Full text: Grundriss der allgemeinen Chemie

DIE WÄRMEERSCHEINUNGEN DER GASE USW. 45 
‚ch 
Zu 
uer 
zes 
IN- 
ılt- 
n). 
;ht 
sch 
an 
ch 
IIL- 
nN- 
»n, 
‚at 
AEC 
ne 
41€ 
= 
ie 
ACC, 
.E, 
ıd 
lie 
ıl- 
8, 
el 
82a 
il 
N 
Ar 
aT 
Gewöhnlich werden die Molarwärmen noch in Kalorien pro Grad an- 
gegeben. Dann ist der Wert von R durch den Betrag einer Kalorie in Joule, 
nämlich 4183, zu dividieren, wodurch sich R = 1:986 ergibt. Die Molar- 
wärme bei konstantem Druck ist also um 1:086 cal pro Grad größer, als 
die bei konstantem Volum. 
Was die Zahlenwerte der Wärmekapazitäten der Gase anlangt, so sind sie 
nicht mehr von der Beschaffenheit dieser Stoffe unabhängig, wie die bisher 
erörterten Eigenschaften. Sie sollen daher erst später gelegentlich der Zu- 
sammenhänge zwischen physikalischen und chemischen Eigenschaften be- 
handelt werden. Nur einige allgemeine Bemerkungen mögen hier den Gegen- 
stand abschließen. 
Die Molarwärme bei den Gasen, welche dem Idealzustande am nächsten 
stehen (Helium und Verwandte), beträgt 20°8 für konstanten Druck und 
daher 12:5 bei konstantem Volum. Sie ist von der Temperatur unabhängig 
und ist der kleinste Wert, der überhaupt bei Gasen beobachtet worden ist. 
Bei allen anderen Gasen ist er größer und erweist sich auch von der Tem- 
peratur mehr und mehr abhängig, je größer er ist. Zum Begriff eines 
vollkommenen Gases gehört die Unabhängigkeit der spezifischen 
Wärme von der Temperatur.!) 
Dichte und Volum der Gase. Die Dichte eines Stoffes ist das Ver- 
hältnis seines relativen Gewichtes oder seiner Masse zu dem Raume, 
den er einnimmt. Da beide zahlenmäßig durch das Gewicht des Körpers 
in Grammen dargestellt werden, und die Raumeinheit Wasser, ein Kubik- 
zentimeter, I g wiegt, so kann die Dichte auch durch das Verhältnis der 
Gewichte gleicher Räume des Stoffes und reinen Wassers von 4° gemessen 
werden. 
Für Gase führt diese Bestimmung zu einiger Unbequemlichkeit. Einmal 
erhält man sehr kleine Zahlen, da die Gase einige hundert- bis tausendmal 
leichter sind, als gleiche Räume Wasser, andererseits aber ist das Ge- 
wicht der Raumeinheit eines Gases im höchsten Maße von Temperatur 
und Druck abhängig. Man pflegt daher die Dichte in diesem Sinne nur für 
den ‚‚Normalzustand‘‘ der Gase bei 0° und einer Atmosphäre Druck zu be- 
stimmen. 
Für diesen Zustand ist die Dichte der atmosphärischen Luft von mittlerer 
Zusammensetzung gleich 0:001293. Es wiegt also ein Liter Luft nur etwas 
mehr als 5/ g. 
Für wissenschaftliche Zwecke ist der Begriff ‚Luft‘ zu unbestimmt, 
da sie kein Stoff von genau definierten Eigenschaften ist. Hier dient 
als Norm am besten der Sauerstoff. Die Dichte des Sauerstoffs ist 
03-001 429. 
Der reziproke Wert der Dichte ist die Räumigkeit oder das spezifische 
*) Streng genommen genügt die Unabhängigkeit der Differenz Cp — Cv von der Tempe- 
ratur. Tatsächlich kommt es aber nie vor, daß die Differenz Cp — Cy konstant wäre, wäh- 
zend Cy und Cvy veränderlich sind.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.