Full text: Formen des Steinbaues (1. Teil)

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Das Detaillieren. 
Fassade vergegenwärtigen. Hauptgesims und Sockel, d.h. oberer und 
unterer Abschlufs des Gebäudes, müssen deshalb bedeutend kräftigere 
Gliederung erhalten als etwa Fenster- und Erkerverdachungen, die nur 
für diesen Bauteil bekrönend wirken. Man gibt dem obersten Plättchen 
bei Hauptgesimsen grofser zwei- und dreistöckiger Gebäude eine Stärke 
von 4 bis 5 cm und bildet die übrigen Glieder entsprechend. Haupt- 
gesims und Sockel sind stets zusammen zu detaillieren, da so ein 
harmonisches Übereinstimmen derselben leichter erreicht wird. Die 
Zwischengesimse, Gurtgesimse, erhalten weniger kräftige Gliederung 
und die feinsten Fenster und Erker, da von diesen meist wieder jedes 
für sich gewissermafsen eine abgeschlossene Architektur bildet. Um 
für die Gliedergröfse sämtlicher Gesimse einer Fassade beim Detaillieren 
einen Mafsstab zu haben ist es zweckmäisig sich stets das Profil der 
Fensterumrahmung der ersten Etage, der feinsten Gliederung der 
Fassade, vor Augen zu halten, oder gleich beim Detaillieren neben 
das Detail zu zwecken; hiernach kann dann leicht bei Berücksichtigung 
des eben Gesagten ein richtiges Abstimmen aller Details erfolgen. 
Schliefslich vergleiche man nochmals sämtliche Details, um etwa noch 
nötige Änderungen vorzunehmen. Beim Detaillieren der Gesimse und 
anderer vor der Mauerflucht vorspringenden Architekturteile gibt man 
sich zuerst den Mauergrund und bei Putzfassaden noch den Putzgrund 
an. Konsole und Schlufssteine geschwungener Form rückt man dabei 
stets, ihrer Gröfse entsprechend, 2 bis 4 cm vom Mauer- oder Putz- 
grunde ab, um scheinbares Ankleben an der Mauer zu vermeiden und 
die reine Konsolform klar zur Geltung zu bringen. Alle Profile werden 
zunächst in Kohle gezeichnet und dann die feststehenden mit Blei stark 
ausgezogen, ornamentalen Schmuck zeichnet man jedoch nur in Kohle 
und fixiert ihn dann. 
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