Die chemische Konstitution 239
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übereinstimmend mit der Erfahrung zu dem Schlusse von der Gleich-
artigkeit der an Gasen und Lösungen bestimmten Molargewichte.
Durch die Entdeckung des kolligativen Charakters der erwähnten
Eigenschaften von Lösungen hat die Möglichkeit der Molargewichts-
bestimmung, welche früher auf flüchtige Stoffe beschränkt war, eine
enorme Erweiterung erfahren, indem sie gegenwärtig auf alle löslichen
Stoffe sich ausdehnen läßt, d. h. auf fast alle Stoffe, die dem Chemiker
überhaupt unter die Hand kommen. Es ist einleuchtend, wie sehr
durch diese Möglichkeit die Erforschung unbekannter Stoffe gefördert
wird; ist von einem neuen Stoff das Molargewicht bekannt, so wird
das Gebiet der Möglichkeiten für seine Konstitution sofort außerordent-
lich eingeschränkt und eine Entscheidung wesentlich erleichtert:
Mit der Dampfdruck- und der Gefrierpunktsmethode sind die Mög-
lichkeiten der Molargewichtsbestimmungen an Lösungen keineswegs er-
schöpft, da sich außerdem noch eine große Anzahl verschiedener Wege
erdenken und praktisch ausführen läßt, um die Konzentration einer
Lösung umkehrbar zu ändern (S. 210). Indessen liegt ein praktisches
Bedürfnis nach der Ausarbeitung weiterer Methoden kaum vor, und
die erwähnten Beziehungen dienen vielmehr dazu, mit Hilfe der als
5ekannt vorausgesetzten Molargewichte andere Gesetzmäßigkeiten zahlen -
mäßig zu berechnen.
Flüssige Stoffe. Was die kolligativen Eigenschaften bei reinen
{lüssigen Stoffen anlangt, so ist eine solche in dem Temperatur-
koeffizienten der molaren Oberflächenenergie gefunden worden
(S. 187). Die Ergebnisse dieses Verfahrens stimmen im wesentlichen
mit den an Dämpfen und Lösungen gefundenen überein. Man darf
darauf die Vermutung gründen, daß zwischen beiden Methoden ein
prinzipieller Zusammenhang besteht. Ein solcher ist denn auch in
jüngster Zeit (1908) von van der Waals entwickelt worden.
Eine weitere kolligative Eigenschaft ist durch die sogenannte Trou-
tonsche Regel für die Verdampfungswärme gegeben. Ist nämlich T die
absolute Temperatur des Siedepunktes der betreffenden Flüssigkeit und
W die molare Dampfwärme, so gilt W = AT, wo A eine von der
Natur der Stoffe unabhängige Konstante ist. Ihr Wert beträgt für
Atmosphärendruck in runder Zahl 20 cal oder 83:7 j, die man auf
34 j abrunden kann, so daß die Formel lautet: W = 84 Tj.
Die Gleichung gilt nur für den Vergleich der Verdampfungswärmen
bei Atmosphärendruck, und man muß sich hüten, sie als eine allge-
meine Formel anzusehen. Ihre Ungültigkeit für alle Temperaturen geht
schon daraus hervor, daß sie nicht bei der kritischen Temperatur
W = 0 gibt, wie sie müßte. Es ist also der Koeffizient 84 seiner-
seits eine Funktion des Druckes, deren Gang einstweilen unbekannt ist.
Abweichungen von der Formel deuten auf Abweichungen der Molar-
größe.
Weitere Gesetzmäßigkeiten beziehen sich auf die kritischen Kon-