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Photochemie
elektrische Entladungen) zum Leuchten gebracht werden, senden Strahlen
von ganz bestimmter Periode aus, die von ihrer chemischen Natur
abhängt, von der Temperatur aber in weitesten Grenzen unabhängig
ist (Bunsen und Kirchhoff 18509). Die Perioden dieser Strahlungen
sind allerdings nicht auf eine einzige für jeden Stoff beschränkt; viel-
mehr ist die Zahl der zu einem Stoff gehörenden Perioden, wenn man
die Untersuchung in einem hinreichend weiten Temperaturumfange
durchführt, außerordentlich groß; sie sind aber vereinzelt über weite Ge-
biete der vorkommenden Perioden gelagert, und alle dazwischen mög-
lichen Perioden treten nicht auf.
Um diese nebeneinander sichtbar zu machen, bedient man sich der
Dispersion durch ein Prisma von Glas oder einem anderen durchsich-
tigen. Stoffe, oder durch Beugung an einem Gitter. Bringt man die zu
untersuchende Lichtquelle vor einen schmalen Spalt, der im Brenn-
punkt einer Sammellinse steht, so erhält man ein paralleles Lichtbündel,
das man durch das Prisma treten läßt. In diesem wird das Licht je
nach seiner Periode verschieden stark abgelenkt, und betrachtet man
das Lichtbündel durch ein auf Unendlich gestelltes Fernrohr, so sieht
man an Stelle des einfachen Bildes des Spaltes soviel verschiedene
nebeneinander liegende Bilder, als verschiedene Lichtarten in der Licht-
quelle vorhanden sind. Das Licht glühender fester und flüssiger Körper
ist gewöhnlich homogen, d. h. es sind darın alle Perioden vorhanden.
Das Bild erscheint dann als ein stetiges Lichtband, in welchem alle
Farben von rot bis violett vorhanden sind und stetig ineinander über-
gehen. Sind dagegen nur einzelne Perioden vertreten, so erscheint an
Stelle des ununterbrochenen Bandes eine Reihe von scharfbegrenzten
Linien, von der optischen Breite des Spaltes. Derartige Lichtbilder,
in denen die Lichtarten nach der Periode nebeneinander geordnet
sind, nennt man Spektren, und die zu ihrer Erzeugung dienenden
Apparate Spektralapparate.
Während bei einem durch Zerstreuung in einem Prisma erzeugten
Spektrum kein einfacher Zusammenhang zwischen der Periode und der
Ablenkung des Strahls vorhanden ist, besteht ein solcher bei den
Spektren, die durch Beugung an Gittern entstehen. Indem wegen der
Entstehung solcher Spektren auf die Lehrbücher der Physik verwiesen
wird, sei hier nur das Ergebnis angeführt, daß in ihnen der Ablen-
kungswinkel der Wellenlänge des abgelenkten Lichtes proportional ist.
Infolgedessen werden durch Beugung theoretisch einfachere Spektren
erhalten. Gleichzeitig gewinnt man auf diesem Wege eine weit bedeu-
tendere Dispersion der verschiedenen Strahlen, so daß die Beugungs-
gitter eine viel weitergehende Analyse des Lichtes ermöglichen, als
Prismenapparate. Indem man die Bilderzeugung und die Dispersion
durch Anwendung eines auf einem Hohlspiegel von großem Radius
befindlichen Gitters in einen Apparat vereinigt, erhält man einen sehr
vollkommenen Spektralapparat.