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DIE CHEMISCHE VERWANDTSCHAFT
sind bei 25°% mittels der Methode der elektrischen Leitfähigkeit bestimmt
worden.
Die Konstanten der Fettsäuren wurden wie folgt gefunden:
Ameisensäure
Essigsäure
Propionsäure
Buttersäure
Isobuttersäure
Isovaleriansäure
Capronsäure
HCO,H 9:0214
CH,;CO,H 0:00180
C,H ;CO,H 0:00145
H,CO,H 0:00145
H.CO,H 0:00159
u, 1n,CO,H 0:0016I1
C,H. CO,H 0:00147
Die Werte für die drei ersten Glieder der Fettsäurereihe nehmen stetig ab;
der Eintritt von CH, für Wasserstoff erniedrigt also die Reaktionsfähigkeit
der Säuren. Vom dritten Gliede ab schwanken die folgenden Werte un-
regelmäßig um kleine Beträge auf und ab. Die weit vom Carboxyl entfernt
erfolgenden Substitutionen von Wasserstoff durch Methyl haben keinen
merklichen Einfluß mehr auf dasselbe, und es machen sich andere Wirkungen
geltend, die sich zunächst unserer Erkenntnis entziehen.
Bemerkenswert ist, daß die Isomeren Buttersäure und Isobuttersäure ein-
ander sehr nahe gleich sind. Der Fall ist nicht häufig, indem meist isomere
Verbindungen sehr verschiedene Konstanten haben.
Führt man in die Essigsäure an Stelle des Wasserstoffes Chlor ein, so wird
die Konstante bedeutend erhöht.
Essigsäure 0:00180
Monochloressigsäure 0°155
Dichloressigsäure 5°14
Trichloressigsäure 20(?)
Man kann zunächst fragen, in welcher Weise die Einflüsse von Verände-
rungen des Komplexes auf das Verhalten des Carboxyls und somit auf die
Konstante erfolgen, damit letztere für gleiche Änderungen um gleiche Werte
oder in gleichem Verhältnis zunimmt. Ein Blick auf die vorstehenden
Zahlen lehrt, daß nur die letzte Möglichkeit vorhanden ist. Denn die Diffe-
renzen der aufeinanderfolgenden Zahlen betragen 0:153, 4'909 und 25, die
Verhältnisse dagegen 86, 332 und 6. Daß die letzteren Zahlen nicht gleich
sind, ist (S. 249) so zu deuten, daß die drei in Betracht gezogenen Änderungen
nicht gleich, sondern nur ähnlich sind, denn im ersten Fall tritt Chlor in eine
Verbindung, in welcher noch kein Chlor vorhanden ist, während im zweiten
Falle die Substitution in der Gruppe CH.Cl, im dritten in der Gruppe CHCl,
erfolgt.
Der Einfluß des eintretenden Chlors auf die sauren Eigenschaften der
Essigsäure ist ein sehr erheblicher; es müssen dem Chlor also bedeutende
„sauermachende‘‘ Eigenschaften zugeschrieben werden. Auf welche Weise
eine derartige Wirkung zustande kommt, läßt sich gegenwärtig kaum noch