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Stöchiometrie
Infolge dieses Ergebnisses verbreitete sich der Gebrauch der auf
0 == 15.96 bezogenen Verbindungsgewichte, während von anderer Seite
die Unsicherheit dieser Zahl betont und die Beziehung auf den will-
kürlich angenommenen Wert 0 == 16:00 empfohlen wurde. Um den
Zwiespalt zu schlichten und die wichtige Konstante endgültig festzu-
stellen, sind dann seit 1887 zahlreiche Neubestimmungen unternommen
worden, die nach sehr verschiedenen Methoden durchgeführt wurden.
Cooke und Richards änderten das Verfahren von Berzelius dahin
ab, daß sie den Wasserstoff und das Wasser wogen. Ähnlich verfuhr
Keiser (1888 und 1899), der den Wasserstoff in Gestalt von Palla-
diumwasserstoff wog. Rayleigh (1889) wog beide Gase als solche,
und bestimmte ihr Verhältnis, indem er sie portionenweise in einem
Eudiometer miteinander sich verbinden ließ. Auch benutzte er zur
Berechnung das von Scott gemessene Volumverhältnis, nach welchem
sie sich verbinden. Noyes (1888 und 1906) ließ Wasserstoff in eine
ausgepumpte Kugel treten, die Kupferoxyd enthielt, und bestimmte die
Gewichtszunahme, die gleich dem Gewicht des Wasserstoffs ist, dann
trieb er das gebildete Wasser aus‘ und bestimmte so dessen Gewicht.
Dittmar und Henderson (1890) wiederholten die Versuche von
Berzelius unter Berücksichtigung der inzwischen entdeckten Fehler-
quellen, ebenso Leduc (1892). Morley wog die beiden Gase ge-
trennt (den Wasserstoff in Palladium), und dann das gebildete Wasser
‘1895). Auch bestimmte er in einer meisterhaften Arbeit die Dichten
und das Volumverhältnis. Thomsen ermittelte das Verhältnis, in wel-
chem sich Ammoniak und Chlorwasserstoff verbinden, und berechnete
unter Benutzung der von Stas in bezug auf Sauerstoff bestimmten
Verbindungsgewichte des Chlors und Stickstoffs das des Wasserstoffs
(1894). In einer anderen Versuchsreihe bestimmte er einerseits das
Gewicht des Wasserstoffs, der bei der Einwirkung von Aluminium auf
Kalilauge entwickelt wurde, andererseits verbrannte er diesen Wasser-
ı stoff und wog das entstandene Wasser (1895). Lehfeld bezog Wasser-
stoff und Silber durch Elektrolyse aufeinander. Bezogen auf o = 16
sind folgende Gewichte für den Wasserstoff gefunden worden: Cooke
und Richards 1.0069, Keiser 1.0031, später 1.0076, Rayleigh
1.0072, Noyes 1-:0065, Dittmar und Henderson 1.0087, Leduc
10059, Thomsen 1.000 und 1.0082. Als die zuverlässigste aller
neueren Untersuchungen ist die von Morley anzusehen, aus welcher
H = 1-.00762 folgt. Diesen letzteren Wert werden wir in Zukunft
benutzen; für die meisten Zwecke kann er auf H == 1-01 abgerundet
werden.
Die Silbermethode. Ein gutes Beispiel für ein etwas verwickelteres
Verfahren zur Bestimmung von Verbindungsgewichten bildet die gleich-
falls von Berzelius angegebene Methode für Chlor, Kalium und
Silber, wie es hernach von mehreren Anderen, insbesondere von
Marignac, Stas und Richards benutzt worden ist.
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