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Die verdünnten Lösungen
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eine bestimmte (durch ein Reagens bemerkbare) Konzentration vorge-
drungen ist, erweist sich dann als proportional der Diffusionskonstanten,
der Quadratwurzel aus der Zeit und der konstanten Konzentration am
Ende der Säule. Das Gleiche gilt von der eingedrungenen Stoffmenge.
Bedeutung der Diffusion. Die Diffusionserscheinungen sind in der
Natur außerordentlich verbreitet und üben einen großen Einfluß auf
die Gestaltung der Naturvorgänge aus. Sie treten insbesondere im
tierischen und pflanzlichen Organismus auf, und besorgen in diesem
zum Teil den Transport der aufzunehmenden und auzuscheidenden
Stoffe. Da sie dahin streben, alle Unterschiede der Konzentration der
einzelnen Stoffe, somit also auch alle chemischen Unterschiede auszu-
gleichen, so müssen Einrichtungen vorhanden sein, um solche Unter-
schiede dort aufrecht zu erhalten, wo sie nötig sind. Dies geschieht
entweder durch schwerlösliche Formen der betreffenden chemischen
Verbindungen (z. B. Stärke), wodurch diese aus der Lösung heraus-
fallen und daher nicht mehr diffundieren können, oder durch Bildung
von Kolloidstoffen, die der Diffusion gleichfalls kaum unterworfen sind
(wie die meisten Bestandteile des Protoplasmas), oder endlich durch
die Abschließung der zu schützenden Zellen mittels halbdurchlässiger
Membranen, die die betreffenden Stoffe nicht durchtreten lassen.
Indessen ist zu beachten, daß in kürzeren Zeiträumen, wie sie hier
in Frage kommen, die durch Diffusion , zurücklegbaren Entfernungen
nur sehr klein sind. Überall dort, wo es sich um erheblichere Strecken
handelt, muß daher eine andere Art der Beförderung, die der gesamten
Massen, eintreten, und so sehen wir die Konvektion oder Fort-
führung stets dort verwendet, wo die Stoffe auf erheblichere Distanzen
zu transportieren sind. Beispiele sind die Blutbewegungen in den Tieren,
die Saftbewegungen in den Pflanzen, die Sammlung des im Wasser
gelösten Sauerstoffs durch die Kiemen der Fische und vieles mehr. In
solchen Fällen vereinigt sich die Diffusion mit der mechanischen Fort-
führung, indem die schließliche Aufnahme der mechanisch herange-
führten Stoffe durch die Diffusion erfolgt. Ja man überzeugt sich leicht,
daß selbst ein so einfacher Versuch, wie die Herstellung einer überall
gleich konzentrierten Flüssigkeit durch Umrühren des rohen Gemenges,
keineswegs ausschließlich auf der mechanischen Vermischung beruht.
Ohne die Diffusion zwischen den durch das Rühren einander nahe
gebrachten Teilen verschiedener Konzentration würde die gleichförmige
Verteilung sehr viel längere Zeit erfordern und sehr unvollkommen
bleiben, wie man dies an Gemengen verschiedener Pulver leicht beob-
achten kann.
Dissipation. Schließlich soll erwähnt werden, daß die Diffusions-
erscheinungen zu einem allgemeinen Typus gehören, dem sich die
Leitung der Wärme und der Elektrizität, die innere Reibung und
noch manche andere Vorgänge anschließen. Man kann sie allgemein
als räumliche Vernutzungserscheinungen der Energie kenn-