DIE CHEMISCHE WIRKUNG DES LICHTES N 571
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Bunsenschen Apparate die Absorption des Chlorwasserstoffs nicht augen-
blicklich,. sondern nur sehr schnell; es wird also immer während der Arbeit
etwas Chlorwasserstoff im Apparate sein, und zwar, wie eine naheliegende
Überlegung zeigt, nicht eine konstante Menge, sondern eine der Re-
aktionsgeschwindigkeit proportionale. Ähnliche Einwendungen lassen
sich in allen derartigen Fällen machen.
Ferner .hat sich gerade bei den Versuchen von Bunsen und Roscoe ge-
zeigt, daß der Verbindung des Chlorknallgases gewisse Vorgänge voraus-
gehen, durch welche die Reaktionsgeschwindigkeit gesteigert wird, so daß
erst nach längerer Einwirkung einer konstanten Lichtquelle eine konstante
Reaktionsgeschwindigkeit erreicht wird. Derartige Erscheinungen der
„photochemischen Induktion‘ finden auch in anderen Fällen statt; sie
rühren wahrscheinlich von sehr kleinen Spuren Sauerstoff her, welcher sich
dem Chlor gegenüber allgemein als Verzögerer photochemischer Reaktionen
erwiesen hat. Durch die ersten Anteile der Reaktion scheint der Sauerstoff
verbraucht zu werden, worauf normale Verhältnisse eintreten.
Es entsteht nun die Frage nach dem Bruchteil der Gesamtmenge der
strahlenden Energie, welcher im Chlorknallgas zu chemischer Wirkung ver-
braucht wird. Bunsen und Roscoe haben eine Antwort auf folgendem
Wege erhalten.
Die Strahlen einer konstanten Leuchtgasflamme wurden zunächst durch
einen Zylinder mit Chlor geschickt, und es wurde der Verlust an Strahlung
(welcher zur Erwärmung des Chlors dient) gemessen. Alsdann wurde in den
Weg derselben Strahlen ein doppelt so langer Zylinder mit Chlorknallgas
singeschaltet. Da der Wasserstoff nicht in meßbarer Weise die Strahlen ab-
sorbiert, so müßte das Licht, wenn es ohne andere Arbeit zu leisten, als es
im Chlor geleistet, durch das Chlorknallgas ginge, gerade dieselbe Schwächung
erfahren, wie im Chlor allein. Die Schwächung war aber merklich größer,
so daß die Forscher zu folgendem Ergebnis kamen:
„Von den Strahlen einer Leuchtgasflamme, welche im Chlorknallgase
absorbiert werden, dienen zwei Drittel zur Erwärmung des Gases, und ein
Drittel zur Leistung der Arbeit, durch welche die beiden Gase in den Stand
gesetzt werden, sich chemisch zu verbinden.“
Untersuchungen über den Anteil des Lichtes, welcher beim Auffallen
auf lichtempfindliche Stoffe zur Wirkung gelangt, haben ergeben, daß der-
selbe meist sehr klein ist. Nach Pfeffer wird unter den günstigsten Verhält-
nissen von einem Quadratzentimeter Oberfläche eines Oleanderblattes in
einer Sekunde 5:4 X 107% g Stärke gebildet. Die Verbrennungswärme dieser
Menge beträgt nur 9°2 X 10% Erg, und ebenso groß ist die Menge der zur
Bildung der Stärke aus dem Lichte verbrauchten Energie. Nun beträgt aber
die strahlende Energie, welche ein Quadratzentimeter an heiteren Sommer-
tagen empfängt, 1:4 x 10% Erg in der Sekunde; von dieser Menge kann also
die Pflanze noch nicht den hundertsten Teil zu chemischen Zwecken ver-
brauchen.
Aus diesem Beispiel ergibt sich, daß der Bruchteil der strahlenden Energie,