Korinthische Ordnung.
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Die Basis zeigt hier den gröfsten Reichtum und die gröfste Fein-
heit. In der Hauptsache wird sie aus zwei Wülsten gebildet, die durch
eine doppelte Kehle verbunden sind; zwischen den zwei Kehlen zeigen
sich zwei Rundstäbchen (Astragale) mit Plättchen, die mit grofser
Feinheit nochmals das Zusammenschnüren ausdrücken. Das Gebälk
zeigt hier ebenfalls den gröfsten Reichtum, besonders durch die gleich-
zeitige Anwendung von Sparrenköpfen und Zahnschnitt in den Unter-
gliedern. Sparrenköpfe und Zähne werden in der Regel so gestellt,
dais über jedem Säulenmittel ein Sparrenkopf und ein Zahn steht. Die
weitere Einteilung ergibt sich dann von selbst, doch sucht man fast
immer die an der Unterseite der Hängeplatte zwischen den Sparren-
köpfen entstehenden Kassetten quadratisch zu machen. Eine besondere
Bereicherung tritt hier an der Unterseite des Architravs, der Soffitte,
in der Antike auf, die aber in der Renaissance seltener Anwendung
findet. Die Unterseite wird nämlich durch ein kräftiges Rahmenprofil
eingefafist und der so entstandene vertiefte Grund durch Mäander und
Flechtbänder dekoriert, welche das Weitspannen und Freischweben des
Architravs charakteristisch ausdrücken. Die Glieder dieser Ordnung
werden bei reicher Ausführung ebenfalls mit Blattschnitten, Eier- und
Perlstäben dekoriert.
Mafse der korinthischen Ordnung.
Kranzgesims 2 M- Pr?
Fries 1M 15 P
Architrav 1M 15 P
Kapitäl 2M10 P
Schaft 16 M20 P
Basis 1M — PP
Deckgesims — M 23% P
Würfel 5M 10 P
\ Fufsgesims —- M20 P
Abstand der Säulen von Mittel zu Mittel bei Bogenstellung
(Arkaden) . 0.0.0.0... 200000040. 12 M
Abstand der Säulen auf Postamenten bei Bogenstellung . . .16M
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