Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

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Neue Putzfassaden. 
kalkmörtel angetragen, wobei derselbe gegen den glatten Grund etwas 
vorsteht. Um Fensterumrahmungen und Lisenen in gleicher Fläche 
mit dem rauhen Putz zu bringen, kann man dieselben auch 7 bis 18 cm 
breit glatt putzen und sie durch eine Nut gegen denselben abheben. 
Kleinere Gebäudeteile wie Nischen, Erker etc. werden glatt geputzt, 
wodurch eine günstige Wirkung derselben gegen die groisen rauhen 
Flächen der Gebäude erzielt. Zuletzt wird der fertige Kalkmörtelputz 
mit einem Anstrich dünner Kalkmilch überzogen. Die glatt geputzten 
Flächen erhalten einen weilsen oder gelblichen, die grofsen rauhen 
Flächen meist einen helleren oder dunkleren grauen Ton. 
Eine weitere Art der charakteristischen Behandlung der Putz- 
(assaden besteht darin, dafs man Tür- und Fensterarchitekturen in Hau- 
stein herstellt und diese mit schmalen Streifen glatten Mörtelputzes 
sinrahmt, die entweder geradlinig begrenzt sind oder einfache Flach- 
ornamente geschwungener Form zeigen, den groisen Wandflächen aber 
einen rauhen Putz gibt, der aufgezogen wird. 
Ornamentale Belebung solcher Fassaden wird aufser den reliefierten, 
in Mörtelputz freihändig angetragenen Ornamenten, oft durch Sgrafitto- 
dekorationen erzielt, deren Flächen am besten mit einem glatten Putz 
von Romancement hergestellt werden. Diesem setzt man zwecks lang- 
sameren Erhärtens und leichteren Arbeitens etwas Weifskalk zu, jedoch 
keine Farbstoffe, welche die Haltbarkeit nur vermindern. In die noch 
feuchten Flächen werden dann mittels spachtelförmiger Eisen die 
Ornamente eingekratzt oder eingeschnitten und die Umrisse gegen den 
rauhen Fassadenputz durch kräftige Nuten abgehoben. Neben der 
ornamentalen Bereicherung durch Sgrafitto werden an solchen Fassaden 
auch oft noch, besonders an geschützten Stellen, Malereien in Cas&in- 
und Silikatfarben, wie Friese u. dergl. angebracht, die lange Zeit frisch 
und leuchtend bleiben. 
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