Full text: Grundriss der allgemeinen Chemie

erner 
10l u. 
ır der 
wird. 
‚zZient 
usge- 
a1ach- 
‚euen 
‚Ührt. 
ı ab- 
siner 
:AÄöhe 
ı;hren 
1 be- 
‚eben 
weier 
sernt 
nach 
.icht 
1egel 
mit 
1Ord- 
.uche 
nisch. 
zels. 
die 
nd, 
pen 
nten 
eren 
An- 
ıSSer 
O0X- 
aine 
ınft, 
ings 
üient 
3 IM 
eser 
uch 
ıtte 
METHODEN 
605 
Ionen. Durch den Begriff der freien Ionen selbst ist eine neue Reihe 
von Aufgaben entstanden, die sich auf die Beschaffenheit und Menge der- 
selben beziehen. Was die erste anlangt, so lassen sich die hier entstehenden 
Fragen nach der Zusammensetzung der Ionen in besonderen Fällen, 
namentlich bei der Bildung von komplexen Verbindungen, durch das Kri- 
terium der Wechselzersetzung beantworten: Stoffgruppen, welche die 
Stelle notorischer Ionen in salzartigen Verbindungen einnehmen können, sind 
als Ionen anzusehen. Eine weitere Gewähr für die Ergebnisse kann man auf 
dem Wege der Überführungserscheinungen erhalten: Bestandteile, 
welche gemäß den Darlegungen S. 424 nach der Anode wandern, gehören 
dem Anion an und umgekehrt. 
Für das Vorhandensein der Ionen selbst ist die Anwesenheit elektro- 
lytischer Leitfähigkeit ein sicherer Beweis. Ist man darüber nicht sicher, 
ob die Leitung metallisch oder elektrolytisch ist, so gibt die Erscheinung der 
Polarisation nach dem Durchgange eines einseitigen Stromes Auskunft. Einen 
noch sichereren Nachweis bietet das Entstehen einer Spannung, wenn der 
fragliche Stoff zwischen verschiedenen Metallen zu einer Kette zusammen- 
gestellt wird. Ist der Stoff ein metallischer Leiter, so zeigt ein eingeschaltetes 
Elektrometer keine Spannung an; im andern Falle tritt eine auf. Als ein- 
schließende Metalle nimmt man am besten solche, die weit voneinander in 
der Spannungsreihe abstehen, wie Zink und Platin; um zufällige Kompen- 
sationen zu erkennen, wiederholt man den Versuch mit anderen Metall- 
paaren. 
Aus der beobachteten elektrolytischen Leitfähigkeit läßt sich ein annähern- 
der Schluß über die Konzentration vorhandener Ionen ziehen, Denn 
die Wanderungsgeschwindigkeit der verschiedenen Ionen (mit Ausschluß von 
Wasserstoff und Hydroxyl, deren Anwesenheit leicht durch saure oder al- 
kalische Reaktion zu erkennen ist) ist nicht so verschieden, daß nicht eine 
annähernde Schätzung mit Hilfe der S. 423 und 434 gegebenen Zahlen und 
Regeln auszuführen wäre, . 
Im übrigen ist die Leitfähigkeit nur ein Gruppenreagens auf Ionen über- 
haupt, welches zwar deren Vorhandensein, nicht aber ihre Natur anzugeben 
vermag. Kennt man diese aber, so ist die Leitfähigkeit ein ausgezeichnetes 
Mittel, um die Konzentration der Ionen zu ermitteln, und es ist an früherer 
Stelle (S. 444) dies: Anwendung in einem besonderen Falle dargelegt worden. 
In manchen Fällen ist die Mannigfaltigkeit vorhandener Ionen zu groß, 
als daß man aus der Leitfähigkeit Schlüsse auf die Mengen einzelner Arten 
ziehen könnte. Dann treten die spezifischen Reaktionen auf einzelne 
Ionen ein. Diese finden sich in den chemischen Gleichgewichten mit festen 
Phasen (S. 451); durch die Verminderung der Löslichkeit eines schwerlös- 
lichen Stoffes ergibt sich das Vorhandensein und die Konzentration eines 
seiner Ionen in der zu untersuchenden. Flüssigkeit. 
Ein anderes Mittel, das namentlich im Falle sehr kleiner Konzentrationen 
von Ionen Anwendung finden kann, liegt in der Messung der elektrischen 
Spannung einer solchen Lösung gegen eine Elektrode, welche mit diesem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.