und des zweiten Hauptsatzes der Energetik zu-
grunde liegt.
In dem vorliegenden Falle beweist also zunächst der Umstand, daß
man den gleichen Stoff auf verschiedenen Wegen erhalten kann, das
Vorhandensein von bestimmten Gesetzen. Welcher Gestalt sie sind,
ergibt sich, wenn man nachsieht, welches die Kennzeichen jener ver-
schiedenen Wege sind. Sie ergeben sich am deutlichsten aus dem ein-
fachsten. Falle,
Seien drei Stoffe A, B und C gegeben, die sowohl unter sich binäre
Verbindungen AB, AC und BC, wie auch eine ternäre Verbindung
ABC bilden können. Wir stellen die ternäre Verbindung einerseits her,
indem wir AB bilden, und dieses mit C vereinigen. Andererseits bilden
wir zuerst AC und vereinigen dieses mit B. Da in beiden Fällen der
Ostwald, Grundriß. 4. Aufl.