Full text: Grundriss der allgemeinen Chemie

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Stöchiometrie 
Druckes und der Temperatur ist also r == 2:026. In dem Ausdrucke 
für die Konstante K = Mf/r ist femer M, das Molargewicht des 
Äthers, gleich 74-1, der Druck f im Mittel von 76:33 und 90:96 gleich 
83.6. Daraus folgt K = 2117; die strengere Rechnung ergibt 2110. 
Die Ausbildung des praktischen Verfahrens der Siedemethode ist 
wesentlich durch Beckmann (1889) erfolgt, dem sich viele andere 
Forscher durch mehr oder weniger abgeänderte Methoden angeschlossen 
haben. Der am meisten verbrei- 
tete und für fast alle Zwecke ver- 
wendbare Apparat ist in Fig. 26 
abgebildet. Er besteht aus einem 
Siedegefäße A in Gestalt eines 
großen Probierglases mit einem 
seitlichen Stutzen. In dem Siede- 
gefäße ist das Thermometer ange- 
bracht, das an seinem oberen Ende 
eine mehrfach auf- und abgebo- 
gene Erweiterung trägt; diese er- 
möglicht, durch Abtrennen eines 
Teils der Quecksilberfüllung das 
nur einige Grade umfassende, in 
001° geteilte Thermometer für 
alle vorkommenden Temperaturen 
anwendbar zu machen. Um das 
Sieden regelmäßiger zu machen, ist 
das Gefäß A zum Teil mit Grana- 
ten oder Platinschnitzeln gefüllt. 
K, ist ein Kühler beliebiger Form, 
der den Dampf des Lösungsmittels 
verflüssigt und der Hauptmenge 
wieder zuführt. 
Um die Temperatureinstellung 
von der Umgebung unabhängig 
zu machen, ist das Siedegefäß in 
den Siedemantel B gestellt, in dessen 
Innerem sich etwas von dem Lö- 
sungsmittel ‘befindet. Durch den 
aus Asbestpappe gefertigten Heizkasten C wird die Wärme so zuge- 
leitet, daß in beiden Räumen kräftiges aber ruhiges Sieden stattfindet. 
Man beschickt zuerst das Siedegefäß mit einer gewogenen Menge 
des Lösungsmittels und beobachtet an dem zusammengestellten Appa- 
rate den Siedepunkt, bis er konstant ist. Dann wird durch den Küh- 
ler K, (nötigenfalls durch den Stutzen selbst) der Stoff hineingebracht, 
worauf man bald die eingetretene Erhöhung des Siedepunktes beob- 
Fig. 26
	        
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