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Tat um die Ermittlung derselben drei Größen auf einem mehr oder
weniger direkten Wege handelt. Am unmittelbarsten ist dies bei der
Bestimmung aus dem osmotischen Druck ersichtlich. Der Gehalt der
Lösung am gelösten Stoffe gibt das Volum, der Druck und die Tem-
peratur werden unmittelbar gemessen.
Bei den beiden anderen Methoden wird die Temperatur unmittel-
var gemessen, das Volum aus dem Gehalt berechnet. Der Druck da-
gegen wird mittelbar dadurch bestimmt, daß man die (osmotische)
Arbeit berechnet, welche durch eine kleine Konzentrationsänderung
der Lösung hervorgebracht wird, und die angewandten Formeln er-
geben sich, wenn man diese Arbeit durch die anderen in Betracht
kommenden Größen, insbesondere die Schmelz- bez, Verdampfungs-
wärme ausdrückt.
Tatsächlich ist jeder Druckmesser oder jedes Manometer ein Apparat, der
den Druck auf solche Weise durch Arbeit zu bestimmen gestattet. Nehmen
wir als Beispiel ein gewöhnliches Quecksilbermanometer, in welchem
der Druck durch die Höhe der Quecksilbersäule gemessen wird. Daß
diese Höhe dem Drucke proportional ist, liegt daran, daß die Arbeit
zur Hebung des Quecksilbers bei einem kleinen Steigen des Mano-
meters gleich ist der entsprechenden Arbeit, die der Druck bei der
gleichzeitigen Änderung des Volums im Manometer leistet. Es kann
überhaupt kein Manometer geben, bei welchem nicht durch den zu
messenden Druck eine Volumänderung bewirkt und daher eine Volum-
arbeit geleistet wird, und die Theorie jedes Manometers beruht auf
der Gleichsetzung dieser Arbeit mit irgend einer anderen. durch deren
Leistung es betätigt wird.
Durch die Berechnung der Arbeit bei einer Konzentrationsänderung
der Lösung erfahren wir also den Druck, der in ihr herrscht, und
können die dritte Größe in der Gasgleichung feststellen. Daraus folgt,
daß jeder beliebige Vorgang, durch welchen eine Änderung im Gehalte
einer Lösung bewirkt wird, die Berechnung des osmotischen Druckes
gestattet, wenn man nur den Vorgang wenigstens theoretisch so leiten
kann, daß er umkehrbar ist, und man also den Höchstwert der ent-
sprechenden Arbeit berechnen kann. Ein jeder derartiger Vorgang kann
also auch als Grundlage einer Methode der Molargewichtsbestimmung
dienen.
Andererseits kann bei bekanntem Molargewicht für jeden Vorgang,
welcher die Konzentration einer Lösung ändert, auf Grund der osmo-
tischen Gesetze die zugehörige Arbeit berechnet werden. Da nach dem
zweiten Hauptsatze dieser Arbeitsbetrag unabhängig von dem Wege ist,
auf welchem er gewonnen wird, wenn dieser nur umkehrbar ist, so ist
durch die Berechnung der osmotischen Arbeit auch gleichzeitig der
Betrag irgend einer anderen Energie festgelegt, die in Gestalt von Arbeit
aus dem Gebilde gewonnen werden kann, wenn die Lösung eine be-
kannte Änderung ‘der Konzentration (eines oder mehrerer Stoffe) er-
Die verdünnten Lösungen