DIE STOFFE
Wenn man zwei Gewichte auf einer Wage ins Gleichgewicht gebracht
hat, so bleibt das Gleichgewicht unter allen Umständen bestehen, solange
das Verhältnis der Wagebalken keine Änderung erfährt. Aus anderen Tat-
sachen wissen wir, daß das absolute Gewicht der Körper, oder die Kraft,
mit welcher sie zur Erde streben, keineswegs unveränderlich ist; es beträgt
auf hohen Bergen weniger als im Tal und ändert sich auch mit der geo-
graphischen Breite, Niemals aber ändert sich hierbei das Verhältnis der
absoluten Gewichte, und es hat auch keinen Einfluß, ob die Gewichte
aus gleichem oder verschiedenem Material hergestellt sind. Diese Unab-
hängigkeit des Gleichgewichts von der Änderung des absoluten Gewichts
Dleibt auch bestehen, wenn verschiedene große Gewichte vermöge eines un-
gleicharmigen Hebels ins Gleichgewicht gebracht sind. Daraus folgt, daß
verschiedene Gewichte sich durch jene Änderungen der Schwere ‘in
gleichem Verhältnis ändern oder einander proportional bleiben. Denn
diese Gewichte verhalten sich im Gleichgewicht umgekehrt wie die Hebel-
arme, auf welche sie wirken. Da letztere konstant bleiben, müssen auch
die Gewichte in konstantem Verhältnis bleiben. Das absolute Gewicht
eines jeden Körpers kann also durch ein Produkt qg dargestellt werden,
WO q einen nur vom Körper abhängigen Wert darstellt, während g den
jeweiligen Wert der Schwerkraft bezeichnet, die mit dem Orte veränder-
lich, dagegen von der Natur des Körpers nicht abhängig ist. Das Verhältnis
zweier absoluter Gewichte an einem bestimmten Orte ist dann durch das
Verhältnis qg/q’g = q/q’ gegeben, während es an einem anderen Orte
18’/q’8g’ = q/q’ ist, also denselben Wert hat.
Man muß daher das absolute Gewicht qg sorgfältig von dem relativen
Gewicht q unterscheiden. Das erstere stellt die Kraft dar, mit welcher der
Körper an einem bestimmten Orte zur Erde strebt, und kommt in Betracht,
wenn es sich um Kraft- und Arbeitsbeträge handelt. Das relative Ge-
wicht ist dagegen vom Orte unabhängig; es würde beispielsweise auf
der Sonne ebensoviel betragen, wie auf der Erde. Dem relativen Gewicht
sind viele andere Betätigungen und Eigenschaften der Körper, insbesondere
die Arbeitsmengen, die sie durch chemische Umwandlung leisten können,
proportional, und daher kommt für den Chemiker so gut wie ausschließlich
das relative Gewicht in Frage. Wenn in diesem Buche von Gewicht die
Rede sein wird, so ist immer das relative Gewicht gemeint, falls nicht aus-
Äirücklich das absolute genannt ist,
Da bei der gewöhnlichen Hebelwage unbekannte Gewichte dadurch be-
stimmt werden, daß man sie durch bekannte ins Gleichgewicht bringt, be-
Stimmt man nur das, Verhältnis verschiedener absoluter Gewichte, d. h.
man bestimmt relative Gewichte. In solchem Sinne ist die Wage
las charakteristische Instrument des modernen Chemikers.
Die Gewichtseinheit, Wie bereits erwähnt, ist es für derartige Mes-
sungen erforderlich, einen willkürlich gewählten Körper als Gewichtsnorm
zu wählen, und auf ihn ‘alle anderen Gewichte zu beziehen. Die erste und
wichtigste Forderung, die an einen derartigen Körper zu stellen ist, ist seine
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