Dorische Ordnung.
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Gesims gebildeten Giebeldreieck mit seiner weit zurücktretenden
Fläche fand in der Antike der erhabenste Bildschmuck des Gebäudes
Aufstellung, einige Statuen oder Statuengruppen, die auf den Mythos
der Gottheit Bezug hatten, welcher der Tempel geweiht war. Es zeigt
an dem aufsteigenden Gesims‘ weder Dielenköpfe noch Löwenkopf-
dekoration, die hier auch keinen Sinn hätten.
Das dorische Kranzgesims verrät unverkennbare Erinnerungen
an ursprünglichen Holzbau; besonders sind es die Triglyphen mit ihren
Abfasungen und Rinnen, die wie durch Axthiebe hergestellt erscheinen.
Auch die Tropfenregula am unteren Ende der Triglyphen, sowie die
mit den Tropfen dekorierten Dielenköpfe, die wie mit Holzpflöcken
aufgenagelte Breter erscheinen, deuten auf ursprünglichen Holzbau hin.
Diese Teile waren es auch, die an allen Monumenten der Griechen,
selbst den Marmortempeln der Blütezeit, kräftigen Farbenschmuck
zeigten, der aber dann bei den Römern um so mehr zurücktrat, je
mehr die Dekoration der Gesimsglieder, Friese etc. durch ornamentalen
plastischen Schmuck erfolgte.
Die stark verjüngten Säulen des altdorischen Stils haben keine
Basen, sondern schiefsen in ungebrochener Kraft aus dem Unter-
bau (Stylobat) hervor; auch ihr Kapitäl ist das denkbar einfachste.
Auf ein starkes, wulstähnliches Glied (Echinus), welches das Tragen
charakteristisch ausdrückt, legt sich eine quadratische Platte, die den
Übergang aus dem Vertikalen der Säule in das Horizontale des
Gebälkes auf die einfachste Weise klar vermittelt und ausdrückt.
Der Echinus wird auch als Blattwelle aufgefafst und oft mit von oben
nach unten gebogenen Blättern charakteristisch bemalt. An Stelle
dieser Bemalung tritt bei den Römern und in der Renaissance ein
Eierstab. Unter dem Echinus sind am Ende des Säulenstammes nach
der altdorischen Ordnung drei, seltener vier Riemchen angeordnet,
die ein festes Zusammenschnüren des stützenden Gliedes ausdrücken.
In der Renaissance werden diese Riemchen selten angewendet, es tritt
an ihre Stelle meist ein kräftigeres Rundstäbchen mit Plättchen.
Der altdorische Stil wurde wie der neudorische überall da an-
gewendet, wo Ernst und Stärke ausgedrückt werden sollte. Die neu-
dorische Ordnung ist feiner als die toskanische, obgleich sie auch
entschieden Ernst und Kraft ausdrückt. Ihr Kapitäl, welches viel Ähn-