Full text: Grundriss der allgemeinen Chemie

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DIE STOFFE _ 
sich in den Weltraum hinaus entfernen müßte, ist bereits bemerkt worden. 
Daß für einen masselosen Körper ähnliches gelten würde, ergibt sich aus 
folgender Überlegung. Wird auf einen Körper durch Stoß Arbeit übertragen, 
die sich in Bewegungsenergie umsetzt, so ist die resultierende Geschwindig- 
keit dadurch gegeben, daß der Wert 1 /zmc? gleich der übertragenen Arbeit 
sein muß. Die Geschwindigkeit ist also um so größer, je kleiner die Masse 
ist, und würde (bei endlicher Arbeit) unbegrenzt groß werden, wenn die 
Masse gleich Null würde, d. h. der Körper würde überhaupt nicht beobachtet 
werden können. Hieraus geht aber nur hervor, daß die uns bekannten Körper 
neben dem Gewicht auch Masse haben müssen ; daß beide einander streng 
proportional sind, erfordert zum Verständnis noch einen anderen, zurzeit 
aicht bekannten Grund. 
Die Erhaltung der Energie. Die Unmöglichkeit eines Perpetuum mobile 
ist erfahrungsgemäß nicht nur für den Fall erwiesen, daß es sich ausschließ- 
lich um Arbeit und ihre gegenseitige Umwandlung handelt, sondern auch 
für den Fall, daß noch Bewegungsenergie in der Maschine entsteht und 
verschwindet. Tatsächlich kann sie ja überhaupt nicht ausgeschlossen 
werden, da die Teile der Maschine stets aus mit Masse behafteten Körpern 
gebildet sind, die bei jeder endlichen Geschwindigkeit entsprechende Mengen 
von Bewegungsenergie aufnehmen müssen. 
Die Tatsache, daß auch unter Einbeziehung von Bewegungsenergie nicht 
Arbeit aus nichts geschaffen werden kann, führt zu dem folgenden not- 
wendigen Schlusse. Wenn sich Arbeit in Bewegungsenergie verwandelt und 
diese wieder in Arbeit, so kann die schließlich erhaltene Arbeitsmenge nie- 
mals größer sein, als die anfangs aufgewendete, da sonst ein Perpetuum 
mobile möglich wäre. Sie ist vielmehr im allgemeinen kleiner, doch nähern 
sich beide der Gleichheit um so mehr. je vollkommener die Maschine ist ; im 
Idealfalle sind beide gleich. Man drückt dieses Verhältnis am einfachsten 
aus, indem man sagt, daß die Arbeit bei ihrer Umwandlung eine 
3benso große Menge Bewegungsenergie entstehen läßt, als 
Arbeit verbraucht wird. Da beide Größen zunächst unabhängig von- 
einander gemessen werden und in ganz verschiedenen Einheiten, so handelt 
es sich nur um eine Sache der Definition: wir nennen solche Mengen 
der beiden Arten Energie einander gleich, welche bei gegen- 
seitiger Umwandlung entstehen. Um diese Definition durchzuführen, 
braucht man nur die betreffenden Einheiten so zu wählen, daß gleiche 
Zahlenwerte beiderseits herauskommen. Wie dies geschieht. wird alsbald 
eingehend dargelegt werden. 
Setzt man diese Definition und Messung voraus, so kann man das Gesetz 
von der Erhaltung der Arbeit erweitern auf den Fall, daß aus der Arbeit 
nicht andere Arbeit wird, sondern Bewegungsenergie. Dann tritt soviel von 
der letzteren neu auf, als Arbeit verschwindet, und die Summe der 
beiden bleibt konstant. Stellt A die Arbeitsmenge und B die Menge 
der Bewegungsenergie in irgendeinem abgeschlossenen rein mechanischen 
Gebilde dar, so ist die Summe A + B iederzeit unveränderlich, wie groß 
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