Äquivalente und Verbindungsgewichte 139
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daher übereingekommen, das in Paris bei der ersten, zum Zwecke der
Bestimmung des Meters ausgeführten Gradmessung hergestellte und
seitdem aufbewahrte Längenmaß zur Grundlage für die Herstellung
eines Urmeters aus Platin-Iridium zu benutzen, letzteres als wirkliches
Meter anzusehen und die Beziehung auf den Erdquadranten ganz
aufzugeben.
Beispiele. Von den zahlreichen Arbeiten, welche zur Bestimmung
der relativen Verbindungsgewichte der verschiedenen Elemente unter-
nommen worden sind, können hier nur wenige besprochen werden.
Doch sollen die wichtigsten der benutzten Methoden an Beispielen er-
j‚äutert werden,
Das Verbindungsgewicht des Wasserstoffs beträgt, wenn das des
Sauerstoffs gleich 16 gesetzt wird, annähernd ı. Die erste etwas ge-
nauere Bestimmung wurde 1819 von Berzelius und Dulong nach
einer Methode ausgeführt, weiche seitdem von fast allen übrigen For-
schern beibehalten wurde. Sie besteht darin, daß man möglichst reines
und trockenes Wasserstoffzas über glühendes Kupferoxyd leitet. Der
Wasserstoff entzieht dem Kupferoxyd Sauerstoff, um sich damit zu
Wasser zu vereinigen; letzteres wird in geeigneten Gefäßen aufge-
fangen; die letzten dampfförmigen Anteile müssen mit Hilfe von wasser-
anziehenden Stoffen, Schwefelsäure oder Phosphorpentoxyd, festge-
halten werden. In den drei Versuchen der Genannten wurden 30-519 g
Wasser erhalten. Das Kupferoxyd, welches vor und nach den Ver-
suchen gewogen wurde, hatte 27.129 g an Gewicht verloren. Dieses
stellt den im Wasser enthaltenen Sauerstoff dar, der Wasserstoff beträgt
somit 30:519 — 27-1209 = 3:390 g. Im Wasser nimmt man nun auf
ein Verbindungsgewicht Sauerstoff zwei Verbindungsgewichte Wasser-
stoff an; ist die Masse des ersten gleich 16, so gilt folgende Proportion,
in der [H] das Verbindungsgewicht des Wasserstoffs bedeutet:
16:2[H] = 27-129: 3:390
oder (HI = 16 X 3:390 == 0:09997.
2>< 27-1209
Ähnliche Versuche mit ähnlichen Ergebnissen sind später von Dumas,
sowie von Erdmann und Marchand ausgeführt worden. Alle diese
Forscher schlossen aus ihren Messungen, daß das Verhältnis H:O
gleich I: 16-00 sel. ;
Als aber später Stas (1860) angab, daß er diesen Wert auf Grund
unveröffentlicher Messungen für zu groß halten müsse, wurden von
L. Meyer die alten Zahlen neu berechnet, und es ergab sich der
Wert 15.96 für den Sauerstoff, wenn Wasserstoff gleich Eins gesetzt
wurde, Dieser Wert erhielt eine weitere Bestätigung durch Regnaults
(fehlerhafte) Bestimmung der Dichten beider Gase, aus denen sich
nach einem bald anzugebenden Gesetz die Verbindungsgewichte be-
stimmen lassen.